Heute war ich beim 1.Hilfe Auffrischungskurs. Und was soll ich sagen, es war auch notwendig.
Nicht, dass ich nicht mehr wüsste, was man bei einer bewusstlosen atmenden Person täte (stabile Seitenlage) – ich wusste nur nicht mehr, was GENAU. Außerdem hat sich in den zwei Jahren schon wieder etwas geändert.
Alles fing so harmlos an – das übliche Fragen- und Antwortspiel: Wer bist du, was hast du bisher gemacht, was willst du.
Dann Rautek-Griff-Übung. Wie bekomme ich eine Person aufgerichtet, die am Boden liegt, um sie wegzuschleppen (den Teil haben wir uns geschenkt).
Rollenspielereien – wie gehe ich als Ersthelfer mit bestimmten Situationen um (lästige Gaffer, Leute, die mir das Leben schwer machen mit guten – d.h. schlechten – Ratschlägen – wie gehe ich um mit Zeugen, die kein Blut sehen können – aber helfen wollen – und wie nehme ich einen Motorradhelm ab – das ist EINFACH und DRINGEND NOTWENDIG).
Danach Verbandsübungen. Ja, man verbindet wieder – auch wenn es nur noch halten muss, bis die Profis kommen, man übt wieder, wie man wo wickelt. Und da mir von vier Übungen viermal die Binde aus der Hand fiel, war das auch dringend notwendig.
Und nach der Mittagspause haben wir dann im Takt zu wahlweise Staying Alive, Highway to hell oder Atemlos durch die Nacht Plastikrümpfe malträtiert und Gummimasken geküsst. DAS war der Teil, der mir noch am besten im Kopf war.
Den Tag beschloss Gruppenarbeit zu Themen, die sich die Teilnehmer gewünscht hatten:
Was mache ich bei Schlaganfall/Herzinfarkt?
112 rufen. Beim Patienten sitzen bleiben und mit Patienten reden. NICHT Beine hochlegen. UND AUF KEINEN FALL Blutverdünner oder ähnliches geben. Wir haben hier in Hannover VIER Kliniken mit einer Stroke-Einheit. Dorthin werden Patienten mit einem Verdacht auf Schlaganfall gebracht. Wenn dann bereits Medikamente im System sind, ist es für die Profis superschwer, die Dosis abzuschätzen. ERSTHELFER GEBEN KEINE MEDIS – Ersthelfer geben auch keine Desinfektionsmittel aus! Ersthelfer sorgen dafür, dass der Patient überlebt, bis der Profi kommt. Mit möglichst geringen Schäden.
Nicht mehr. Nicht zu ehrgeizig werden.
Außerdem hat der Kurs viel Spaß gemacht – ein dickes Lob an das Rote Kreuz. (Und ich bin kein Fan vom Roten Kreuz, aber dieser Kurs war gut!)