Monatsarchiv: August 2014

Kopfkino – oder warum manche Frauen einfach keine geeigneten Kunden für einen Escort-Service wären.

Also, mal angenommen, ich würde so etwas tun (nie im Leben nicht – so verzweifelt kann ich nicht sein – hoffe ich).
Szenario No.1:
Die Ladies scheinen mit ihren gemieteten Kerls immer zuerst essen zu gehen.
Szenario 1 a: Man trifft ’nen Kollegen … klar, man kann sich noch rausreden – aber die Ungleichheit von einem UFO (nicht hübsch, nicht schlank und nicht jung) wie mir und einem Miet-Mann (gut aussehend, sportlich und eher jung), nun sagen wir mal, das würde Nachfragen auslösen.
Szenario 1 b: Ich bin nicht nur nicht schlank, ich habe auch den „großmütterlichen, wogenden Busen“ – auch ohne Korsett – solang ich wenigstens „normale“ Unterwäsche trage. Da bleibt beim Essen eigentlich immer ein Tropfen Salatsoße, Soße, Dessert hängen. Eine Speisekartenbluse. Spätestens dann wurde der kultivierte junge Mann die Flucht ergreifen.
Szenario 2:
Ich „vergesse“ zu erwähnen, dass ich ein „schwerer“ Fall bin. Um dem Restaurant-Szenario zu entgehen, verabrede ich mich gleich im Hotelzimmer. Die Tür geht auf, der junge Mann guckt entsetzt, die Tür geht wieder zu – und ich höre nur noch Würgen und schnelle Schritte, die sich dem Ausgang zuwenden.
Szenario 3:
Ich lerne aus meinen Fehlern, merke an, dass ich ein wenig „more to love“ bin .. und der junge Kerl kommt und will beweisen, dass er mit mehr Frau umzugehen weiß, hievt mich aufs Bett – und ich kann sehen, wie ich seinen Bandscheibenvorfall dem herbeigerufenen Notarzt erkläre.
Szenario 4:
Die Bestellung auf zwei Beinen trifft ein, man entkleidet sich – und leider stellt sich heraus, dass der bestellte Mann zwar durchaus mit übergewichtigen Frauen kann – aber leider nicht das erforderliche Mindestmaß aufbringt. Können allein kann nicht in jedem Falle fehlende Zentimeter ausgleichen. Das war es dann.
Szenario 5:
Ein letzer Versuch, inzwischen mit Hausverbot im Hotel, völlig skrupellos bestelle ich mir einen „20 cm“ -Guy (nein, nicht die Körperlänge), der auch bei dicken Frauen mit sichtbaren Altersspuren seinen Mann steht und der zu mir nach Hause kommt. Leider vergesse ich zu erwähnen, dass er besser keine Katzenhaarallergie haben sollte. Der daraufhin folgende Asthma-Anfall sorgt dafür, dass ich bei sämtlichen Agenturen einen PECHSCHWARZEN Reiter auf die virtuelle Karteikarte bekomme.

Nee, nee – Ihr seht, Ihr werdet hier nie einen echten Erfahrungsbericht lesen. Oder – waren das schon welche? 😉

Escort Service mit Spionagesoftware? Wer weiter liest, ist selber schuld.

Neugier soll ja ein Zeichen von Intelligenz sein – also war ich neugierig (warum s. weiter unten) – und habe bei Google „Male escorts for females“ angegeben.

Die Seiten der Serviceanbieter habe ich natürlich ausgelassen – ich wollte ja nur mal sehen, was Google so rauswirft. Aber gab außer zahlreichen Anbietern in US und UK und Australien (erkennbar an den Länderkennungen der Seiten, die brauchte ich dafür nicht aufzurufen) auch zwei Seiten mit Erfahrungsberichten von „Kundinnen“. (Nennt man sie eigentlich „Freierinnen?“)

Neugier, dein Name ist Weib.

Das erste war eine Reporterin in LA, die ein sehr „braves“ Date hatte – jedenfalls offiziell 😉 Essen gehen, Massage, ein paar Küsse. Sehr brav, aber wie authentisch das war, weiß ich nicht – immerhin hat sie ein Photo ihres Escorts veröffentlicht, der angeblich nicht wusste, dass sie einen Bericht schreibt … Entweder ist das schlechter journalistischer Stil, oder einfach eine glatte Lüge. In diesem Bereich (Sex) wird ja immer gern gelogen, hab ich mir sagen lassen (auch das kann natürlich eine Lüge sein, eine Meta-Lüge sozusagen).

Das zweite war ein anonymes Interview in einem australischen Blog von einer Kundin, die angeblich zweimal im Monat einen Mann für gewisse Stunden mietet. Klang eher wie eine Anzeige für solche Art Dienstleistungen. Es war immer alles ganz toll und fantastisch, aber es fehlten Details, die ein wenig für Authentizität gesorgt hätten.

Also, wenn Euch das Thema weiter interessiert, googelt halt selber. Ich werde hier nicht in die (immer noch äußerst braven) Details gehen. Auch in Deutschland gibt es solche Dienste – wie eine schnelle Änderung meiner Google-Suche ergab. Und genau bis soweit bin ich gegangen. Googeln, dass es sowas auch im deutschen Internet gibt. Nicht weiter.

Sorry, aber ich kann mich einfach nicht beim Sex mit einem Mann sehen, den ich dafür bezahle. Ich nässe mich lachend ein beim Gedanken daran, was nach mehr Sex klingt als es ist, eher von einer schwachen Beckenbodenmuskulatur kündet.

Aber: Während ich das zweite Interview las, klingelte mein Telefon. Ich habe noch, ganz 90er, einen Festnetzanschluss, mit dem ich auch ganz klassisch im Telefonbuch stehe.

Erster Anruf: STILLE – auf mein „Hallo“ weiter nix .. Hab‘ ich halt aufgelegt. Ich dachte mir da schon, dass das mal wieder einer „jener“ Anrufer war.

Und nun, meine lieben Leser, ratet, was nach diesem ersten Anruf passierte? Klar: Ein zweiter. Auf mein „Hallo“ kam dieses Mal (in einer nicht mal unangenehmen Stimme) mein Zweitname, den ich fürs Internet benutze. Da kommt natürlich meine Paranoia hoch – WER benutzt meinen ZWEITnamen, wenn er einen „jener“ Anrufe startet?

Die Stimme war nicht nur nicht unangenehm, es klang auch ziemlich erregt – vermutlich hat er an seinem Joystick herumgeschrubbelt, kann er sich nicht dazu Youporn ansehen wie andere Leute auch? *seufz*

Ich habe natürlich abgestritten, dass Fran mein Name sei – ist es ja auch nicht, mein Rufname jedenfalls ist es nicht. Ich habe diesen Namen als Kind gehasst – der Klang ist im Deutschen einfach zu hart – nicht sexy, sorry.

Aber für die Stimme, lieber anonymer Anrufer, bekommst du immerhin 1 Punkt – fehlen nur noch 99 bis zur aufblasbaren Waschmaschine mit Blaulicht, die „Tatütata“ macht, wenn die Wäsche fertig ist.

Wieso so ein Anruf ausgerechnet dann durchklingelt, wenn ich „Escortservice, männlich in Deutschland“ google? Ich fürchte, ich muss mal wieder einen Virencheck durchführen – ansonsten beschuldige ich die NSA …

Ich versichere, das war das ERSTE MAL, dass ich nach soetwas gegoogelt habe. Auf den Gedanken brachte mich ein Artikel im heutigen Observer – allerdings ging es bei dem um einen männlichen Escort, der schwul war und entsprechende Klientel bediente. Nun ist es ja nichts Neues, dass Männer Sex kaufen. Und da trat die Neugier bei mir hinzu und mein Anfangs-Feminismus – tun Frauen das auch? So kam ich auf die Google-Suche .. Nun wisst Ihr es.

Für all die Verzweifelten unter Euch – Angebote zwecklos – daher hab ich die Kommentarfunktion auch dieses Mal deaktiviert. Ich hab weder den Bedarf noch die Kohle dazu.

Klappern gehört zum Handwerk

Heute mal wieder aus dem Hause, dieses Haus bietet unentwegt Futter für Blogposts …
Da es weiter nach oben nicht geht, hat das Erdgeschoss mal wieder zugeschlagen. Der Mieter aus der Wohnung zwei Etagen unter mir hat seit kurz nach sieben seine Musik auf eine Lautstärke gestellt, dass ich leicht noch zwei Etagen darüber hätte mitsingen können, wenn ich denn die Musik kennen würde.
Ich habe bereits kurz nach seinem Einzug Musik gehört, die eindeutig in die rechte Hassecke gehört – und die auch damals schon durchs Haus schallte, als sei das sein gutes Rechts.
(Woher ich weiß, wie rechte Hassecke klingt? Man lernt so einiges in der Verwaltung. Natürlich, um es richtig einordnen zu können und darauf zu achten, dass es keinen Einzug in empfindliche Bereiche hat.)
Dass ich mit dieser Einschätzung der gerölpsten Hasstirade nicht völlig falsch lag, sah ich dann an den Gästen der Wohnung, die mir im Hausflur begegneten, wenn ich von der Arbeit oder vom Einkaufen kam (nein, ich lag nicht auf der Lauer, das mache ich, wenn ich mit 80 in Pension darf).
Rote Thor Steinar-Jacke – blanker Schädel – muss ich mehr sagen?

Immer mal wieder dröhnt Musik, laut und nervig, aber meist nur für drei Lieder aus diesem Gemach, das mich mit Terror-Gefahr-Bauchweh füllt.

Aber heute war es dann mal wieder soweit, dass der Mieter völlig abgedreht hat: Seit 19 Uhr bis locker 20:30 dröhnte Musik immerhin durch ZWEI Zimmerdecken zu mir hoch. Ich musste meine eigene Anlage auf unglaublich laute 17 stellen, (oh, für MICH ist das laut, morgens seh ich zu, nur 10 anzuhaben, um keinen aus dem Bett zu holen) damit ich davon nix mehr, oder auf 15 stellen, damit ich nur noch schwach wahrnahm, was Mieter EG mit dem ganzen Haus teilen wollte.

Und so bin ich denn runter und habe meinen eigenen Rhythmus zu Gehör gebracht: BAMM-DAMM-BAMM, BAMM-DAMM-BAMM … auf die Wohnungstür. Mit der Klingel habe ich es gar nicht erst versucht. Aus gutem Grund.
Mieter EG hat nun ein „Willkommen“ Schild an der Wohnungstür hängen, das hab ich dabei durchaus auch mal „angeschlagen“ – klapperte schön laut. Irgendwann ging die Musik aus. Ich wandte mich ab, dankte laut, meinte, das sei genau das, was den Frieden im Haus wieder herstellen würde – und ging meines Weges (zwei Stockwerke Altbau hoch).

Noch ist es ruhig – jetzt ist 21 Uhr – und ich hoffe, dabei bleibt es.

Auch die Frau unter mir, die Arme, hat schon des Öfteren mit dem Mieter Ärger gehabt, weil er seine Musik auch gern mal mitten in der Nacht aufdreht und Party zu feiern scheint. Nun, ich bin gewappnet – notfalls muss ich Miete kürzen. Weil zu laut.

Weekly Photo Challenge: Zigzag

This week’s photo is a window from a Grotto in the baroque garden of Herrenhausen, designed by Niki de Saint Phalle  (not her real name, that was: Catherine Marie-Agnès Fal de Saint Phalle)

Grotte und Großer Garten im August 2005 006

Niki de Saint Phalle had a loving relationship with Hannover, after her death she left several of her artworks to our local Museum of Modern Art – the Sprengel-Museum (named after a chocolate-manufacturer and art-lover). One of her late works (finished after her death by her assistant) was this grotto, consisting out of three rooms, in her usual rounded, colourful style. This window is outstanding, as it shows untypically spiky zigzags and stars.

Photochallenge-Link:
http://dailypost.wordpress.com/dp_photo_challenge/zigzag/