Weil ich gestern wieder Freunde zum Kochen erwarten durfte, hatte ich endlich die nötige Motivation, meine Butze wieder zu putzen. Und da ich festgestellt habe, dass wir jetzt die dunkle Jahreszeit haben, wurden sogar die Lampenschirme abgesaugt … damit mal wieder Licht durchscheinen kann. Und ja, man sah einen Unterschied *hust*
Außerdem musste der Kühlschrank mal wieder dran glauben. Ihr glaubt gar nicht, was sich da in den Ecken schon wieder versteckt hatte … und weg musste. Also – richtig wegwerfen – ein angefangenes Glas Wurst, verschimmelt, das sich hinter den Pickles-Gläsern versteckt hatte (ich habe diverse angefangene Sauergemüse im Kühlschrank, manchmal steh ich drauf – und dann wieder … – aber die halten
Eingekauft habe ich auch – mein Edekacenter ist mehr so für Selberkocher gedacht – da ist die Ecke mit den Fertigsößchen und Fertig-Gewürzmischungen so überschaubar, dass ich sie über-schaut – also übersehen habe … und erst der freundliche Edeka-Mitarbeiter mich auf die Fertigsoßenpulverpackungen aufmerksam machen konnte. Ich bin vorher bestimmt 5 bis 10 Minuten im Laden herum geirrt. Was Edeka aber da hatte waren verschiedene Pilzsorten. Es sollte nämlich Blinis mit Pilzen geben. Also, Buchweizenpfannkuchen (wobei das Rezept, dem wir gefolgt sind, Mehl und Buchweizen gemischt hat) mit geschmorten Pilzen, in die auch noch Preiselbeeren hinzu gefügt waren. Wir nahmen Preiselbeeren im Glas, eigentlich wären frische gut gewesen – oder zumindest tiefgefrorene – aber die im Glas waren halt da.
Dazu haben wir 1 bis 3 Zwiebeln angeschmort (ja, sie werden gewürfelt und vorher geschält), dazu ein halbes Päckchen vorgewürfelten Schinken gegeben, die geputzten, Gabelstück-großen Pilze in die Pfanne gegeben und 15 Minuten geschmort, dann mit der angerührten Fertigsoße abgelöscht, Preiselbeeren dazu gegeben und ich weiß nicht, ob die Kerle noch nachgewürzt haben, aber es war jedenfalls sehr lecker (zu viele Köche verderben bekanntlich die Köchin und daher haben wir die Männer allein am Herd gelassen). Derweil haben wir dann den Nachtisch – Bratäpfel mit Aprikosensauce vorbereitet. Sahne geschlagen mit Vanillezucker und kalt gestellt, dann eine Dose Aprikosen abgetropft, drei rausgenommen, den Rest püriert, die drei gewürfelt. Marzipanrohmasse mit Aprikosenlikör, zwei EL Rosinen, nein in unserem Fall SULTANINEN – die schnöden Rosinen waren entweder aus oder wurden nicht mehr verkauft – und den Aprikosenwürfeln vermengt und in die ausgestanzten Äpfel gefüllt.
Dabei stellte sich heraus, dass Apfelentkerner anscheinend NICHT zur Standardkücheneinrichtung gehören. Als ich auf die fragende Feststellung „Fran hat bestimmt einen Apfelentkerner …“ mit „Natürlich!“ antwortete, haben meine drei Freunde mich angesehen, als wenn ich ihnen gerade gesagt hätte, ich hätte mir einen Saugroboter zugelegt … Klar, man auch einen Deckel vom Apfel abschneiden und mit dem Messer versuchen, das Kerngehäuse zu entfernen, dabei einen Boden zu lassen, aber die getrocknete Blüte (das mit den schwarzen Fuseln, falls Ihr Stadtkinder das nicht wusstet) zu entfernen – klar, man kann alles machen, muss man aber nicht. Ja, es ist ein Spezialist (braucht man nur für Bratäpfel, oder wenn man Apfelringe selber herstellt, oder wenn man Kinder hat und denen einen Apfel mitgeben will, aber ihnen nicht zutraut,ums Kerngehäuse herum zu nagen) – aber so ein Apfelentkerner nimmt auch nicht viel Platz weg, und macht das Leben einfacher. Ich hab doch auch einen Korkenzieher, mit dem ich nichts anderes tun kann, als Korken zu ziehen. oder einen Schlitzschraubendreher, obwohl ich eine Münze nehmen kann.
Diese wundersam entkernten und gefüllten Äpfel haben wir dann in den Ofen gesteckt und backen lassen. Boskopäpfel … ich bin sehr dankbar, dass Edeka Boskop führt und nicht nur die Äpfel, die zum Rohessen schöner sind. Für Kuchen und Bratäpfel sind mir Boskop am liebsten, wieder so ein Spezialist. Man bekommt sie auch nicht immer. Aber sie sind ideal für diesen Nachtisch.
In das Aprikosenpüree haben wir dann Orangenlikör gegeben, Zucker und das unter die Sahne gemengt – ja, die steife Sahne wurde so wieder dickflüssig, aber es sollte ja auch Soße sein. Die Blinis mit den Pilzen waren köstlich, die Bratäpfel mal was anderes (trotz Rosinen und Marzipanrohmasse, die ja fast immer drin sind) – einfach, weil es mal keine Vanillesauce war und weil es auch mal ohne Zimt war (wir haben jemanden bei uns, die kein Zimt mag, so wie man mich nicht mit Oliven oder Roter Beete erfreuen kann).
Es war ein sehr leckeres Essen. Und die Putzerei – nun, die musste sowieso sein. Es war höchste Zeit.
Heute Morgen, noch vor 6 hatte ich dann den ersten Teil des Abwaschs hinter mir …