Monatsarchiv: April 2017

Punkt, Punkt, Punkt (2017) – (17) – Feuer

Hier habe ich eigentlich wenig zu zu sagen.

Ja, es gibt auch in Hannover Feuer, natürlich. Vor jeder Kneipe, wenn man höflich fragt.

Beim Feuerwerk in Herrenhausen.

Und außerplanmäßig. Wohl das bekannteste und zerstörerischste davon ist nun schon 74 Jahre her. Aber wer Synagogen in Brand steckt, darf sich nicht wundern, wenn’s brennt. (Ja, ich nehme den Godwin-Award mit Freuden entgegen, weil wir den Schrecken dieses Krieges NIE VERGESSEN dürfen).

Heutzutage sind die Feuer begrenzter, die Bauvorschriften sind vorsorglicher und die Feuerwehr ist besser ausgestattet. Allerdings – und das ist ein alarmierender Trend (kein Wortspiel beabsichtigt):

Immer mehr Freiwillige Feuerwehren, bei denen im ländlichen Raum die Hauptlast der Brandbekämpfung (und nicht nur dieser) liegt, leiden an Mitgliedermangel! Und von denjenigen, die bereit sind für unser aller Sicherheit Kopf und Kragen zu riskieren – ohne dafür Geld zu bekommen, haben noch einige Schwierigkeiten durch ihre Arbeitgeber. Dabei werden auch die Produktionsorte der Arbeitgeber geschützt … Wenn ALLES mit Berufskräften abgedeckt werden müsste, hätten wir in Deutschland mit unserer hohen Rate an Fettleibigkeit eh ein Besetzungsproblem. Denn Feuerwehrleute müssen verdammt sportlich sein, wenn sie in Vollzeug eine verqualmte Treppe hochmüssen und dann eventuell bewusstlose Leute bergen.

Um es mal auf den Punkt (Punkt, Punkt) zu bringen: Es brennt bei der Feuerwehr.

FEURIO!

Ich hier wohne in einer Großstadt, die Berufsfeuerwehr ist über die Straße, am anderen Ende des Häuserblocks (also, an der nächsten Kreuzung). Das höre ich. Das sehe ich auch oft genug. Und es gibt mir ein Gefühl relativer Sicherheit.

Ich sehe auch, welche Technik dort vorhanden ist – wenn sie mit drei verschiedenen Wagen an mir vorbei rasen, weil wieder mal jemand aus Schabernack einen Brandmelder ausgelöst hat – und sie nicht wissen, was sie erwartet. Dann rücken sie nämlich mit der kompletten Flotte aus: Leiterwagen (nein, nicht so ein Handwagen und auch nicht der vom historischen Bauernhof – wir reden hier vom Drehleiterwagen), dem ABC-Schutzwagen, dem Rüstfahrzeug (so genau kenne ich mich auch nicht aus, aber ich sehe sie öfter mindestens im Dreierpack hier langrasen). Das kostet alles Manpower, viel, viel Geld und Zeit.

Die Leute, die hier mitlesen, sind alt genug, nicht in Versuchung zu geraten, mal zu gucken, was passiert, wenn man so einen „Scheibe nur im Brandfall einschlagen“-Knopf drückt. Aber macht es bitte auch Euren Kindern klar, was so ein Fehlalarm auslöst – und dass die Feuerwehr den erstmal ernst nehmen muss und damit viel, viel Geld verplempert, das sie woanders braucht! Und besonders ärgerlich ist es, wenn es sich um eine Freiwillige Feuerwehr handelt. Denn da kommen Leute von ihrer Arbeit, sehr zum Ärger der Arbeitgeber, schmeißen sich in ihre Uniform (die ja Schutzfunktion hat), hasten zu ihrem Feuerwehrwagen, fahren los – und dann ist nix gewesen. DAS sorgt auch dafür, dass Arbeitgeber immer weniger Verständnis zeigen für die Mitgliedschaft einiger ihrer Arbeitnehmer in der Freiwilligen Feuerwehr.

Wir haben hier eine bisher ganz gut funktionierende Gesellschaft,´(ich kann nicht in die Zukunft sehen, daher bisher), die ein paar Reißleinen hat, damit wir nicht in mittelalterliche Zustände geraten. Eines davon ist die Feuerwehr. Die wir uns gerne leisten, auch gerne nur „auf Abruf“ zur Vorsorge, weil sie uns Sicherheit gibt davor, dass wieder ganze Städte abbrennen. Jeder sollte seinen Teil dazu beitragen, dass wir sie uns weiter leisten können, diese Reißleinen.

Ob das jetzt durch „zahlende“ Mitgliedschaft bei der Örtlichen Feuerwehr ist (wenn man selber halt nicht so sportlich ist), durch Vorsorge, dass keine Brände entstehen (weniger Brände, weniger Einsätze, weniger Belastung der knappen Ressourcen), durch NICHT GAFFEN (muss ich das sagen? Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass man nicht im Weg rumsteht, wenn andere Leben retten oder ihr eigenes riskieren, oft beides zugleich), durch Respekt vor den Rettungskräften (nein, dein Handyfoto geht nicht vor, auch nicht, wenn du ganz dringend einen Beitrag für Punkt, Punkt, Punkt zum Thema „Feuer“ verfassen musst), als Arbeitgeber Verständnis für die freiwilligen Retter haben, (und VERSTEHEN heißt vor allem mal INFORMIEREN, damit Ihnen klar wird, was dahinter steht, was sind dagegen ein paar verpasste Stunden Arbeitszeit? Es ist kein Zuckerschlecken! Dafür haben sie einen körperlich fitten Arbeitnehmer) …

Es ist ein bißchen wie mit anderen Netzteilen unseres Sozialen Netzes. Der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – wenn man wirklich krank ist, ist es ein Geschenk, dass man weiter bezahlt wird. Wenn man sich nur einen freien Tag verschaffen will, ist es eine Unverschämtheit! Man hat schließlich verdammt viel Urlaubsanspruch. Ich habe 6 Wochen (die meisten Arbeitnehmer in Deutschland dürften das haben) – und brauche regelmäßig 5 Wochen (drei im Sommer, zwei vor Weihnachten) und ein, zwei Tage (für Sachen wie Schornsteinfeger, Thermenwartung). Dadurch schiebe ich mittlerweile 17 Tage ins neue Jahr. Ich brauche nicht krank „zu feiern“. Und ich habe das auch noch nie gemacht. Ich bin entweder krank – oder ich rufe an und begründe, warum ich spontan einen Tag Urlaub brauche, wenn ich mal einen Tag ohne Vorankündigung brauche. (Manche Termine kann man nicht steuern.) Wer hierbei „Feurio!“ schreit, ohne dass es brennt – also, sich krank meldet, ohne krank zu sein – riskiert, dass es Einschränkungen im Bereich Lohnfortzahlung gibt. Karenztage sind anderswo ein Ding. Ein Spiel mit dem Feuer.

Wollte ich, weil doch morgen erster Mai ist, mal so am Rande bemerkt haben.

 

Shop around the world – Seafood-Edition

I have done that recipe once in this blog, in January, but in German. Since it is a recipe from an English newspaper, The Guardian, I will put up a link to the paper, here.

But what I need for Shop around the world (this time hosted by the Canadian cats and not Bacon) are the prices, which I did not give in January for Jansson’s Temptation (a well known Swedish recipe, which has several other blog appearances) and which you will not find in the Guardian either.

You need:

50 g butter 0,25 €

2 finely chopped onions 0,05 €

about 250 g anchovis (or Sprotten or small herring filets) – in Swedish marinade and half of the marinade (about 5,58 €- 2,29 € each tin)

6 medium sized potatoes (about 0,9 €)

400 ml whipping cream (about 3 €)

2 tbsp white bread crumbs (neglectable)

salt and white pepper

Costs for 3 persons: about 9,78 € – 10,68 $

Oven needs 190 ° C/374 F

The finely sliced onions are cooked until glossy, then put into a well buttered oven dish, followed by the cut up anchovis and the match-stick potatoes. You pour first the half of the marinade over and then the cream, salt and pepper, crumble the bread on top, add some butter and put into the oven for about three quarters of an hour.

This is the basic version – nothing like the fancy red potatoes from the Guardian cook …

 

Punkt, Punkt, Punkt 2017 (16)

Die Bank, eine wahre Geschichte

Eines schönen, sonnigen Morgens ging ich zu einem kleinen Bäcker (noch ein echter Bäcker, keine Filiale mit Backofen zum Fertigbacken) und auf dem Weg dahin sah ich zwei alte Männer auf der Bank sitzen. Ja, ich wohne in einer Großstadt, trotzdem grüßte ich freundlich „Guten Morgen“.

Die Antwort, die zurück kam, war weit weniger freundlich. „Sie könnten auch ein Pfund weniger drauf haben!“

Für den Moment war ich sprachlos. Ich war nicht so erzürnt darüber, dass er mich fett genannt hatte – das bin ich und war ich damals schon. Aber dass er meinte, es ginge ihn etwas an, das fand ich unverzeihlich.

Ich ging weiter zum Bäcker, kaufte, was ich kaufen wollte, aber innerlich war ich immer noch am Kochen. Also nahm ich den Rückweg, wieder an der Bank entlang. Die beiden alten Männer saßen immer noch dort, einer Zigarre rauchend. Ich sagte zu dem, der seinen Mund so voll genommen hatte: „Ich mag fett sein, aber ich kann abnehmen, dann bin ich nicht mehr fett. Sie sind alt und sterben bald, dagegen ist kein Kraut gewachsen!“ Sprachs und ging fort.

Der zweite Mann lachte seinen vorlauten Kumpel aus.

Das war 2001, seitdem habe ich den Alten nicht mehr auf der Bank sitzen sehen.

Womit es bewiesen wäre, dass wir nur zwei Wahrheiten ausgetauscht haben. Die englische, humorvolle Redewendung dazu lautet: „Stating the bleeding obvious“ , oder wenn Ihr mal der Abkürzung STBO begegnet …

bleedin‘ obvious

  1. (humorous) So evident that it goes without saying, and is thus superfluous.

Übersetzt – so offensichtlich, dass es „nicht der Rede wert ist“ ist und daher überflüssig.

 

Resteessen

Heute suchte ich auf Chefkoch.de nach etwas, mit dem ich den Schafskäse bei mir im Kühlschrank verwerten konnte und den restlichen, noch nicht zubereiteten Chicoree. Und siehe da, ich wurde fündig:

Schnelle Chicoree-Pfanne

Ich habe da gleich noch den Rest Chicoree in Käse-Sauce reingeben können, der am Montag übrig blieb. Und weil ich nur 100 g Schafskäse brauchte, habe ich jetzt noch 100 g übrig für morgen, da soll es eine mit Käse gefüllte Paprikaschote auf Sahnekartoffeln geben …

Die Paprikaschote, die noch reingehörte, war auch schon länger in meinem Kühlschrank (aber noch knackig) und die restlichen Snack-Tomaten bin ich so auch gleich los geworden! Also ein echtes Reste-Essen. Vegetarisch, weil ich ja Montag, Dienstag und Mittwoch Abend Lamm hatte (zweimal kalt mit Sauergemüse). Und gestern habe ich dann nur noch ein Brot gegessen.

Heute aber kam ich früh von der Arbeit, habe auch abgewaschen (nach Dienstag Abend, an dem ich vom Schlemmen am Montag den Abwasch zu einem Teil machte, wurde es langsam Zeit, den Rest abzuwaschen – naja, fast den Rest .. ein bißchen ist immer noch übrig. Es passt halt nicht viel zum Trocknen aufs Rack. Und ich stelle natürlich mit meinen Mahlzeiten zwischendrin immer was dazu …

Dann fütterte ich meine Kleine (also, die Katze …), und fing an. Paprika würfeln, Käse halbieren und die Hälfte würfeln, Chicoree putzen und in Streifen schneiden, Knoblauchzehe schälen zum Pressen – und dann noch die Snacktomaten halbieren. Öl erhitzen, Knoblauch kurz anbraten, dann Paprika dazu, bisken braten lassen, Chicoree und eventuell ein wenig Wasser dazu, weiter braten lassen, dann den Käse rein, ordentlich durchrühren und würzen (Salz, Pfeffer und Rosmarin, den ich auch noch frisch da habe … auch wegen Montag) zum Schluss die Tomaten zum Erwärmen. Ich hatte ja eine flüssige Sauce (vom Montagessen) dabei, also gab es bei mir noch Brot dazu.

Ein Resteessen, aber köstlich. Und vegetarisch (aber mal wieder nicht vegan – ich sach ja – ich kann kein vegan –  oder nur sehr, sehr selten – ja ich habe auch schon nur eine Paprikaschote, eine Zwiebel und Knoblauch angeschmort und mit Reis gegessen, das wäre dann wohl vegan).

Morgen soll es wieder vegetarisch geben … wieder nicht vegan – Sahne und Schafskäse und saure Sahne … Wenn ich kein Fleisch esse, bin ich fast immer mit Milchprodukten dabei. Oder mit Ei. Und dieses Mal habe ich ein Rezept gefunden, das von Anfang an die Menge für eine Person enthält!

Und Sonntag gibt es dann Fleisch. Gulasch. Mit Rind und mit Paprika. Kein Szegediner Gulasch … Es bleibt dann wieder etwas für den Wochenanfang.

Auch auf Chefkoch haben sie ein „Neues“-Projekt – dort hat eine der Redakteurinnen die Aktion „Frühjahrsputz“ im Vorrat ausgerufen. Man räumt seine Vorratsschränke und den Kühl- und Gefrierschrank mal leer, schaut, was man so drin hat, was langsam weg sollte – und sucht sich neue Rezepte, um die ungeliebten Sesam-, Quinoa- oder was auch immer für Reste oder die übrigen Grillsaucen und Trockenfrüchte und das eingefrorene Restgemüse etc. zu verwerten.

Ich habe in meinem Gefrierfach nur einen „Rest“ – weil ich wenig Platz habe. Da ist noch ein Rest von einer Multikräuter-Packung drin. Ansonsten sind die Packungen Erbsen und Spinat neu. Auch der Blätterteig ist bei mir in „heavy rotation“ – weil ich Pasteten damit liebe. Und dann sind da noch ein paar eingefrorene Reste von Gerichten. Suppe ist da ein heißer Kandidat …

Ich habe im Kühlschrank Joghurt, den ich langsam mal verbrauchen sollte. Hmmm – das könnte mal ein Abend mit Rohgemüse und Raita werden. Dazu Fladenbrot …

Das Stück Masdamer im Kühlschrank dagegen habe ich gerade erst gekauft (weil ich gern Käse habe, den ich zum Überbacken reiben kann). Auch sonst sind Butter und Frischkäse drin, die für mich einfach zur üblichen Vorratshaltung gehören, damit ich nicht ständig vor einem leeren Kühlschrank stehe. Allerdings – da ist noch die Sesampaste … und im Vorrat sind noch Kichererbsen – vielleicht mache ich mir mal eine Portion Hummus … Passt bestimmt gut zum Brathähnchen, das ich in nächster Zeit mal machen will.

Reste-Essen ist gar nicht so blöd … daher gefiel mir dieses „Frühjahrsputz“-Projekt von chefkoch.

Lammkeule (à l’Edeka)

Ich habe gestern mit Freunden gekocht. Und weil hier Feiertag war, konnten wir uns den ganzen Nachmittag dafür Zeit nehmen. Daher sollte es Lammkeule geben, das Rezept dafür fanden wir in der Edeka-Kundenzeitung:

1,8 Kilo Lammkeule

4 große Zweige Rosmarin

1/2 Knolle Knoblauch

Pfeffer und Salz

Die Keule wurde von „unserem Fleischspezialisten“ vom harten Lammfett befreit (sonst schmeckt das Tier zu sehr nach Schaf), dann gesalzen und gepfeffert, wobei wir die Hälfte des Knoblauchs durchgepresst hatten und mit dem Salz vermengten, so dass wir die ganze Keule damit einreiben konnten. Die andere Hälfte des Knoblauchs wurde geschält, die Zehen halbiert, der Rosmarin auf dem toten Tier festgebunden, der Knoblauch drauf gelegt und das ganze kam für 2:15 h in den Ofen bei 190 ° C. Und das war alles, was man mit dem Fleisch tun musste. Kein Spicken, kein Anbraten und auch kein ständiges Begießen!

Wir haben dazu dann nach 1,5 h ein Blech mit Backpapier ausgelegt, darauf 6 EL Olivenöl verteilt, ordentlich Salz drauf gegeben (aber nicht eine ganze Schicht), anderthalb Päckchen frische Thymianzweige gleichmäßig darauf verteilt und neue Kartoffeln (ca. 1,2 kg) ordentlich gewasche, halbiert und auf den Thymian gebettet.

Das schoben wir dann in den Ofen, auf die unterste Schiene, so dass es noch ca. eine Stunde mit dem Braten im Ofen verbrachte – wir waren uns einig, ganz so lang hätte es nicht sein müssen, aber die im Rezept angegebenen 35 Minuten erschienen uns doch zu wenig.

Gemüsebeilage war Chicoree mit einer Käse-Sahne-Sauce. 2 Zwiebeln wurden fein gewürfelt, in Erdnussöl angeschwitzt, dann wurde mit Sahne abgegossen, die Sahne wurde zum Kochen gebracht, der Taleggio (italienischer, cremiger Rotschimmelkäse) dort in Scheiben hinein gegeben und zum Schmelzen gebracht, dann wurde der geputzte Chicoree dort ziehen gelassen (laut Rezept 2 Minuten, bei uns länger, weil wir den Topf dann von der Platte nahmen und uns um Fleisch und Kartoffeln kümmerten).

Getränk dazu: Für die Gäste Rioja-Rotwein von 2011, ein Reserva.

Eine köstliche Kombination! Bis dahin wenig Aufwand.

Der Nachtisch waren dann kleine Pastetchen mit Erdbeeren und Rhabarber gefüllt (Mürbeteig mit 200 g Butter, 400 g Mehl, 100 g Zucker und zwei Eigelb dazu etwas Wasser, aber nicht viel – und lt. Rezept 150 g Erdbeeren und 100 g Rhabarber. Die Erdbeeren sollten in Stücke geteilt und mit 6 EL Rohrzucker bestreut werden, dann mit 1 cm kleinen Rhabarberstücken gemischt und auf die kleineren ausgestochenen Mürbeteig-Kreise gelegt werden. Mit den größeren ausgestochenen Kreisen wurde dann das Obst bedeckt und mit einer Gabel verschlossen, mit Eigelb bepinselt un in den 200 ° heißen Backofen für ca. 20 bis 25 Minuten). Dazu gab es – gekauftes – Vanille-Eis (man muss nicht ALLES selber machen – und vom übrigen Obst haben wir Kompott gekocht, den es noch als Soße dazu gab.

Schließlich war Feiertag. Wir hatten zwischendrin sogar Zeit für zwei Brettspiele. Nichts Anspruchsvolles – aber „Café International“ wurde mal wieder gelüftet – sowie „Hugo, das Schlossgespenst„* (wie Boardgamegeek so schön sagt – ein Kinderspiel, bei dem auch Erwachsene ihren Spaß haben), bei dem man Ballgäste in die Schlossräume treibt und die Unglücklichen, die nicht fliehen konnten, ins Verlies einsperrt. Erstaunlicherweise ist Hugo aus dem gleichen Jahr wie das Café – das Café wurde 1989 Spiel des Jahres.

*Ursprünglich als „Mitternachtsparty“ erschienen, damals auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres, 1996 dann neu unter diesem Titel veröffentlicht.

 

 

Punkt, Punkt, Punkt 2017 – (15) – Fleisch / vegan oder vegetarisch

DAS ist ein sehr kontroverses Thema.

Ich selber bin ein bekennender Omnivor und werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich gemäß meiner körperlichen Veranlagung Fleisch und Milch sowie Eier zum Essen verwende.

Ich halte einen Carnivor (eine Katze muss zu 80 % Eiweiß aus tierischen Quellen zu sich nehmen, sonst ist sie mangelernährt).

Ich koche gelegentlich vegetarisch. Weil ich gerne Gerichte zu mir nehme, in denen Gemüse eine prominente Hauptrolle spielt.

Mein Pet-Peeve zu diesem Thema ist, dass Veganer/Vegetarier versuchen, Fleisch-Ersatz bzw. Milchprodukt-Ersatz unter falscher Flagge unters Volk zu bringen. Jeder soll essen, was er mag. Aber wenn Fleisch drauf steht, sollte Fleisch drin sein. Wenn Schnitzel drauf steht, sollte Schnitzel drin sein (und auch nicht das zusammengestückelte Zeug!) – wenn Käse drauf steht, sollte es besser nicht „analog“-Käse sein!

Wer irgendetwas anderes als Käse oder Fleisch essen möchte, sollte nicht darauf stehen, dass sein Soja-Bratling als Veganer Hamburger verkauft werden. Und schon gar nicht, sollte man Nicht-Veganer täuschen. Ich bin wirklich ärgerlich, wenn mitten im Käse etwas Veganes auftaucht, das sich als Käse gebärdet, aber kein Käse ist … Wenn ich „schlecht gewordene Milch“ suche, suche ich nicht irgend einen ähnlichen Ersatzstoff!

Versteht mich nicht falsch. Ich bin dafür, dass auch für Vegetarier und Veganer eine bunte Vielfalt angeboten wird, aber ich finde, diese Vielfalt sollte nicht vortäuschen, etwas zu sein, das sie nicht ist.

Wenn ich vegetarisch koche, dann koche ich mein Gemüse ohne damit irgend etwas Fleischliches zu kopieren. Ich will dann meine Paprikafüllung aus Spinat und Schafskäse genießen, nicht einen „Hackfleischersatz“. Wenn ich mit Hackfleisch füllen will, tue ich das.

Warum, wenn Gemüse so viel besser ist als Fleisch, muss es sich als Fleisch tarnen? Warum, wenn Milch so furchtbar ist (in den Augen der Veganer), muss ich den Ersatzstoff als Käse tarnen und aus Mandeln gewonnene weißliche Flüssigkeit als Mandelmilch verkaufen? Mit Milch hat das nichts zu tun.

Steht dazu! So wie ich zu meinem Fleisch, Ei und Milchprodukt-Konsum stehe. Verlangt Gemüseprodukte – nicht Produkte die aussehen wie etwas, das Ihr doch angeblich verabscheut!

*rant over*

Nachdem ich das losgeworden bin:

Ja zu einem höheren Stellenwert von Gemüse und saisonaler und regionaler Küche.

Ich LIEBE vegetarische Gerichte, wie ihr immer wieder lesen könnt. Allerdings bin ich nicht willig, vegan zu werden. Ich gehöre zu der genetischen Variante der Milch auch nach der Säuglings-Zeit-Verwerter. Das ist eine in Nordeuropa weit verbreitete genetische Varietät. Der Normalzustand ist es auch im menschlichen Genom nicht. Also nehme ich mir die Freiheit meine vegetarischen Gerichte oft mit Käse zu überbacken …

Und Eier – also – Eier kommen bei mir nicht aus der Batteriehaltung. Ich kaufe Bio-Eier, um die Haltung der Vögel möglichst artgerecht zu sichern. Wenn ich mich zu Alnatura bequeme, kaufe ich sogar welche von der Initiative „Mein Bruder soll auch leben“ – gegen das Töten von männlichen Küken unmittelbar nach dem Schlüpfen (die kaufe ich später gern als Brathähnchen – ahem). Von irgendwoher muss mein Brathähnchenfleisch ja kommen. Und weil das meist Bio eingekauft wird hier, ist es weitgehend hormon- und arzneimittel-frei.

Ja, ich informiere mich über das, was ich esse. Wo es herkommt. Dass auch Bio-Mast-Tiere nicht zu Tode gestreichelt werden, weiß ich und nehme ich als Teil dessen hin, dass ich ein Omnivor bin – so wie ich ganz selbstverständlich meiner Katze heute Abend ihr Puten-Katzenfutter ins Näpfchen tue.

Mein Motto beim Essen (außer bei Süßem und Desserts): Alles in Maßen, nicht in Massen.

Und am Montag gibt es Lammkeule. Weil auch meine Freunde Fleisch mögen!

 

 

Kochen zum xten

Dienstag habe ich mich krank gemeldet, nicht, weil ich gekocht hatte, sondern weil ich krank war, zu meiner Blasenentzündung kam noch ein kleiner aber gemeiner Schnupfen dazu und dazu ein wenig Temperatur – das Antibiotikum machte sich bemerkbar.

Also verzog ich mich einen Tag in mein Bett. Nur so gegen Mittag brauchte ich etwas zu essen. Also habe ich gekocht, ich hatte ja alles da. Das in meinem letzten Rezept-Post angesprochen Chefkoch-Rezept vom Kartoffel-Lauch-Auflauf klang jetzt nicht so aufwändig, ich schälte also die Kartoffen und zerteilte die Lauchzwiebeln und warf beides in 1 l Brühe, ließ es dort ca. 20 min köcheln und füllte es dann um in die Auflaufform – ohne die Brühe. Ein bisken Kartoffeln und Lauchzwiebeln ließ ich zurück – für eine Suppe.

Über das Gemüse kamen dann die Hähnchen-Kassler-Würfel und die Soße aus Eiern, Sahne und Sahne-Schmelzkäse. Und dann bestäubte ich das ganze mit einer Tüte gemahlenem Grana Padano. Anschließend verfrachtete ich die Form in den Ofen (auf 190° C vorgeheizt) – und ließ es eine gute halbe Stunde drin.

LECKER! Ich habe zwei Mahlzeiten davon gehabt. War aber großzügig in meinen Portionen.

Und gestern gab es dann die Gemüsebrühe mit dem pürierten Restgemüse und einem H-Sahne-Paket. Da ich immer noch Wiener offen im Kühlschrank stehen hatte (ich mag kalte Würstchen einfach mal so), kamen wieder welche in meine Suppe. Und wieder satt geworden. Brühe nicht verschwendet. Was will ich mehr?

 

Flüchtlinge und Arbeit

Syrische Flüchtlinge haben hier einen Feind in Deutschland. Die deutsche Bürokratie. Gerade im Morgenmagazin: Ein syrischer Flüchtling, der in dem Jahr, in dem er schon um seine berufliche Anerkennung kämpft, schon wirklich GUT Deutsch gelernt hat, hat in Syrien 10 Jahre als Augenoptiker gearbeitet. Er hat ein (auch übersetztes) Diplom vorgelegt.

Nun muss das Amt (Jobcenter) noch feststellen, welche Standards in Syrien im Bereich Augenoptik erfüllt werden. Dazu wollen sie die Ausbildungsinhalte in Syrien (einem Bürgerkriegsland) erfragen.

Wäre es nicht einfacher, den erfahrenen Mann hier eine Prüfung machen zu lassen? Ich meine, wer 10 Jahre Berufserfahrung hat und eine Ausbildung im Herkunftsland nachweisen kann, sollte der nicht eine Prüfung absolvieren können. Ja, er braucht auch dazu Deutschkenntnisse – aber die braucht er ja auch zur Arbeit. Aber dann braucht er nicht noch darauf zu warten, bis aus Syrien eine Rückmeldung kommt.

Syrien war, das vergessen viele, kein Land mit mittelalterlicher Agrarstruktur. Syrien ist ein Schwellenland – das jetzt durch einen Bürgerkrieg zurück geworfen wird. Die dort vorhandene Technik und Wissenschaft ist nicht so weit hinter der des „Westens“ zurück, wenn überhaupt. Und daher sollte ein Deutschtest (schließlich muss er auf Deutsch seine Arbeit erledigen) und eine normale Abschlussprüfung ausreichen. Denke ich da zu simpel?

Follower

Man freut sich als Hobby-Blogger über jeden Follower. Bei manchen der meinen bin ich aber ein ganz klein wenig verwundert, warum sie mich des Folgens für würdig befinden.

Immer dann, wenn ich einem neuen Folger auf sein Blog schaue und dort Themen wie Mode, Fitness oder Religion vorherrschend finde, bin ich irritiert, weil mein Blog sich so gar nicht damit beschäftigt.

Ich koche zwar gerne hin und wieder, aber nicht unbedingt chic vegan (eigentlich gar nicht) oder besonders kalorien-optimiert. Fitness?

Für Mode bin ich mit 48 und meiner Körpermasse (144 kg) nicht mehr die richtige Zielperson (auch wenn ich natürlich nichts gegen einen bauchfreien Körper einzuwenden hätte – also, nicht SO bauchfrei – allerdings ist er mir nicht wichtig). Mode?

Und religiös bin ich auch eher nicht (Kirchenmitglied bin ich nur noch, weil meine Steuern dabei dann unter anderem für so soziale Zwecke wie Altenbetreuung, Kinderbetreuung, Gefangenen- und Krankenbetreuung und Seelsorge im Bereich Polizei und Armee ausgegeben werden).

Diese Einstellungen werden sicher auch auf meinem Blog deutlich. Woher kommt also diese Affinität der oben erwähnten Blogger für mein Blog (nein, ich will Euch nicht loswerden, Ihr seid mir willkommen! Ich wundere mich nur!)?

Ich freue mich über diese Folger. Ich frage mich nur, warum? Was kann ich Euch bieten? Ich will schließlich nicht, dass hier jemand enttäuscht rausgeht. Lasst mich doch in den Kommentaren wissen, was ich für Euch tun kann.

Und mal wieder was Neues gekocht

Diese Woche gab es viel Aufgewärmtes, was ich vorher mal selber gekocht hatte (Hühnersuppe und Curry mit Kürbis), aber die übrigen Portionen eingefroren.

In die Hühnersuppe schnitt ich mir noch zwei Wiener und fütterte die Suppe mit ein paar Suppenfadennudeln an. Das Curry aß ich mit Reis, von dem ich dann noch eine Portion mehr machte.

Mittwoch war ich Pizza essen mit den Kollegen, ich hatte eine Vier-Käse-Pizza.

Donnerstag gab es dann den Rest Reis, angebraten, zwei weitere Wiener und eine schon länger im Kühlschrank befindliche Rest-Soße (die aber noch gut war) haben den Reis durchaus genießbar gemacht. Freitag habe ich dann mal wieder Brot gegessen abends (ich fing an mit dem Antibiotikum – meine Blase ist entzündet) und gestern war ich zu verpennt, da habe ich nur noch abends eingekauft, mir zwar neue Rezepte rausgesucht, die ich mal machen will, aber nicht gekocht.

Heute jedoch, heute ließ ich keine Entschuldigung gelten. Der Fenchel von letzter Woche musste langsam weg, genauso wie die Tomaten und der Pecorino – zusammen ergab es Gebackenen Fenchel mit Soße aus frischen Tomaten – mit Pecorino-Semmelbrösel-Kruste.

Rezept fand ich in der Edeka-Kundenzeitung. War durchaus essbar! Als Hauptgericht nur geeignet, wenn man die doppelte Portion ist, weil man außer den Semmelbröseln keine Sättigungsbeilage hat.

Ich habe also eine Fenchelknolle genommen, das Grün abgeschnitten, geviertelt, Strunk entfernt und in eine Auflaufform gegeben. Eine Bio-Zitrone von ihrer Schale befreit (die ich natürlich brauchte), und dann ausgepresst – und beides zum Fenchel mit Salz, Pfeffer und einem EL Öl gegeben. Gut vermengt. In den auf 200° C vorgeheizten Backofen für 20 Minuten.

In der Zwischenzeit, habe ich zwei Tomaten geschält (das geht auch ohne Überbrühen, wenn man sich an ein RICHTIG SCHARFES MESSER traut!). Dann halbiert, den Strunk entfernt und püriert.

Zwei weitere Tomaten habe ich (mit Schale) in Würfel geschnitten.

Eine Schalotte habe ich fein gewürfelt, eine Knoblauchzehe geschält. 1 EL Olivenöl in einem Topf heiß genug werden lassen, dass ich Schalotte und gepressten Knoblauch andünsten konnte, dann  habe ich die Tomaten hinzugefügt (sowohl die Würfel wie auch das Püree) – und mit Salz, Pfeffer, getrocknetem Oregano und einem Lorbeerblatt gewürzt. 10 Minuten einköcheln lassen, ständig gerührt.

Dann den Fenchel aus dem Ofen geholt, die Tomatensoße (ohne Lorbeerblatt) hineingegeben, den geriebenen Pecorino (ca. 4 EL) mit ebensoviel Semmelbrösel vermengt und darüber verteilt. Für weitere 10 Minuten im Ofen gebacken. Mit dem beiseite gelegten, gehackten Grün dekoriert und mit einer Scheibe Toast serviert.

Alternativ hätte ich ein Gericht von chefkoch gehabt – oder eines aus dem Guardian.

Das zweite ist auch vegetarisch, mit Eiern und Ricotta, aber ohne Fleisch. Und nein, das geht nicht ohne Eier – die sind in einem Egg-Spinach and Ricotta pie nicht nur namensgebend.

Das erste enthält wahlweise gekochten Schinken – oder, ich hätte jetzt Hähnchen-Kassler genommen … Aber ich kann mir auch vorstellen, stattdessen 200 g Räuchermakrele zu nehmen, oder Sardinen aus der Dose. Aufläufe sind ja sehr wandelbar. Und wer keinen Fisch und kein Fleisch will, nimmt gehackte Walnüsse. Es wird aber auch dann allenfalls ein vegetarisches, kein veganes Gericht, es sei denn, Ihr ersetzt Ei, Sahne und Schmelzkäse … Dazu sage ich nur: Viel Glück.

Ich muss meine Milchprodukt-lastigen Gerichte um mein Antibiotikum herum planen – das finde ich fies genug.