Monatsarchiv: März 2019

Ein neues Notbrot – Testbericht

Ich war mal wieder im Guardian unterwegs. Und da hat Jack Monroe, bekannt für ihre No-Shit-Sherlock-Küche, ein Vorrats-Brot vorgestellt.

Für all die, die des Englischen weniger mächtig sind:

180 Grad den Ofen vorheizen, oder 160 Umluft

250 g Mehl,

1 gestrichener TL Backpulver (oder Natron)

180 ml Kokosmilch aus der Dose (Rest umfüllen und nicht in der Dose wegstellen!)

2 TL Zitronensaft (gerne bereits fertig gepressten, dann ist es ein echtes Vorratsrezept, frischer geht natürlich auch).

Mehl gut mit dem Treibmittel der Wahl vermengen, eine Mulde machen, dort die vermischten Flüssigkeiten hineingeben und alles schnell vermengen, bis alles zusammen eine Masse ist – dann auf einer gemehlten Fläche (ich hab ein Backbrett und nutze es auch gelegentlich) schnell in 30 sec. verkneten.

Soweit so gut. Auf das gemehlte Backblech (ich nahm Backpapier) und in den Ofen. Angeblich für 40 Minuten, dann auf dem Blech ein wenig abkühlen lassen.

Meine Erfahrungen mit dem Rezept:

Das Foto im Artikel wich von meinem Brot ein wenig ab … um nicht zu sagen, der Bräunungsgrad und die Höhe des Backwerkes waren deutlich unterschiedlich zu meinem Endresultat.

Außerdem war meines am Boden ein wenig klietsch.

Die Backzeit hatte ich schon um 20 Minuten verlängert und während dieser Zeit die Temperatur sogar erhöht, weil es halt noch so sehr blond aussah. Auch zum Schluss war es in etwa so gebräunt wie ich am Ende des Sommers – wo ich immer gefragt werde, ob ich in einem unterirdischen Bunkersystem lebe …

Kruste – war vorhanden, aber … nicht so richtig eine geschlossene Krume, sehr krümelig (vielleicht hab ich auf dem Backbrett zuviel Mehl ins Brot geknetet, aber es fühlte sich besser an, nicht mehr so klebrig).

Und geschmacklich … neutral. Nicht wie Brot. Gut, wenn man schmackhaften Belag hat, schlecht, wenn man den Brotgeschmack liebt.

Die Zutaten kann man immer im Haus haben und wenn man mal nicht mehr dazu kommt, einzukaufen, ist dieses Brot sicher eine Möglichkeit, einen Tag über die Runden zu kommen. Es machte auch gut satt.

Aber Abzüge gab es für den fehlenden Geschmack (ich bin allerdings noch nicht ganz wieder hergestellt nach meiner Mega-Erkältung, meine Geschmacksnerven haben dieses Mal gründlich gelitten), für die zu bröselige Kruste (ich hätte doch mit Wasser einstreichen sollen, aber das Rezept sah es nicht vor …) und für die Verwirrung bei Hitze und Backdauer.

Als Notbrot – geeignet. Als Ersatz für normales Brot – weniger. Daher nur drei von fünf Kokosnüssen.

Als Nachbemerkung, da der Ofen nun mal heiß war, hab ich gleich noch Hawaii-Toasts gemacht – und dazu die 2016 abgelaufene Dosenananas (fast ganz) verwendet. Nur noch drei Obstdosen und ich habe meine Vorrats-Karteileichen auch weg.

Schwabengen – Schrank aufräumen

In diesem Fall handelte es sich um meinen Küchenvorratsschrank. Ich entdeckte ein paar schon längst abgelaufene Konserven darin, hust, und nun werde ich in den nächsten Tagen damit Essen zubereiten.

Es handelt(e) sich hierbei um

Ein Glas weißen Spargel, Stangen – abgelaufen 2010. Da ist die Farbe nicht mehr richtig einladend, aber solang ich das Glas nicht geöffnet habe, bin ich noch nicht bereit, es weg zu tun – da muss ich erst mal testen … Kommt in die nächste Hühnersuppe, mit ein paar gefrorenen Erbsen – geht immer …

Gestern hab ich ein Kürbis-Curry aufgetaut, da kam ein Glas Bambussprossen (abgelaufen Ende 2017) rein – mit Erbsen und ein bißchen Reis. Da hatte ich überhaupt keine Bedenken – weder vom Aussehen noch vom Geschmack.

Das war der „herzhafte“ Teil.

Gefunden hab ich ein Glas eingekochte Preiselbeeren (2014) – von denen hab ich einen Teil gestern ins Porridge gerührt.

Dann sind da noch eine Riesen-Dose Mandarinen (2017), eine Dose Mangos (2017), eine Dose Ananas (2016), eine kleine Dose Aprikosen (2014) – I sense a common theme there … alles orange oder gelb. Da wird es wohl Biskuit-Obstboden geben am Wochenende (ich hab ja jetzt wieder frische Eier da) und darauf dann Dosenobst.

Und selbstgemachten Tortenguss:

http://www.bm-herz.de/tortenguss/

Ganz einfach aus Stärke, Zucker und Wasser … Wir haben immer von der Flüssigkeit aus der Dose genommen mit nem Beutel Tortenguß, aber das wär vielleicht zu süß.

Meine Oma hat immer brav Tortenguß gekauft und Puddingpulver auch … aber ihre Stief-Enkelin weiß es besser – ist ja doch meistenteils Stärke, die hab ich eh im Haus. Wozu also extra Tortenguss oder Puddingpulver kaufen?

Ich kann meine Schwabengene nicht verleugnen.

Und nein, es ist nicht mehr Arbeit .. aufkochen muss man Tortenguss sowieso. Dr. Oetker lebt gut davon, dass keiner mehr weiß, was in unseren Lebensmitteln drin ist. Aber wir müssen das nicht unterstützen.

mehr Zeit zum Burgeressen

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Beweisvortrag abgeschlossen

 

In anderen Städten im Land muss man im April auf den zusätzlichen Burgertag verzichten, aber hier gilt das Angebot der (aus guten Gründen anonymisierten) Kette bis 31. April. Nicht ganz so großzügig wie Kästner, der 4 zusätzliche Tage im Mai im Angebot hatte, aber immerhin. (Der Link sollte morgen wieder funzen)

Also – Guten Appetit.

 

Buch 05/2019 – ganz ohne Challenge

Endlich habe ich „Die Stadt der Träumenden Bücher“ gelesen.

Endlich, weil ich mir das Buch ursprünglich schon vor einem guten Jahrzehnt gekauft hatte, dann stand es eine Weile ungelesen in meinem Regal herum, bis ein Freund von mir mit Blinddarm ins Krankenhaus musste. Weil ich nun nicht wusste, ob ich ihm etwas zu essen oder zu trinken mitbringen durfte, hab ich mich für ein Buch entschieden. Und gut war es.

Ich weiß, dass es nicht jedem gefallen wird, aber mir hat es gefallen. Eine Abenteuergeschichte, ein wenig Satire über das Buchwesen, und eine ganz liebevoll bevölkerte Welt, mit Gedichte schreibenden Lindwürmern (falls Euch das bekannt vorkommt, das wurde auch schon von Kenneth Grahame verwendet), kleinen Wesen, die ganze Werke eines bestimmten Dichters jeweils auswendig lernen und wortgetreu wiedergeben können, Bücherjägern, die auf der Suche nach den seltensten Büchern der Welt über Leichen gehen etc. etc.

Es geht erst in eine Stadt, Buchhaim, die sich ganz dem Literaturbetrieb widmet, und dann in die Katakomben unter dieser Stadt, eine im wahrsten Sinne des Wortes finstere Welt, vollgestopft mit Second-Hand-Büchern, voller Gefahren.

Dorthin verschlägt eine fiese Intrige unseren Helden, einen noch nicht schreibenden Lindwurm, der auf der Suche nach einem bestimmten Autor gewisse Leute verärgert. Er muss dort um sein Leben kämpfen, lernt aber auch neue Freunde kennen und wird letztlich zum Schriftsteller – aber das ist wohl schon wieder eine andere Geschichte …

Das große Finale selber schon hat zwei Akte und da fängt meine Kritiik an – da hätte ich mir etwas MEHR Butter bei die Fische gewünscht, sie waren mir nach dem Riesenausholen zu schnell vorüber.

Doch trotzdem hab ich das Buch gern gelesen, es hat ein paar nette Wortspielereien mit Dichternamen drin und von mir gibt es 5 Kokosnüsse.

Autor: Walter Moers. Ja, der vom Kleinen Arschloch, aber das hat hiermit NIX zu tun!!! Gar nix!!!

Titel: Die Stadt der Träumenden Bücher

Die Stadt der Träumenden Bücher war für insgesamt 21 Wochen unter den 15 meistverkauften Belletristik-Titeln auf der Spiegel-Bestsellerliste. Das Buch wurde insgesamt von Kritikern sehr positiv aufgenommen und als bisher bestes Buch der Zamonien-Reihe gewertet. So wird unter anderem die fantasievolle Gestaltung des Romans und seine Komik gelobt.

Die Stadt der Träumenden Bücher wurde 2005 mit zwei Literaturpreisen ausgezeichnet, dem Sonderpreis der Jury der jungen Leser und dem Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar.

Das Buch wurde in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt, darunter Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Russisch, Spanisch, Ungarisch und Koreanisch. Im Verlag HörbucHHamburg ist 2005 ein Hörbuch mit dem ungekürzten Romantext und mit Dirk Bach als Sprecher erschienen. 2017 und 2018 erschien eine zweibändige Graphic-Novel-Version von Die Stadt der Träumenden Bücher, die Walter Moers gemeinsam mit dem Illustrator Florian Biege erstellt hat, der erste Teil wurde im Oktober 2018 mit dem Deutschen Phantastik Preis für den besten deutschen Comic ausgezeichnet.

Ich habe die Taschenbuchversion, die ich mir vergangenen Dezember zugelegt habe …

Während die Kritiker diesen Teil von Mythenmetz‘ Geschichte hochgelobt haben, ist der zweite Teil, das Labyrinth der Träumenden Bücher zerrissen worden.

Teil 3 sollte ursprünglich vor 5 Jahren erscheinen, bei Amazon ist mittlerweile 2024 aufgelistet und bei Wikipedia steht, dass es auf unbestimmte Zeit verschoben ist.

Was man isst, wenn man nicht einkaufen war

Ich hab es nicht so damit, Samstag vor die Tür zu gehen (außer, ich erwarte Gäste oder habe etwas Schönes vor). Also hab ich mir so am späten Vormittag meinen Kühlschrank und den Vorrat angesehen und mir gesagt, fein, brauchst nicht los.

Ich hab dann zum üblichen belegten oder beschmierten Brot (Reste soll man ja auch aufessen) gestern noch einen Gugelhupf gebacken (mit „ein paar“ Änderungen, um es der Vorratslage anzupassen – Butter statt Margarine, statt kandierten Kirschen, Korinthen und Rosinen gab es Sultaninen in der entsprechenden Menge, ich hatte ein 100g Paket Haselnüsse da, so behielt ich keine angebrochene Packung – anders als bei gemahlenen Mandeln, die ich nur im 200g Pack rumliegen habe – und als mir das Mehl ausging, habe ich mit Buchweizenmehl aufgefüllt, das noch vom vorletzten Kochen herum steht).

Damit entfiel die Notwendigkeit, mich wegen Süßkram vor die Tür zu begeben, und die alten Eier kamen auch weg (ich hatte letzte Woche – für die Schokomuffins – neue gekauft, weil ich denen von Ende Dezember nicht ganz traute, die waren aber noch i.O. wie ich nun feststellte, ich hab sie nacheinander erst in eine kleine Glasschüssel gegeben, wo ich sie prüfen konnte). Auch die Nusspackung lag schon eine Weile im Schrank – gut, dass die mal genommen wurde. Sonst hatte ich eher Bedarf für 200 g – und da gibt es daher schneller eine neue Packung. Aber jetzt waren die 100 g raus.

Meinen Backzutatenschrank hab ich da auch gleich mal neu sortiert (warum hatte ich eigentlich Zucker und Mehl, was ich ständig brauche, nach OBEN gestellt?)

Soweit so gut. Eine kleine Bestandsaufnahme im Tiefkühler brachte zwei für dieses Wochenende interessante Sachen zu Tage – eingefrorene Hähnchenbrustfilets und TK-Baguettes (also, die mit dem Topping drauf).

Gestern Abend aß ich daher die Baguettes. Backofen war ja noch fast warm und ich hatte mit dem Backen des Kuchens schon Arbeit gehabt.

Heute Morgen nun musste ich mich fragen, was ich zum Frühstück wollte.

Und da ich noch zwei ältere Eier im Kühlschrank hatte, das waren dann die letzten, hab ich die zum Omelett gemacht. Außerdem war noch ein älterer Mozzi im Schrank (in Plastik und Lake, da konnte nichts passieren) – der kam genauso aufs Omelett wie ein paar der 14 Tage alten Frühlingszwiebeln, ganz fein geschnitten (so fein ich Amateur das kann), ein paar Schinkenwürfel (die gibt es ja vorgeschnitten und luftdicht verpackt und ein paar versuche ich immer da zu haben).

Die verschlagenen Eier hab ich mit Worcestersauce – nur ein paar Tropfen – und Tabasco – auch nur tropfenweise – sowie Salz und noch einem oder zwei Gramm aus dieser Mühle gewürzt. Warum ich mir soviel Mühe mit dem Würzen gebe wo doch meine Geruchsnerven immer noch nicht mitspielen? Weil ich salzig, sauer, bitter und süß schmecke, und das mit dem Riechen langsam wieder kommt. Scharf würde auch gehen, aber mag mein Magen nicht so. Langsam geht das mit dem Riechen aber aufwärts – und damit ich das mitbekomme, gibt es eben Gewürze. Gestern z.B. bei den Baguettes habe ich Oregano geschmeckt! Das hatte ich nicht, als ich mir ein Chili machte vor zwei Wochen … Es geht also voran (ich brauche diese Rückmeldung, um nicht ganz zu verzweifeln).

Schinken in der Pfanne ausgelassen, Frühlingszwiebeln ein wenig angedünstet, Eiermasse drüber und dann mit gezupftem Mozzi bedeckt … und stocken lassen.

„Mittags“ gibt es nun etwas mit Hähnchenbrüsten, Frühlingszwiebeln (ein paar hab ich noch, die weg sollten – und Linsen. Gerade ein schönes Chicken-Daal gefunden, das auch ein (bis auf das Fleisch) schönes Vorratsgericht ist. Dazu Reis.  Davon kann ich dann noch in der Woche mal essen!

Und abends – nun da ist noch ein Kohlrabi und ein paar Schrumpeläpfel. Außerdem ist der Joghurt dann ja schon geöffnet … Ich kenne das Rezept aus dem schönen Kochbuch „Köstliches Gemüse“ von Elsbeth Blaser.

Memo an mich selbst: Butter und Mehl nachkaufen. DRINGEND

Aber auch ohne diese zwei Sachen brauche ich heute bestimmt nicht zu hungern.

 

Buch 4 / 2019 – immer noch ohne Challenge

Cats in the belfry hat einen Nachfolger, also, nicht nur einen, aber einen direkten: Cats in May. Dieses habe ich jetzt mal als e-book auf dem Handy gelesen (oh weh, ertappt, ich habe seit Dezember ein Smartphone und nutze es auch).

Mrs Tovey nimmt uns wieder mit in ihr Cottage, erzählt uns vom Vorgänger der Katzen, dem Eichhörnchen und seiner Eigenartigkeiten, vom Enkel des Reverends, der sich der kinderfreien Toveys „annimmt“ und vom Gärtner, der nicht als Mörder daherkommt …

Ihr Schreibstil ist flüssiger geworden (das macht die Routine), man merkte im ersten Buch nur ein ganz klein wenig (damals gab es noch gute Lektoren, heute sparen die Verlage diese sich zumeist), dass sie eine Amateurin war. Dieses Buch ist runder, sie nimmt die Pointe nicht mehr vorweg. Aber auch das erste war schon besser als manch anderes Amateurbuch, das eine wahre Geschichte erzählt.

Hier haben wir erneut laute kleine Geschichten, die viel über die Toleranz der Engländer für bunte Vögel sagen. Und auch hier konnte ich wieder sehr oft laut lachen. Allein an der Bahnhaltestelle hat das auch niemanden gestört.

Wieder fünf von fünf Kokosnüssen. Band drei folgt, aber nicht direkt darauf, sonst verliert sich das Ungewöhnliche.

Doreen Tovey

Cats in May

E-book (sonst steht hier NOCH ein Buch mehr rum …)

 

Und jetzt wieder die Werbung

Gerade im Radio:

Gelobt wird Eva, wg. ihres Könnens als Zahnärztin. Weswegen sie auch nichts von Autos verstehen muss, und ihrem VW-Gebrauchtwagenhändler vertrauen soll.

Ja, klar. Gute Zahnärztin fährt gebrauchten VW.

ZAHNÄRZTIN. Das sind die, bei denen Morgenstund buchstäblich Gold im Mund hat. Gebrauchtwagen. Volkswagen. Ja, is denn heut schon erster April?

Buch3/2019 – wieder ohne Challenge

Das von mir hier erwähnte Buch hab ich nun durch.

Cats in the belfry – auf deutsch gibt es das auch als „Die Katze mit den blauen Augen“ von Doreen Tovey.

Das Buch wurde Mitte der 50er erstveröffentlicht, und neben den vielen humorvollen Erlebnissen der Toveys Doreen und Charles mit ihrer Siamkatzenbande gibt es eben auch ein sehr hübsches 50er-Jahre ländliches England Szenario. Die Toveys hatten eine Zugehfrau, die angesichts der Katzenbande irgendwann Reißaus nimmt, einen Gärtner, in den die eine Siamkatze verliebt ist, einen Father Adams, der immer mit guten Ratschlägen vorbei kommt, die Reitschullehrerin, die sie bittet, die Katzen drin zu behalten, da sie Pferde verstören … eine Tieren nicht sonderlich zugeneigte Tante, die gleich am ersten Abend von der Katze um das Samtpfötchen gewickelt wird, eine tierverrückte Großmutter, die ihre unverheiratete Tochter mit dieser Tierliebe in den Wahnsinn treibt … Autos sind noch eine Seltenheit, Pfadfinder sind noch Realität und die Tierarztbesuche erinnern ein wenig an Der Doktor und das liebe Vieh (all creatures great and small) – eine der Lieblingsserien aus meiner Kindheit, (dass das eigentlich auch eine Buchserie ist, hab ich erst Jahre später in der Bücherei herausgefunden!)

Ich kann verstehen, warum die Leute, die im Bücherblog des Guardian ihre Kommentare hinterlassen, mir so warm dieses Büchlein (nur ca. 150 Seiten) ans katzenliebende Herz gelegt haben.

Werde ich mir auch den zweiten Band holen? Worauf ihr wetten könnt!

Doreen Tovey

Cats in the Belfry

1957

155 Seiten

Verlagsveröffentlichung

 

Japanische Schwimmerin, Europäische Winterküche und ein wenig Narretei.

Heute hatten meine Freunde, mit denen ich mich regelmäßig zum Kochen treffe, und ich als Rezept zum Kochen rausgesucht: Entenbrust Teriyaki. Da wird die Entenbrust angebraten, mit (japanischer) Sojasauce, Mirin und Sake-Mischung abgelöscht und dann auf Lauch serviert.

Weil uns die Fleischmenge vom Rezept ein wenig spartanisch erschien, 400 g für vier Personen, haben wir „ein wenig“ mehr an Entenbrust genommen .. *ahem* – wir landeten hinterher bei dem zweieinhalbfachen …

Dazu gab es noch Reis, natürlich. Und einen Wintersalat: Fenchel, kleingehobelt und angebraten, mit Chicoree und Orangen (dünne Scheiben, ohne Pelle natürlich). Und mit Honig-Balsamico Soße und Pinienkernen. Der war nicht abgesprochen, aber nur der Lauch war mir zu wenig Gemüse.

Der Salat war für meine Freunde kostenfrei (wir beteiligen uns immer an den Einkaufskosten), aber ich hatte für den Salat noch alles da vom letzten Mal, bis auf den Dill (und frisch hab ich den auch nicht bekommen). Ich war ja froh, dass es so sinnvoll weg kam.

Weil der Fenchel angedünstet war, hat er auch den Salat nicht dominiert. Aber ich hätte das eh nicht geschmeckt, die Geruchsnerven sind immer noch im Warnstreik. Von meinen Freunden gab es für diesen Spontaneinschub jedenfalls reichlich Beifall.

Und dann hatten wir als Nachtisch noch ganz schlichte Schokoladenmuffins. So schlicht, dass ich sie vorher schon zusammengerührt habe, die waren gerade ofenfertig, als der erste kam.

War gut, dass ich die schon vorher gemacht hatte. Weil wir durch den Extra-Salat alle Hände voll zu tun hatten. Und die Muffins konnten so in Ruhe schon abkühlen.

Unser Zwei-einhalb Gangmenü bestand also aus einem Japanischen Hauptgericht aus einem Kochbuch (daher von mir kein Link), mit europäischer Winterbeilage (Rezeptlink geht zu Chefkoch) – und einem amerikanischen Dessert – Muffins mit Raspelschokolade im Teig, auch aus einem Backbuch, daher kein Rezept.

Es ist schon einen Tag oder zwei her, seit ich süße Muffins gemacht habe – die letzten waren immer herzhaft, mit Käse, Schinken, Paprika oder Zucchini … Aber heute durften sie süß sein. Und kamen so gut an, dass ich zum ersten Mal meine Freunde überreden konnte, die Reste mitzunehmen.

Als Getränk hatten wir dazu einen französischen Roten (also, die Freunde) und Johannisbeerschorle … oder auch nur Wasser, das war dann nicht französisch …

Es war auf jeden Fall wieder köstlich – und hat auch nur vier Töpfe, eine Pfanne und ein Muffinblech erfordert *hahaha – hab ich schon erwähnt, dass mein innerer Schwabe sich gegen eine Spülmaschine wehrt? Dafür darf sie abwaschen.* Von den paar Brettchen, den Messern und Löffeln, den Rührstäben vom Mixer, dem Besteck und Service, den Gläsern etc. wollen wir mal nicht reden. Und Schüsseln .. Aber das war es absolut wert.

Es war allerdings nur ein kurzes Treffen. An einem anderen Abend gern wieder länger, aber zwei meiner Freunde sanieren gerade ihr neues Haus. Also, neu für sie … Und da wird am Samstag rangeklotzt. Dementsprechend fertig waren sie heut Abend.

Der dritte im Bunde hat heute gekarnevalt … Ja, es findet in Hannover Straßenkarneval statt. Eigentlich ein Paradoxon. Für Kölner auch eher lachhaft … Stellt Euch also grau gekleidete Herren (Sakko und Stoffhose, Mittelscheitel und Hornbrille) vor, die auf Kommando ein unenthusiastisches HELAU sich abringen … das ist Hannoverscher Straßenkarneval. Nein, ich weiß, das ist nicht so, aber verglichen mit Köln kommt es einem so vor.

Ich erinnere mich da an einen trüben Samstag, später Morgen, in der Nähe vom Rathaus (als die vhs dort noch lag). Ich kam von einem Schreibkurs in der Mittagspause und da standen zwei Wagen (ja, in Zahlen 2) und warteten darauf, dass es los ging … und von einem kam ganz unenthusiastisch ein Karnevalsgruß. Weit und breit waren außer mir und dem einsamen Narren auf seinem Wagen keine Leute unterwegs …

DAS ist die Realität hinter dem Hannoverschen Straßenkarneval. Also, war es, vor gut 20 Jahren. Es mag sich was geändert haben seither.

Närrische Grüße.