Wie dieses Highlight der Tagesschauredaktion verrät, baut die liebe Umwelt soviel Druck auf, dass es jetzt, weil es ja gegen und für alles eine App gibt, auch eine rein digitale Freundin gibt. Der digitale Freund soll folgen.
In mancher Hinsicht ist es doch vielleicht hilfreich gewesen, mutterlos aufzuwachsen und so die Frage nach den Enkelkindern nicht gestellt zu bekommen.
Aber es sind ja nicht nur die Mütter, die diesen Druck aufbauen. Die Gesellschaft an und für sich macht es kinderlosen Frauen (weniger den Männern, komischerweise) schwer, einfach ihr Leben zu leben.
Das fängt schon an damit, dass man die Geburtenrate mit Kinder per Frau misst. Hä, hab ich was verpasst, sind Männer in dem Prozess jetzt obsolet?
Dann muss man sich als Kinderlose ständig verteidigen für die Lebenswahl, aber keiner stellt sich hin und fragt eine Schwangere: Warum hast du dich dafür entschieden?
Und dieses ungläubige Staunen, wenn man als kinderloser Single mit seinem Leben zufrieden ist … („das sagst du nur so, hast du keine Angst, dass du was verpasst, du hast nur noch nicht den richtigen gefunden“)
So werden eben manchmal Kinder geZEUGt, die eigentlich von ihren Müttern gar nicht gewollt werden. Aber die Mütter gaben dem DRUCK nach, weil es mit dem Druck einfacher ist, eine unglückliche Mutter zu werden als den Status als glücklicher Single zu verteidigen.
Dass die moderne Gynäkologie uns theoretisch die WAHL lässt ob Mutter oder nicht, dass manche von uns Verantwortung übernehmen, in dem wir uns eben nicht fortpflanzen, dass nur weil ich eine Frau bin, Mutterschaft nicht mein Lebenszweck sein muss – das alles zählt nichts, wenn andere ihren Wunsch auf mein Kind durchsetzen wollen.
Mit 16 wusste ich bereits, Mutterschaft ist nichts für mich – und das Leben hat mich bestätigt, ich hätte meinen Uterus in Alkohol eingepackt – aber nicht mal 10 Jahre später war ich der Gynäkologin alt genug, meine eigene Entscheidung zu treffen.
Mit 38 hat mir die damalige Ärztin dann sogar das Recht entzogen auf mein eigenes Risiko hin die Hormone weiter zu nehmen – war zu alt, für die Hormone, sagte sie, aber wenn ich anschließend schwanger geworden wäre, hätte ich das 1000fache an diesen Hormonen produziert … Das kleinere Übel wäre sicher das Rezept gewesen … Man gut, dass keine Schwangerschaft droht. Aber muss das wirklich sein, dass man mir die Herrschaft über meinen eigenen Körper abspricht?
Wieso haben von Ärzten über Politiker über die Putzfrau in unserer Firma jeder das Recht darauf, eine Meinung zu meiner Fruchtbarkeit zu haben – nur ich nicht?
Nein, liebe Freunde, ich bin auch weiter nicht schwanger – und die Gefahr dahingehend schwindet glücklicherweise auf natürliche Art. Aber dass das mit der Gleichberechtigung nocht nicht wirklich weit her ist, sieht man daran, dass Frauen mit 26 nicht selbstbestimmt darüber entscheiden dürfen, dass sie endgültig keine Kinder wollen – obwohl sie bereits mit 18 wählen, Auto fahren und sich bis über beide Ohren verschulden oder auch zu Tode schuften dürfen!
Und so frage ich mich andauernd, wieviele der Kinder wirklich von diesen Müttern gewollt wurden – und wieviele nur entstanden sind, weil sie sich dazu genötigt fühlten.