Immer wenn man diesen Titel liest, weiß man, dass sich da jemand von einem lieben Wesen verabschieden musste. Gestern hatte Kessy am Morgen, kurz hintereinander, drei epileptische Episoden (innerhalb einer halben Stunde). Beim dritten Mal war sie schon im Transportkorb und ich machte mich so schnell wie möglich fertig, um sie in die Notfallsprechstunde der Kleintierklinik zu bringen.
Eigentlich sollte am Dienstag ein MRT erfolgen, aber heute Morgen kam der Anruf, dass sie gestorben ist.
Warum weiß ich nicht, aber ich habe einen Schlaganfall/ein Blutgerinnsel im Verdacht. Sie war als Intensivpatientin in der Klinik und man konnte ihr nicht mehr helfen, als sie starb. Das passiert. Kessy war 13 Jahre. Eigentlich relativ gesund, gutes Gewicht, keine Diabetes (die Blutwerte waren bereits am 12. genommen worden), kein Nierenproblem. Ihre Schleimhäute waren nicht gelb, so dass kein Leberschaden vorlag.
Sie hatte eine Darmentzündung diagnostiziert am 12., dagegen wurde ein Medikament gegeben.
Sie hatte wieder begonnen, besser zu fressen, danach – dann kam aus heiterem Himmel diese Epilepsie – und nun – ist Kessy nicht mehr.
Sie wurde 2009 im August geboren – irgendwo in der Feldmark der Wedemark. Mit 7 Monaten hat die Katzenhilfe Hannover sie einfangen können, bevor sie noch selber Mutter wurde. Sie wurde kastriert und wartete ein Jahr auf ein Zuhause, da sie sehr schüchtern war.
Dann starb sehr überraschend meine Mashka, in der gleichen Tierklinik (allerdings an einer Vorerkrankung, bei Mashka wusste ich nach 3 Jahren, dass ich sie nicht lange haben würde). Und mein FunTom war ohne Zweittier sehr unglücklich. Ich wollte nun ein Tier, dass zwar selbstbewusst war, aber dabei auch zurückhaltend. Kessy passte – und kam 2011 im März zu mir. Mit mir wollte sie erstmal nichts zu tun haben, 7 Monate hab ich gewartet, ehe sie das erste Mal zu mir aufs Sofa hüpfte. Danach aber ging es. FunTom und sie verstanden sich dagegen von der ersten Sekunde an. Sie brachte ihm bei, sich aus einer Sofadecke eine eigene Höhle zu bauen. Er sang sie an, als sie noch ganz schüchtern im Kratzbaum Schutz suchte.
2017 musste ich dann FunTom wegen der Nierenerkrankung einschläfern lassen (die gleiche Erkrankung, an der Merlin leidet). Und Kessy und ich waren bis letztes Jahr im Dezember allein. Dann brachte ich Merlin her, damit er medizinisch behandelt wurde. Die zwei gewöhnten sich sehr schnell aneinander – mit Kuscheln und auch gelegentlichem Anfauchen – wie das Katzen untereinander manchmal tun. Alles war gut – bis Kessy fast aufhörte zu fressen und ich mit ihr zum Tierarzt ging.
Kessy ist jetzt die dritte Katze, die mir nach Weihnachten stirbt. Ich würd so gern Weihnachten einfach ignorieren … auch wenn es damit nichts zu tun hat. Mashka starb Januar 2011 an Toxoplasmose, FunTom Januar 2017 an Chronischer Niereninsuffizienz und Kessy nun Dezember 2022, vermutlich an etwas im Hirn – Tumor? Blutgerinnsel? Nichts davon hatte mit Weihnachten zu tun.