Monatsarchiv: September 2012

Musical

Heut Abend ging es zu Kiss me, Kate. Cole Porter ist einfach mein Ding, ich hab sogar kein Problem damit gehabt, dass die Texte eingedeutscht waren (sonst IMMER).

Das Ensemble spielte zuverlässig, die weibliche Nebenrolle war nicht die beste aller Sängerinnen. Aber ich mochte ihre Art des Spielens. Auch der eine oder andere Herr patzte mal … und generell sang man zu sehr im klassischen Stil – und das ist nun mal zu Cole Porter-Musik unpassend – es nimmt ihr die Leichtigkeit. Trotzdem hab ich mich amüsiert! Es waren halt ein paar Nuancen, die ich mir anders gewünscht hätte.

Viele junge Leute hatten sich diesen Abend ausgesucht, um ins Musical zu gehen. Einige hatten sich sogar richtig in Schale geschmissen.

Aber das Highlight des Abends war ein kleines Versehen meiner Freunde – der Leute, die die Karten besorgt haben. Sie riefen mich 10 Minuten vor der Vorstellung auf dem Mobiltelefon an, ob ich vor dem Theater am Aegi stehen würde. Ja. Ob der andere auch da stehen würde? Ja. Sie hätten den Termin verpennt. Sie würde uns die reservierten Plätze nennen – wir sollten mal versuchen, rein zu kommen. Und es hat ja tatsächlich geklappt. So ein Service, so eine Kulanz! Die beiden bekamen sogar das Geld für ihre Karten zurückerstattet (eine Gutschrift, die ich ihnen mitgenommen habe) – und wir konnten auch ohne Ticket rein (ok, nun wussten wir natürlich, unter welchem Namen die Karten im Abo gekauft worden sind, das half). DAS nenne ich Service! Grosses Lob!

Landleben

So nennt sich ein neues Lokal – Übernahme einer Brauereigaststätte durch eine neue Brauerei – Küche: wie zu erwarten deftig, deutsche Küche.

Meine Begleitung verzehrte ein Schnitzel Wiener Art mit Pommes, dazu ein Alster und eine Apfelschorle, Dessert Griesflammeri mit Kirschen. Ich hatte zwei Apfelschorlen und Rotbarsch mit Dillgurken und Kartoffelbrei, zum Nachtisch aß ich Mousse au chocolat. Die Rechnung meiner Begleitung war 21,30, meine betrug 23,50.

Der Kartoffelbrei hätte eine Spur mehr Muskatnuss vertragen, der Fisch war eher … geschmacksfrei, wenn man von der Panade absieht. UND – ich war nach der Portion noch nicht satt und BRAUCHTE das Dessert.

Die Atmosphäre: Es war Messezeit, aber der Bereich, der nicht reserviert war, war nicht überfüllt, trotzdem war es sehr laut. Dekorationstechnisch war es SEHR zurückhaltend. Grüne Wände, große Bilder an den Wänden zum Thema Bier. Freundliche aber leicht überforderte Bedienung – verwechselte unser Essen und auf der Rechnung waren die Getränke falsch zugeordnet.

Postkarten

Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich, wenn im Urlaub, gerne Postkarten schreibe – und auch gerne welche bekomme, die mir zeigen, wo andere Leute Urlaub gemacht haben.

Nun habe ich im www ein paar hübsche Sachen zum Thema Postkarten gefunden:

Ich hoffe niemand, musste bisher so lange auf eine Postkarte von mir warten. Sehr schön finde ich den menschlichen Touch am Ende, dass der Empfänger der Postkarte zu der Touristenattraktion eingeladen wurde.

Eine andere Postkarte aus einem Lazarett an die Front geschickt (von dem unrühmlichsten Soldaten überhaupt) zeigt, dass man nicht unbedingt gut in Deutsch sein musste, um mal die Welt mit Krieg und Terror zu überziehen. Den peinlichen Rechtschreibfehler findet Ihr hier.

Viel harmloser sind da doch die Geburtstagskarten, die es für mich gab.

Aber auch viel schöner:

Diese Karte ist von der Tochter der Lebensgefährtin meines Bruders handgemacht – aber nicht deswegen kommt sie ins Blog – sondern weil es das erste Mal (zumindest seit Jahrzehnten das erste Mal) ist, dass ich von meinem Bruder eine Karte bekam – und nicht eine SMS. Es war außerdem die einzige, die pünktlich da war!

Eine weitere bemerkenswerte Karte:

Nicht, weil die Kartenecke umklappbar ist und damit auch aus dem Wust der „einfachen“ Karten herausfällt – sondern weil mir das erste Mal mein jetzt 16jähriges Patenkind schreibt, was es gerade so macht und wofür es sich interessiert.

Aber die optisch schönste Karte war diese:

Die dreidimensionale Karte hat eine sich wirklich bewegende Schaukel, wenn die Schaukel bewegt wird, zappelt auch die kleine Graugetigerte, die so gern den Schmetterling erhaschen möchte. Was dieses Foto nicht zeigen kann – das Klavier trägt einen (tierquälerisch kleinen) Vogelbauer – in dem ein roter Papagei oder Sittich sitzt – und ein Kätzchen steht auf der Tastatur und versucht, das Vögelchen aus dem Käfig zu bekommen … Natürlich nur, damit es artgerecht zugeht. 😉

Zugegeben, die letzten drei waren keine POSTkarten sondern BRIEFkarten – aber ich bin nicht kleinlich 😉

Und wer jetzt Lust auf GANZ VIEL POST bekommen hat, für den hält der Link auch ein neues Hobby parat.

 

Love is in the …

Love is in the litterbox.

Das ist ein bekanntes Internetphänomen.

Aber auch daheim drückt sich feline Liebe so aus – aus dem Katzenklo meiner eigenen beiden:

Die Botschaft meiner Katzen ist klar. 😉

Aber was will mir der Kürbiszüchter DAMIT sagen:

 

Bücher

Da hat meine Lieblingszeitung einen intelligenten Vorschlag, wie man in einen winzigen Raum eine ganze Bibliothek hineinbekommt.

DIESEN will ich natürlich gern teilen.

Zugegebenermaßen, diese Bücher sind soooo zweidimensional und oberflächlich … Aber für all diejenigen, die sich sogar CD-Hüllen in Bücheroptik kaufen, um Bücher vorzutäuschen, ist dies die Lösung. Ist allerdings nicht billig – die 10-Meter-Rolle kostet 119.90 – und wir reden hier von PFUND.

Da kann es fast billiger sein, Bücher Flohmarktkistenweise aufzukaufen, die Rücken abzutrennen (SAKRILEG), auf eine Rauhfasertapete Regale zu malen, die man mit diesen Flohmarktbuchrücken füllt … Ist aber mehr Arbeit … Und man hat hinterher die TEXTE übrig – die ja in so einer Bibliothek nur stören!

Noch billiger ist es dann nur noch, die „Bücherschränke“ zu plündern, die in dieser Stadt so reichlich und generös aufgestellt sind.

Für wen solche Bibliotheken sinnvoll sind? Für Leute mit Image-, Platz- und Leseproblemen. Sieht dann aus, als sei man ein gr0ßer Buchliebhaber – und Humor habe man auch noch.

 

Zustimmung

„Schon als der Reichtums- und Armutsbericht am Dienstag an die Öffentlichkeit geraten war, hatte sich Widerstand beim Koalitionspartner FDP geregt – spätestens beim Reizwort Steuererhöhungen, das manche in dem Papier von Ministerin Ursula von der Leyen zwischen den Zeilen entdeckt haben wollen.

Jetzt ist der Krach da: Das FDP-geführte Wirtschaftsministerium verweigert der Vorlage die Zustimmung. In einer internen Stellungnahme, aus die zuerst das „Handelsblatt“ zitierte, heißt es, der Entwurf sei „nicht ressortabgestimmt“ und entspreche daher „auch nicht der Meinung der Bundesregierung“. Diese Darstellung bestätigte das Ministerium von Philipp Rösler.

Das Wirtschaftsministerium teilte nun mit, Forderungen nach noch mehr Umverteilung seien nicht zustimmungsfähig.“

Soweit ein Zitat von der Tagesschau-Seite.

Ich bin ja sooo froh, dass Herr Rösler nicht möchte, dass noch mehr von UNTEN NACH OBEN UMVERTEILT WIRD – ich erinnere nur daran, wie die tapferen Mitarbeiterinnen von Schlecker die aus der schlechten Geschäftspolitik ihres Arbeitgebers resultierende Pleite unter sich aufgeteilt haben …

Geistreich

Geist kann man kaufen. HIER

Und wenn das nicht geistreich genug ist, gibt es auch noch die Möglichkeit, ein ganzes geistreich einzukaufen – guckstu hier

Nichts von der Mühsal, selber zu denken, um Geist zu entwickeln, oder ihn zu trainieren, nein, heute wird wie beim Essen Fertiggeist angeboten  – zumindest auf ibäh wurde der sogar schon verkloppt .. mit 38 Volumenprozent.

Ein Volk der Dichter und Denker?

Nicht mal mehr ein Volk der Abdichter und Klempner – oder wie man heute sagt: Installateure

So muss ich auf der Seite der  VDS (Vereinigung der Sanitärwirtschaft) folgendes lesen:

„Die SHK-Branche befürchtet allerdings einen verschärften Nachwuchs- und Fachkräftemangel in den nächsten Jahren, insbesondere beim Handwerk. “

Vielleicht zu wenig Geist im Angebot …

Es wird uns ja auch von der OECD vorgeworfen, wir würden nicht genug große Geister ausbilden: (zitiert aus dem Handelsblatt)

„Beim Gesamt-Bildungsniveau dürfte Deutschland im internationalen Vergleich weiter zurückfallen. Der Grund dafür sei, dass andere Länder ihr Hochschulsystem bereits früher und deutlich schneller ausgebaut haben. Laut Bericht gehört die Bundesrepublik zu den wenigen Ländern, in denen der Akademikeranteil unter den 25- bis 34-Jährigen mit 26 Prozent fast identisch ist mit dem in der Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen (25 Prozent), die in den nächsten Jahren langsam aus dem Berufsleben ausscheiden. OECD-weit ist hingegen in diesen Altersgruppen die Akademikerquote von 23 auf 38 Prozent angestiegen.“

Aber – wenn ich doch nur nachbesetzen kann, was frei wird, warum soll ich dann MEHR Akademiker ausbilden? Und ist das nicht der Grund für die hohe Arbeitslosenquote der MEHR-AKADEMIKER-Länder?? Zuwenig Praktiker, zuviele Studierte – zuviele Häuptlinge, zuwenige Indianer? Wo das hinführt sieht man an der deutschen Bundeswehr.

Nix als Nörgler! (Beamte unzufrieden mit der Bundeswehrreform, Offiziere unzufrieden mit der Bundeswehrreform – vielleicht hat der Minister ja irgendwas richtig gemacht?)

Das muss jetzt mal gesagt werden:

Diese Bundeswehrreform ist notwendig!

Alles wird gut!

Und die Rosa Pillen verschreibt jeder Psychiater!

 

Mitleid

Las ich vorhin über eine ehemalige First Lady, dass sie in ihrem gerade herausgekommenen Buch beklagt, dass sie über Jahre hinter der politischen Karriere ihres Ehemannes zurückstecken musste.
Ja, das kam natürlich überraschend bei einem Ministerpräsidenten, dass der lange Arbeitstage hat, oft auch abends bei Veranstaltungen ist und die Frau an seiner Seite eben genau das ist – die Frau an seiner Seite. DAS hätte ich ja auch nicht erwartet bei so einer Stellung eines Mannes.
Und dann auf Jahre – weil Politiker doch sonst immer nur kurz gewählt werden – nein, das ist natürlich toootal inakzeptabel – das sehe ich ganz genauso.
Als der Mann dann auch noch Staatsoberhaupt wurde und nach einem Jahr zurücktrat – da hat er doch in der Phase seines Rücktritts keine Zeit für ihre Gefühle gehabt? Nein – wo doch ein Mann alles, was ihn betrifft, dem Wohlbefinden einer Gattin unterzuordnen hat – wie konnte sie so ein Verhalten vorhersehen? Kein Wunder, dass die beiden (wenn man den Journalisten trauen darf) therapeutische Hilfe benötigen ..
Vielleicht hätte sie ihren Reality-Check nicht versieben sollen … Er sollte ihr ein neues Paar Würfel schenken.

Montagsbazillen

Es ist mal wieder Montag.

Das allein ist nun nichts Ungewöhnliches – das kommt alle 7 Tage mal vor.  Aber die ganzen Begleiterscheinungen, die gehören eben zu einem typischen Montag:

Bei mir fing der Tag auswärts beim Zahnarzt an. Nun könnte man noch sagen, selber Schuld, was legste den Termin auch an einen Montag – äh – wurde mir als erstes vorgeschlagen, als ich um einen Termin um 7 Uhr bat.

Dort angekommen musste ich dann erstmal gestehen, dass ich zwei Jahre keine Zahnarztpraxis mehr aufgesucht habe – und wo ich schon mal beim Gestehen war, habe ich gleich gesungen wie ein Vögelchen (die Prophylaxefachkraft hatte also auch gleich einen typischen Montagsanfall – ich kann nicht singen – und meine Haftpflichtversicherung zahlt nicht für den Tinnitus, den mein Singen hervorruft). Ich hab nämlich nicht nur nicht meinen jährlichen Termin letztes Jahr wahrgenommen – ich hab die Hygiene zwischen den Zähnen auch nicht in letzter Konsequenz durchgeführt – sprich, Zahnzwischenraumbürstchen werden bei mir sehr geschont ..
Was gleich zu einem erhöhten Blutanfall führte – Montagssymptome für mich.

Frau Dr. kam dann noch für zwei Sekunden gucken, stopfte mir ein Desinfektionsmittel an den einen Zahn – und jeder, der diese Art der Desinfektion schon mal gehabt hat (ich sag nur Wurzelbehandlung), weiß, dass die nächsten Tage kulinarische Genüsse unmöglich sind. Essen kann man, aber es schmeckt alles nach diesem entzündungsbekämpfenden Mittel. Meine Ratatouille gerade eben auch. Und ich gab mir solche Mühe, mit Salbei, Lavendelblüten und den üblichen Kräuterverdächtigen.

Auf dem Weg zur Arbeit schaute ich schon mal in die Zeitung, etwas, das ich besser unterlassen hätte. Der Kommentar des Wolfsburger Trainers zum hohen Sieg des Hannoverschen Teams war – grenzwertig

Wenn mir ein Trainer erzählt, dass das andere Team gewonnen hat, weil es bereits mehr Pflichtspiele absolviert hat, frage ich den Trainer, ob er also SEINE Mannschaft nicht auf den Punkt fit gemacht hat? Auch  der Wolfsburger Trainer war eindeutig mit  MONTAG infiziert.

Und noch bevor ich meine Umsteigestation erreicht hatte, bremste eine übereifrige und ortsfremde Autofahrerin den Busfahrer aus. Doppelmontag.

Eine der fleißigsten Mitarbeiterinnen ging dann heute krank nach Hause – wieder Montag – für sie.

Und als mir dann eine Kollegin noch eine Mail schickte, in dem sie den  diesjährigen Betriebsausflug ankündigen wollte, mit Termin zum Juni 2011 – da war mir endgültig klar, es war eine Montagsepidemie.

So um 16:04 telefonierte ich mit einer Mitarbeiterin einer Baufirma und sie wünschte mir einen schönen Feierabend. Das allein ist noch kein Montagssymptom. Aber mir fiel siedendheiß ein, dass mein Feierabend verplant war: Ich hatte an diesem denkwürdigen Tag noch einen Termin beim Augenarzt in 26 Minuten!

Dort wartete ich erst länger im dafür bestimmten Raum, wurde dann zu einer Voruntersuchung gebeten, wartete dann wieder bis die nächste Voruntersuchung dran kommen sollte – und wunderte mich, wer alles mir vorgezogen wurde. Erst, als ich als vorletzte im Warteraum saß, ging mir auf, dass da etwas vielleicht nicht stimmte. In der Tat, man hatte mich übersehen … War den jungen Damen ein wenig peinlich. Montag ist hochansteckend.

Die einzigen Lebewesen, die immun waren gegen diese Montagsseuche, waren meine Katzen.