Monatsarchiv: September 2020

Herrliches Heraklion

Doch zunächst ging es Kekse kaufen. Wir fuhren nach Marathos in eine Frauenkooperative, die u. a. Kekse herstellt und verkauft. Herzhaftes Gebäck gab es auch. Natürlich habe ich eine Box Kekse mitgenommen. Nachtrag: Rezept hier.

Anschließend fuhren wir nach Heraklion, zum Archäologischen Museeum. Eine Menge Ausgrabungsfunde von der Insel, die frühesten ca. 7000 Jahre alt. Ich war froh, dass wir unsere Reiseleitung dabei hatten, mir wäre der Kontext sonst nicht bewusst gewesen.

Hölzernes Modell des Palastes von Knossos

Wie oft in der Archäologie gilt: nichts Genaues weiß man nicht. Aber Kreta hatte Einflüsse vom Norden, vom Süden, vom Westen und vom Osten (Dorer, Ägypter, Venetier und Osmanen).

Nach dem Archäologischen Museum Mittagspause am Löwenbrunnen, Blätterteig mit Käse, Bougatsa. Nie vorher gehört, sehr lecker.

Dann ein paar Postkarten gekauft und abends im italienischen Restaurant des Hotels gespeist. Essen war gut, aber der Stuhl hat mich fast umgebracht.

Morgen dann besuchen wir die Nachbarn.

Ausgefallene Bootstour, Serpentinen, Dörfer, ein Kloster, das einen Vogel hat

Es sollte gestern also nach Spinalonga gehen und ich hatte mich darauf gefreut: Boostour, die Szenerie des Romans, den ich lese etc.

Da sollte es hingehen

Aber dann bin ich am Zugang zum Boot gescheitert: ein schmales Brett, nur Seile zur Begrenzung, wackelig.

Ich habe stattdessen in Elounda eine Strandtasche gekauft und Wasser und Sonnencreme (beides hatte die Schwester im Rucksack) und noch ein paar Postkarten, setzte mich dann auf eine Bank am Strand und genoß die Stille. Als der Busfahrer zurück kam, habe ich ihn vollgequatscht und dann kam das Boot auch schon retour.

Anschließend fuhren wir mit dem Bus in die bergige Umgebung. Eine kleine Pause in einem Kafenion, ein Besuch in einem Kloster, das noch 2 Mönche beherbergt (und diverse Wellensittiche) und dann hätte man noch einen Ausflug nach Plaka (Fischerdorf) machen können. Aber wir zogen es wie die Mehrheit vor, ins Hotel zurück zu kehren. Ein Eis, ein wenig ausruhen und dann fein Essen im Restaurant: Pilzrisotto mit kretischen Pilzen, Dorade und ein kühles Schokoladendessert.

Obwohl es weniger heiß war und wir weniger gemacht haben als am Vortag, war ich müder.

Was mir übrigens auffällt: Der Geruch nach Meer fehlt hier. Kein Seetang, kein Salz! UND – keine Möwen!

Ruinen, Ruinen, aber jetzt genug von uns

Morgens um 8:45 sollte der Bus starten, when Urfaulber sich gerade einen Frühstückstisch nehmen. Es wird doch 9, bis alle da sind (soviel zu deutscher Pünktlichkeit). Es ist der heißeste Tag der Reise, wir fahren eine gute Stunde zum „Palast“ von Knossos (ganz einig ist sich die Wissenschaft heute nicht über den Verwendungszweck).

So jedenfalls sieht es da heute aus:

Die historische Substanz wurde mit viel Substanz und auch Fantasie ergänzt, was schon Stonehenge nicht bekommen ist.

Im Souvenirshop gab es dann einen „Orden“ für tapfere Covid-Trotzer (nicht gleichbedeutend mit Covidioten, wenn man sich verantwortungsvoll verhält: Hygiene, Maske, Abstand)

Anschließend ging es weiter zum Museum DES kretischen Schriftstellers, Nikos Kazantzakis. Ich sag nur: Alexis Sorbas. Er selber sah seinen literarischen Hauptbeitrag in Die Odyssee, ein modernes Epos, in dem er die Odyssee fortschreibt.

Das Leben dieses Mannes war sehr interessant, u. A. starb er in Freiburg im Breisgau. Wo mein Vater her stammt und mein Bruder noch geboren wurde.

Der letzte Punkt der Reise war ein griechischer Töpfer, der immer noch Tongefäße wie diese antiken Stücke aus Knossos herstellt:

Die größten waren 2m hoch!

Und als wir gegen 18 Uhr wieder im Hotel ankamen, war ich ziemlich platt ab halb Acht wurde, wenn gewünscht, in der Gruppe gegessen. Jetzt habe ich endlich gefüllte Weinblätter probiert.

Es folgt ein Bootsausflug, der für mich ausfiel (die Gangway war schmal undnur von nicht sehr straffen Seilen begrenzt) und so ließ ich die Schwester allein fahren, kaufte mir eine neue Tasche (der alte Shopper hat mir eine Bluse ruiniert, weil die Träger bröseln) Wasser und Sonnenschutz und schreib für Euch Teil 2 meiner Odyssee 😁 You’re welcome!

Anreisedrama

Zum Flughafen kurz vor 9, no problemo.

Nicht mal das Erste-Klasse-Ticket wurde kontrolliert. Ankunft pünktlich,

Check in, erstes Drama: Zwar war alles da, auch die griechische Seite hatte den QR Code geschickt, aber das System nahm meine Mail-Adresse nicht! Nach einer Weile ging es aber doch.

Security check: musste den Shopper in den Handgepäckkoffer tun (hatte ja nur ein Stück Handgepäck), woraufhin 1000 Leute erst mal vorbei sind. Dann musste ich den Laptop AUS dem Handgepäck nehmen, weil er einzeln durchleuchtet wurde. Und nach dem Bodyscan gab es noch eine Abtastung. Sonst hätte ich gar keinen Körperkontakt mehr.

Soweit so gut. Stundenlanges Warten in der Boarding area mit einer Reihe feierlustiger Kos-Touristen, deren Flieger getauscht wurde. Da habt Ihr Eure Covid-Spreader. Zum Boarding Boardkarte und Ausweis rausgeholt, wurde aber nur die Boardkarte gebraucht. Und ich war mir sicher, dass ich den Ausweis nicht zurück in den Shopper im Koffer gepackt hatte.

Im Flugzeug, Brieftasche hatte ich dabei, zog ich die Jacke aus, und setzte mich. 2 Stunden in den Flug und ich wurde unruhig, kramte Brieftasche heraus und der Ausweis war nicht im üblichen Fach. Alle Hosen- und Jackentasche dreimal abgesucht, Koffer geöffnet (aber nicht mehr den Shopper) dann kamen Turbulenzen. Suche abgebrochen, Stewardess informiert, die mit auf den Boden schaute. Nix.

Ankunft Heraklion. Ich sah mich schon zurück fliegen. Aber nachdem der Zollbeamte mein PLF-Formular mit QR Code sah, winkte er mich durch. 😶

Im Hotel wollte man den Ausweis sehen. Ich erzählte meine Geschichte und hatte ja noch andere Dokumente mit. Ja, ich wurde aufs Zimmer geführt und nicht den Behörden übergeben.

Ausgepackt, doch noch mal im Shopper nachgesehen, ihr ahnt es. In der Außentasche grüßte mich mein Personalausweis.

Dann hatten wir noch die Zeitverschiebung vergessen, Studiosus war auch unklar was das Treffen mit der Gruppe anging, Anruf: Man vermisste uns schon. Treffen im sehr netten griechischen Kafenion, dort einen kretischen Salat (hatte Anklänge an Salat Nizza, aber ohne Thunfisch), Lammkoteletts mit Pommes und dies:

Mission accomplished: Esse einen Galaktobureko😁 Damit hatte der Tag einen friedlichen Ausklang.

Wenn’s glatt läuft

… dann werd ich die nächste Woche ein paar Ruinen begucken. Und im Meer baden. Und einen Galaktoboureko essen. Aber dazu muss alles glatt laufen.

Gebucht habe ich eine Studienreise. Auf Kreta. Tickets sind auch gekommen. Heute hab ich mich mit dem Onlineformular registriert. Das hat Stunden gedauert.

Ich fing an, das Formular zu suchen – wurde verwiesen auf die Website Visit Greece – und musste mich erstmal registrieren. Hm, wie ging denn gleich nochmal meine genaue E-Mail auf dem Handy?

Registrierungsmail abwarten, dann Formular aufrufen, und .. uh, oh, Flugnummer. Wo ist das Ticket?

Eintragen, wo wir übernachten:

Ich musste erstmal die Adresse vom Hotel herausfinden, die war nämlich nicht auf der Website verzeichnet oder in den Reiseunterlagen. Aber Studiosus hatte eine fähige Mitarbeiterin, die die Vertragsunterlagen zwischen Studiosus und dem Hotel einsah.

Wieder das Formular aufgerufen.

Persönliche Daten:

Als nächstes schaute ich nach, welche der vielen Nummern im Personalausweis denn meine Personalausweisnummer ist.

Wieder das Formular aufgerufen, wieder einen Schritt weiter gekommen, aber NOTFALLPERSON?

Ich musste meine Katzensitterin fragen, ob ich sie als meine (NOTWENDIGE) Notfallperson benennen kann, mit Handynummer und E-Mail-Adresse. Schließlich kann ich nicht einfach so jemanden angeben, wenn ich Daten von dieser Person weiter geben muss … Glücklicherweise hat meine Katze die beste Katzensitterin der Welt – und ich die beste Freundin!

Leute in meinem Alter haben ja sonst erwachsene Kinder, jüngere Leute haben Eltern – aber was macht z.B. ein kinderloses Rentnerpaar, dessen Eltern bereits abgelebt sind? Nicht alle haben unbedingt einen so engen Freundeskreis, wenn man schon etwas lebensälter ist.

Nun noch Begleitpersonen. Meine Mitreisende und ich teilen ein Zimmer, aber nicht hier im Herkunftsland eine Wohnadresse. Also muss jeder sein eigenes PLF ausfüllen. Trotzdem soll man Mitreisende angeben. Und einen Namen der Gruppe – ob Studiosus Gruppe ausreicht?

Es bleibt spannend.

Aber es wurde mir bestätigt, dass dass Formular übersendet wurde. Der QR-Code kann kommen … Sonntag Morgen. Und dann hebt das Flugzeug hoffentlich einigermaßen pünktlich ab, wir kommen pünktlich in Heraklion an and und wir dürfen, da wir uns nicht risikoreich verhalten haben, auch ohne Test weiter zum Hotel. (Es wurde gefragt, ob wir in Risikoländern in den letzten 14 Tagen waren, dass kann ich verneinen, und die Mitreisende auch).

Hygienekonzept für Hotel und Bustouren steht, für den Flug hab ich die N95-Masken besorgt (weil man im Flieger nicht sicher sein kann, dass sich alle Mitreisenden dran halten, da braucht es auch was zum Eigenschutz).

Ich will gern ohne Virus zurück.

Ich vermeide Städte wie Chania und Malia, bekannte Partyhochburgen. Ich werde nicht in Heraklion herumgeistern, nur vom dortigen Flughafen zum Hotel und vom Hotel zum Flughafen fahren – und ansonsten lass ich mir ein wenig die Seeluft um die Nase wehen und genieße nochmal eine Extra-Portion Sonne.

Und einen Galaktoboureko. Wenn’s glatt läuft.

Jetzt mal was Ernstes

Ich habe heute Nachrichten im Radio gehört. Eine 27jährige hat 5 ihrer 6 Kinder getötet, ist mit dem Ältesten, einem Sohn von 11, zum Hauptbahnhof Düsseldorf gefahren und hat sich dort auf die Gleise begeben.

Ich will die Frau nicht verurteilen. Sie hatte seit sie 16 war, ständig Windelkinder um sich. Die Kinder waren von anderthalb über 2, 3, 6 und 8 bis zum Ältesten, der eben 11 ist (er hat als einziges Kind überlebt). Sie war sicherlich total ausgebrannt.

Was mich beschäftigt: Das hätten wir sein können. Meine Schwester, mein Bruder und ich. Meine kleine Schwester war noch nicht ganz 11, als meine Mutter sich das Leben nahm, ich war 12, mein Bruder immerhin 17. Aber auch meine Mutter hätte einen erweiterten Suizid begehen können – (nach einem solchen sieht es jedenfalls derzeit bei der Tat in Solingen aus) – aber sie hat glücklicherweise uns nicht in ihren Tod eingeschlossen.

Daher hier ein Appell an alle Eltern, die sich mit Selbstmordgedanken tragen: Lasst Eure Kinder leben. Sie sind besser dran lebend ohne Euch als tot mit Euch! Noch besser wäre es natürlich, Ihr würdet zum Therapeuten gehen und Eure Depression behandeln lassen, denn am Besten sind sie dran mit Euch lebend. Aber auf keinen Fall tötet die Kinder!

Nächstes Jahr im Februar jährt sich der Todestag meiner Mutter zum 40. Mal. Ich weiß, wovon ich rede, wenn ich sage, ich bin froh, dass sie diesen Weg allein ging.

Küchenfee am Monatsende und ein neues Buch

Ich hatte auf Eat smarter (Rezeptseite u.a. von der Techniker Krankenkasse gesponsort) ein schönes Kürbisgratin gesehen, einen Kürbis hatte ich beim vorletzten Einkauf eingepackt, weil es ja bald wieder Zeit für die obligatorische Kürbissuppe ist, und alles andere hatte ich da, bis auf Petersilie und die Hähnchenbrustfiletscheiben.

Hier der Link:

https://eatsmarter.de/rezepte/kuerbisgratin-mit-kartoffeln-0

Eine Portion war mir definitiv zu wenig, zwei haben mich gerade so gesättigt. Ansonsten war es herrlich unaufwändig. Kürbis, Kartoffeln, Zwiebeln, Hähnchenbrustscheiben zerkleinern, anbraten, in die Auflaufform und dazu eine Soße mit Sachen, die ich, bis auf die Petersilie, da hatte und dann backen … ich war begeistert. Ich mag Kürbis ja, wenn er nicht süß-sauer eingelegt ist.

Wer jetzt nicht fleischig veranlagt ist, aber Fisch mag, kann sicher auch statt der Hähnchenbrust Räucherlachs hinein tun. Oder ein hartgekochtes Ei, gewürfelt (aber es sind schon Eier in der Sauce!)

Dazu würd ich dann allenfalls noch einen Nachtisch machen (Pudding bietet sich an, weil man den vorbereiten kann, oder eine Creme, die man kühlt, denn der Backofen ist ja besetzt). Oder einen Obstsalat, wenn man es gesünder möchte. Eis geht immer 😉

Wie man DAS vegan macht, keine Ahnung, denn die Eier zu ersetzen stelle ich mir schwer vor, die Saure Sahne wüsst ich jetzt auch nicht … Milch dagegen gibt es ja in veganen Varianten als Melk oder so. Aber das ist nicht mein Problem.

Und ich hab zur One-Sheet-Kochchallenge von TheCanadianCats und EasyWeimaraner ein Rezept aus dem Buch „Kochen auf 1 Blech“ von Nina Engels beigesteuert. Für die Leute, denen es zu aufwändig ist, eine Pfanne vorher zu benutzen. Da mein Platz im Regal nicht mehr ausreicht, habe ich mir eine e-book-Variante geholt – und die war sogar 5 Euro billiger. Für 4,99 konnte ich nicht viel falsch machen.

Das Buch hat ein paar nette Rezepte, auch im Nachtischbereich *bekennender Nachtisch-Fan* und das Rezept, das ich aufgeführt habe, hatte als „exotische“ Zutaten Süßkartoffel (kann man durch Möhren oder den o.a. Kürbis ersetzen) und frischen Rosmarin. Der Rest war „run of the mill“ – 800 g weiße Bohnen aus der Dose, Tomate, Paprika, Zucchini und Schafskäse. Rote Zwiebel kann man noch durch eine stinknormale ersetzen .. Also machbar, auch in einer Küche, die jetzt nicht neben einem Gourmetfachgeschäft liegt.

Und statt das Backblech zu benutzen, kann man auch eine größere Auflaufform nehmen.

Für Haushalte mit „normalem“ Ofen geeignet. Leute, die als Backofen nur eine Mikrowellen-Backofen-Kombi haben, gucken hier in die Röhre, weil sie nicht in die Röhre gucken können.

Ich vergebe 5 Kokosnüsse von 5, Preis-Leistungsverhältnis ist wirklich fantastisch.