Monatsarchiv: Oktober 2017

Pumpkin – shop later round the world.

I missed my usual contribution for Shop around the world

but I will not let this lovely theme pass me by – PUMPKIN it is – after all today is Halloween in less civilised countries … *

I promised a whole three course menu – but I will pass on the pumpkin soup. I love pumpkin soup, but I have made it so many times and so many contributors have given it a try at shop around the world that for today I will concentrate on two main courses – one for the meat-eaters, and as this time it was hosted by Phenny’s vegetarian human a veggie curry.

Let’s start with the curry for two:

I did not shop for this, I had the pumpkin from a friend and the rest in my pantry.

You need:

a can of kidney beans, let the fluid drain away

oil

an onion – chopped into cubes (you can also use rings if you like – the form doesn’t matter)

curry paste (I chose some that is called Massaman paste, it was already open in my fridge, choose one that aligns with your taste – if you like it hot – have a go at the green one, which is hotter than the red one), one tablespoon

about 350 g of pumpkin cubes (I choose red kuri squash as that does not afford peeling!)

250 ml of vegetable broth (if you want it posh, take some ready made, I take soup powder and add 250 ml of water)

about 100 ml of coconut cream

salt and pepper

Heat oil in (high) pan, fry onions till glossy, then add curry paste, add broth and pumpkin cubes, stir well, let it cook with a lid for about 10 minutes. (Time for the rice to start going)

Then add kidney beans and coconut cream and give it another 5 minutes to cook.

Spice to taste with pepper and salt (I passed on the salt, as soup powder is already salty).

Pumpkin from friends who are happy to be rid of their harvest: nil Euro (but a similar one costs about 1,99 – and has twice the amount you need)

Kidney beans, small can – 0,5 Euro – or so – I had one

one onion – negligible

curry paste – 2,27 per 100 g – and you need about a fifth of that for two persons

water, salt and pepper – negligible

all in all about 2 Euro for two servings – that is about 2,32 Dollar.

 

And now for the meat lovers a simple minced meat recipe:

Pumpkin-potato-pan with minced meat and feta

About the same amount of pumpkin as above, sliced in cubes again

an onion, again, in cubes

250 g of minced meat, mixed pork and beef (organic, 2,99 Euro)

100 g of feta

about 3 potatoes, peeled and in small cubes

250 ml vegetable broth or beef broth

125 ml white wine

marjoram, pepper, salt

Fry the minced meat till it is browned and the same consistence as you have for a chili con carne or bolognese sauce. Then put it aside.

Fry the onion till glossy, add pumpkin and potato cubes, cook shortly and then add broth and wine. Cook for about 20 minutes without a lid, on middle to small heat, till pumpkin and potatoes are tender.

Fluid should be nearly gone by then. Spice to taste. Mix minced meat under this and add feta, in small pieces just on top of it. Wait another five minutes on the stove before serving.

That has 1 Euro worth of pumpkin, 3 Euro for the meat, half a packet of feta (one packet is 200 g – 1,79 – so I will add 0,9 Euro for it), onions and potatoes are negligible, as I almost ever have that in my pantry, about 1,6 for half a small bottle of white wine (if I take a wine from the upper margin of the small bottles) – 6,50 Euro for two.

If you have a bottle of white wine open anyway … or if you like to drink wine – just buy a big bottle – better value …

And now for the dessert.

Not even I am crazy enough to try a pumpkin cream or some pumpkin spice thingie – but a carrot cake like pumpkin cake, all sweet and with ground hazelnuts is a lovely autumn dessert.

200 g sugar
4 eggs
1/2 lemon, juice and zests
1 teaspoon cinnamon
1 pinch salt
200 g pumpkin, finely grated
120 g hazelnuts finely grounded
100 g flour
1 teaspoon baking powder
150 g icing sugar
2 teaspoon lemon juice
1 tablespoon hot water

Mix sugar and eggs until it’s a light yellow homogenous mass. Add zest and lemon juice, cinnamon, salt and pumpkin, stir in grounded nuts. Mix flour with baking powder, stir under. Grease a springform pan (26 cm), fill the dough in and bake at 200°C ca. 55 minutes.
Make a glazing from icing sugar, lemon juice and water and cover the lightly cooled cake.

Pumpkin – if you get it for free from slightly overwhelmed friendly neighbours – the better. If you had a bigger one for one of the two savoury main dishes you might have left overs – it is not much.

4 eggs – I buy them organic. 6 are 2,15 – 1,40

200 g hazelnuts – 2,99 – of which you need about 3/4 – 2,25

250 g icing sugar – 0,39 – you need 3/5 – about 0,25

All in all that cake would probably cost about 4 Euro – which is …4,46 Dollar. And it is way more than just two servings.

 

 

 

Punkt, Punkt, Punkt 2017 – (43) – Nass

Nasses Wetter, nasse Straßen, nasse Füsse …

Aber ich hab da noch eine Steigerung:

NASSE WÄNDE

So fing alles am 21.09. an, ich schaute in meinen Wandschrank, weil ich dort meine Küchenrollen wegpacken wollte und DAS sah ich:

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Im Bad sah es nicht viel besser aus, obwohl ich glaube, dass dieses Foto ein paar Tage später aufgenommen wurde, am Montag drauf, dem 25.

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Der Zeitstrahl sah ungefähr so aus:

21.9. – Wasseraustritt bemerkt, Anruf bei der Hausverwaltung

22.9. – Klempner kommt, zwei Blicke – „Wir müssen da mal eine Leckage-Prüfung durchführen“ – Termin wurde für den 26.9. anberaumt.

25.9. – weitere Fotos

26.9. Leckprüfer kommt, stellt Leck unter der Duschwanne der Wohnung über mir fest (ja, die Armen sitzen auf dem Trockenen, was Duschen angeht)

27.9. Anruf bei der Hausverwaltung, sie hätten noch keinen Bericht, der ging ja auch an den Klempner, von dort hat man sich den dann geholt. Und wieder bei mir angerufen, Leck war oberhalb, also keine Stemmarbeiten bei mir. (Es hätte schlimmer kommen können.)

9.10. – erste Baugeräusche von oben – Leck wird behoben

10.10 und 11.10. dito – dann am 11.10. Terminabsprache mit der Firma, die die Wände trocknen soll – man kam vorbei, mass die Räume aus und sagte, den Schimmel würde man schon beseitigen, bis dahin sollte ich mal Haarspray darüber sprühen, damit sich die Sporen nicht weiter verbreiten ..

Wieder tat sich ein paar Tage nix, dann kam ein Maler vorbei, der mal schnell nachsah, was er zum Kostenvoranschlag heran ziehen musste – und wieder hörte ich nix. Ich rief bei der Hausverwaltung an: Ja, man hätte ja nur meine Nummer zu Hause (hallo, ich hatte zumindest meine Dienstnummer noch heraus gegeben, was ich wirklich ungern tue) und versuche schon, mich zu erreichen. Der Typ von der Versicherung kam dann an dem Nachmittag, murmelte etwas von „warum  hat man denn nicht schon längst mit dem Trocknen angefangen“ und „zu billig kann es für mich gar nicht sein“ (O-Ton) – und dann wurde am Mittwoch letzte Woche, ja, am 25.10. – über einen Monat nach der Meldung! – mit der Trocknung begonnen.

Die Luftnässe (Feuchtigkeit kann man das bei 72 – 74 % schon nicht mehr nennen) ist jetzt auf -feuchtigkeitsniveau runter. Wir befinden uns bei 47 %, ein Kondensationstrockner hat schon diverse Liter Wasser aus der Luft geholt!

Meine Stromrechnung geht dafür in die Höhe, aber das wird mir erstattet.

Was schert mich da eine nasse Straße?

Aber ich möchte mal festhalten: Tränennass waren meine Wangen nicht. Was mich nicht umbringt … (das ist keine Challenge!!)

(Dies war ein Beitrag aus der Reihe Punkt, Punkt, Punkt 2017 vom Bloghop bei Sunny)

 

Zu dumm zum …

Gerade hatte ich wegen des Wasserschadens einen Trocknungstechniker in der Wohnung.

Wir kamen u.a. auf Katzen zu sprechen und er meinte, er sei damals von den 6 Jungen seiner Katze überrascht worden, weil er dachte, sein Kater sei „zu dumm dafür“.

Was lernen wir daraus:

Erstens – Katzen IMMER kastrieren. IMMER – es sei denn, man ist Züchter von Rassekatzen. Selbst wenn man nur zwei Katzen hält oder sogar nur eine. Denn man will keine Rolligkeit alle paar Wochen miterleben – ist auch gesundheitlich nicht gut für die Katze!

Zweitens:

Dumm f… gut. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sich nur die Intelligenten vermehren. Die Intelligenten mögen besser sein im Überleben. Im Fortpflanzen sind die Dummen eindeutig im Vorteil – und da sie dadurch auch mehr Masse produzieren, sind die Ausfälle nicht ausreichend, um die Dummen darwinmäßig  zu selektieren.

Drittens: Kater auch kastrieren. IMMER. Man will auch keine Markierungen in der Wohnung.

Und viertens: Es ist ein Mythos, dass eine Katze beim ersten Wurf nicht schon 6 Kätzchen produzieren kann!

Also noch mal ein Aufruf, immer, auch bei Wohnungs- und Einzelkatzen: Tiere kastrieren!

Punkt, Punkt, Punkt 2017 – (42) – Zeitzeugen

Eine gute Frage. Wer oder was ist denn ein Zeitzeuge. Jeder von uns lebt(e) in irgendeiner Zeit und kann die Geschehnisse darin bezeugen (wenn nicht die Demenz zugeschlagen hat.)
Aber unter dem Wort Zeitzeugen verstehen wir dann doch noch etwas anderes, nicht wahr? Leute, die umwälzende Ereignisse mit erlebt haben.

Mein Großvater z.B. und meine Großmutter waren solche Zeitzeugen.

Denn mein Großvater, Jahrgang 1910, hat das Kaiserreich erlebt – während der ersten zwei Jahre seines Schullebens hing doch Wilhelm der Zweite an der Wand,d.h. wenn in der zweiten Hälfte des 1. Weltkrieges noch Schulunterricht stattfand, aber das war ja noch ein Krieg, der auf Schlachtfeldern ausgetragen wurde. Großvater hat die Hungerjahre hinterher durchgemacht und war schon aus der Schule, aber noch nicht volljährig (das wurde man erst mit 21) als es zum Börsencrash kam (1929). Vier Jahre später, Opa war gerade 23, wurde Hitler mit der Regierungsbildung beauftragt. Opa spielte damals Trompete – so am Wochenende, bei Tanzveranstaltungen, in Ostpreußen, auf dem Land. Eine Ausbildung, wie er sie gerne gemacht hätte, als Groß- und Außenhandelskaufmann konnte sich sein Vater nicht leisten, die kostete noch Geld, denn er hatte viele Kinder und die Mädels bekamen eine Ausbildung (mein Urgroßvater dachte fortschrittlicher als manche Väter in den 50ern), meist im Hauswirtschaftsbereich. Seine Älteste spielte Klavier und gab Klavierstunden. Seinen jüngsten Sohn, Georg, schickte er aufs Gymnasium, musste ihn aber wegen der Geldsache wieder runter nehmen – denn auch für das Gymnasium galt: Es kostete!

Opa hatte noch einen Bruder, also, noch zwei, aber ich meine hier meinen Großonkel Konrad, der bei der Eröffnung der Olympischen Spiele 1936 ein Instrument spielte (ich weiß aber nicht mehr, welches) – und dabei zog er sich eine Lungenentzündung zu, an der er starb (Penicillin wurde erst 1941 ausreichend rein hergestellt). So Opas Erzählung dazu. Das Wetter bei der Eröffnung war jedoch gut, es war August … Auch Zeitzeugen können unzuverlässig sein.

Opa wurde Militärmusiker – bis ihm im Krieg, an dem er teilnahm, in Frankreich ein Arm gebrochen und die Zähne ausgeschlagen wurden. Er lag auf der Ladefläche eines Lastwagens und schoss seinerseits mit einem Maschinengewehr, man befand sich auf dem Rückzug – und dabei traf ein Geschoss des Feindes das Gewehr, das nun wieder seinen Bediener „schlug“ – wer mal so ein echtes Maschinengewehr gesehen hat, weiß, wie schwer die Biester waren. Mit einer Maschinenpistole, die wir immer mit Maschinengewehr verbinden, hatte das nichts zu tun!

Danach lernte Opa Russisch, um nicht gleich nach dem der Arm geheilt war, wieder an die Front zu müssen, denn sein Ansatz war nun flöten – ohne Zähne. Für Russisch räumte man ihm 6 Monate ein – danach wurde er als Übersetzer in den Osten geschickt. Viele Details gab er nicht preis, ich denke er fühlte sich schon auch schuldig – denn eines der Zeugnisse, die ich von ihm gehört habe, beschreibt eine Folterszene, die er sehr dezent erwähnte – und ganz und gar nicht stolz war er, der Wehrmachtssoldat da auf das Verhalten der deutschen Wehrmacht, Herr Gauland!!

Es ging um eine Befragung einer Frau, die im russischen Widerstand war, sie haben sie mit dem nackten Hintern auf die (ja, heiße) Herdplatte eines Ofens gesetzt … Also, bei der Tat geholfen hat Opa nicht, aber man hatte ihn natürlich dazu geholt, weil er der Übersetzer war. Er war nicht glücklich damit, wirklich nicht, andererseits – der Widerstand bedrohte natürlich das Leben von ihm und seinen Kameraden. Und er konnte nun mal nicht einfach weg – das wäre Desertation und er wäre dafür, wenn man ihn wieder eingefangen hätte, hingerichtet worden. Aber hier sprach ein Zeitzeuge – Herr Gauland, lesen sie! – er war nicht stolz auf diese Taten der Wehrmacht – und das was da geschah, war ja nicht mal das Schlimmste, was die Wehrmacht angestellt hat. Mit ihrem „wir können stolz sein auf die Taten der Wehrmacht“ liegen Sie definitiv daneben, Herr Gauland!

Zu dem Zeitpunkt war mein Opa schon verheiratet und zweifacher Vater. Ich denke, das war mit einer der Gründe, warum er einfach nur versuchte, zu überleben ohne von den eigenen Offizieren erschossen zu werden oder vom Feind niedergemacht zu werden. Später, nach dem Krieg, war er zunächst in britischer Gefangenschaft und hat dann seine Familie gesucht – aber nur meine Mutter fand er, lange nachdem er die Hoffnung aufgegeben hatte, als sie mich schon erwartete. 23 Jahre nach Kriegsende.

Mein Opa kannte also auch die Besatzungszeit, die Essensmarken, die Personensuchmeldungen im Radio – ein Zeitzeuge eines sehr bewegten Jahrhunderts.

Er hat die erste Große Koalition der Bundesrepublik erlebt, den Wechsel zur Sozial-Liberalen Koalition, er hat noch fast Kohls gesamte Regierungszeit erlebt (82 bis 98), incl. Wende und Mauerfall. Auch Perestroika und Glasnost sah er noch, aber 1998 starb er mit 88. Einen Tag nach seinem 88. Geburtstag.

Meine Oma ist 1923 geboren (seine zweite Frau, die er 1957 ehelichte, als er seine erste, vermisste Frau für tot erklären ließ), hat zum Kriegsende in der Tschechei auf einem Deutschen Fliegerhorst in der Vermittlung gearbeitet (nein, sie legte Wert darauf, KEIN Blitzmädel gewesen zu sein, damit verband sie wohl Frauen, die sich leicht ansprechen ließen) – und dort erreichte sie das Kriegsende, auf einem Treck nach Deutschland wurden ihr die Schuhe gestohlen, wurde sie mit Vergewaltigung bedroht (sie floh aber, während sich eine weitere ihrer Freundinnen mit einer Lüge in Sicherheit brachte), und lernte ihren ersten (Beinahe)-Ehemann kennen. Beinah, weil der Lumpenhund bereits verheiratet war und anders als mein Opa seine erste Frau nicht erst suchen ließ oder für tot erklären. Dann stellte sich, nach zwei Kindern heraus, dass der Vater dieser Kinder eigentlich doch noch mit seiner Österreicherin verheiratet war, das sind ja alles Katholiken, eine Scheidung war daher nicht möglich, er verließ sie und sie war wieder Fräulein Müller, denn die zweite Ehe eines Bigamisten ist ungültig, sie stand allein mit zwei „unehelichen“ Kindern. DAS war in den End-Vierzigern, Anfang 50ern eine harte Sache. Er zahlte nicht mal Unterhalt aus Österreich, als würden die Kinder nicht mehr existieren, nur weil die Ehe rechtlich nicht existiert hatte.

So fand sich meine evangelische, westpreußische Großmutter mit meinem katholischen, ostpreußischen Großvater zusammen, man heiratete, mein Opa nahm die Kinder mit seinem Familiennamen unter seine Fittiche und so wurden die Stiefgeschwister meiner Mutter Familienmitglieder. Das war 1957, alles war wieder gut, meine Oma zog natürlich aus der Kleinstadt, in der sie mit einer Schwester lebte, nun zu ihrem neuen Ehemann in einen weiteren kleinen Ort, baute sein erstes Haus mit- baute mit ihm noch eines, das andere bekam später ihr Sohn (also, er musste es bezahlen!! Geschenkt gab es das nicht!) und fuhr dazwischen mit meinem Opa bis in einen damals eher westlichen Iran (ich habe ein Foto davon gesehen). Ohne Sprachkenntnisse. Meine Oma konnte Polnisch, fließend, da sie als Kind in eine polnische Schule gehen musste, in der Deutsch verboten war. Und sie konnte ein paar Brocken Spanisch, weil wir spanische Gastarbeiter im ersten Haus meiner Großeltern wohnen hatten (also auch das mit den Gastarbeitern ist Zeitzeugen-Wissen). Alles andere war Hand- und Fuß und guter Wille auf beiden Seiten. Nix mit Google oder Apps … Auch nix mit Google Maps oder Navi. Opa sagte zu Oma immer: „Frag den doch mal!“ wenn er nicht weiter wusste und Oma fragte dann … Zu der Zeit hörten Frauen noch auf Aufträge ihrer Männer.

So zur Zeit des Vietnamkrieges und der Proteste dagegen wurde ich dann geboren und wanderte nach drei Monaten rüber zu ihnen. Nein, nicht selbständig. Ab da konnte ich auch Zeitzeugin werden. Aber erst mit den Olympischen Spielen 1972 und den Terroristen dort setzt so irgendwann meine Erinnerung ein (hallo? Ich war noch nicht 4 als die Olympischen Spiele stattfanden, das ist schon eine Leistung, dass ich mich da an überhaupt etwas erinnere). Auch die RAF-Zeit habe ich mitbekommen, die Fahdnungsplakate, auf denen eine Frau mit MEINEM Vornamen drauf war … nicht ganz vom Anfang an, aber spätestens die Terrorakte 1977 sind mir im Gedächtnis geblieben (ich war nicht besonders politisch interessiert, aber mein Opa sah eben viel Nachrichten und ich lernte mit der BILD lesen, die Opa abends von der Arbeit in einer Gießerei nach Hause brachte).

Und als ich in den 80ern ein Teenager und später ein Twen wurde, die Öko-Revolte, und die Friedensbewegung erlebte (die ich damals schon für unglaublich naiv hielt, das ist nicht besser geworden) und dann 1989 den Mauerfall erlebte, wurde ich selber zur dann auch zuverlässigeren Zeitzeugin. (Die frühkindlichen Erinnerungen sind ja sehr unzuverlässig). Und jetzt, jetzt bin ich fast 50, GroKo ist mehr oder weniger zum Normalzustand geworden (eigentlich logisch, definieren sich doch beide Große Parteien als „die Mitte“) und ich erlebe so Dinge wie den ersten farbigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, die BREXIT-Verhandlungen, das Wiedererwachen des russischen Bären, den Aufstieg Chinas von einer zentralasiatischen, wirtschaftlich zurück gebliebenen Nation zu einer wirtschaftlichen Großmacht – wie man im Chinesischen so schön sagt (jedenfalls angeblich): Mögest du in interessanten Zeiten leben, oder wie Robert Kennedy tatsächlich gesagt hat:
Ob wir es wollen oder nicht, wir LEBEN in interessanten Zeiten.

Was an Weltbewegendem habt IHR schon erlebt?

Im Auge des Betrachters

Dieses Bild hier, ich kann es wegen Copyright nur verlinken, zeigt eine Statue eines holländischen Künstlers.

Der Louvre findet diese Statue zu obszön.

Für mich wieder ein klarer Fall, in dem der Betrachter seine (pornographische) Fantasie auf ein Kunstwerk projiziert.

Schauen wir uns das Kunstwerk nochmal genauer an. Was sieht man:

Man sieht eine vierbeinige Kreatur und einen Menschen. Der Mensch steht hinter dem Vierbeiner und hat eine Hand an das Tier gelegt.

Was man nicht sieht, ist das, was die Louvre-Leute und ihr Publikum „sehen“ – man sieht keine sexuelle Handlung. Das kann ein Scherer sein, der ein Schaf schert. Ein Mann, der seinen Hund streichelt, ein Schlachter, der ein Kalb zur Schlachtbank führt.

Aber ein Mann der Sex mit einem Tier hat? Also, ich sehe weder heruntergelassene Hosen, noch habe ich sonstwie den Eindruck, dass hier die Kleidung in einer Weise arrangiert ist, die eine Penetration geradezu aufdrängt.

Der Künstler hat sein Werk übrigens Domestikator genannt – jemand, der ein Tier zum Nutz- oder Haustier macht. Nicht Dominator – das hätte ja noch etwas von Dominatrix. Oder Perpetrator – das hätte dann etwas von Eindringen oder Durchdringen. Nein, Domestikator – Domestizierung ist der Vorgang, bei dem ursprünglich wild lebende Tiere von Menschen zu Haustieren gemacht werden – wie das mit Kuh und Hund geschah, und wohl auch mit der Katze, obwohl da immer noch ungeklärt ist, wer wen domestiziert hat 😉 …

All diese „Pornographie“-Rufer – die sollten sich mal gründlich im Spiegel betrachten! Ich empfehle dazu einen Song, und ich empfehle selten Lieder auf Deutsch:

 

Punkt, Punkt, Punkt 2017 – (41) – Nebel

Wie es der Zufall so wollte, habe ich es sogar geschafft, mal ein Bild von Nebel von meiner Wohnung aus zu schießen (nein, das ist nicht die Dreckschicht auf dem Fenster, das ist tatsächlich Nebel).

Fast eine Schwarz-weiß-Aufnahme mit Farb-Akzent, ist es doch ein „ganz normales“, d.h. unbearbeitetes Foto an einem frühen Morgen vor zwei Wochen – inhannover:

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Nebel ist ein bißchen so wie die Welt in Stephen King Langoliers:

„Die Überlebenden erkennen, was mit der Welt geschieht, wenn die Gegenwart zur Vergangenheit wird: Die „Langoliers“ kommen und fressen sie auf – im wahrsten Sinne des Wortes. Gebäude, Autos, Bäume, Startbahnen – ihre Fressspur ist das schwarze, absolute Nichts.“

(Aus dem Wikipedia-Artikel zum Film)

Nur, dass das Nichts grau ist. Aber wie bei den Langoliers wirkt alles irgendwie „tot“ und „verbraucht“ … Das sonst so rote Haus auf der anderen Straßenseite ist nur noch ein blasser Schein seiner selbst, und dunkel, wie die Gebäude in der Welt der Vergangenheit … Nebel hat immer etwas Unwirkliches, solange er noch die Sicht behindert.

Glücklicherweise ist es hier nicht ganz so dramatisch, die Welt hinter dem Nebel ist nicht weg – und im Haus gegenüber ist später auch das Licht angegangen.

Einen schönen, ruhigen Sonntagmorgen. Und wir hier in Niedersachen: GEHEN WÄHLEN!! Wollte ich nur mal angestoßen haben.

Daggis Buch-Challenge – ein weiterer Beitrag – Sonntags im Maskierten Waschbär

Autor: Stefan Nink

Blanvalet-Taschenbuch-Verlag

Erscheinungsjahr: Da streiten sich die Geister. In meinem Buch steht 2016, bei Amazon steht Oktober 2015

Aufgabe, die erfüllt wurde: 35 – ein Buch, das 2016 erschienen ist (so jedenfalls der Klappentext)

Auch im Dritten Band der Reihe scheucht Siebeneisen mit seinen beiden Freunden wieder über die halbe Welt – dieses Mal: Südwestliches Nordamerika und Süd- und Mittelamerika, genauer:

Es beginnt mit dem Auffinden einiger handgeschriebener Büchlein von einem Bayern, der im 19. Jahrhundert nach Nordamerika auswanderte, dort Buffalo Bill und einige Indianer kennen lernte und von einem dieser Indianer den Aufenthaltsort des letzten Vermächtnisses der Inka erfahren haben will.

Siebeneisen weigert sich dieses Mal zunächst, die Reise anzutreten, da er sich auf die wilden Abenteuer von Wipperfürth und „Schatten“ (eigentlich: O’Shady) nicht einlassen will. Er wird dann aber hineingezogen, als die beiden sich in Las Vegas festnehmen lassen.

Von dort geht es auf eine Kreuzreise auf die Galapagos-Inseln, allerdings nur allein für Siebeneisen, da die beiden anderen auf Kaution das Land zuerst nicht verlassen dürfen.

Siebeneisen erfährt dann in Ecuador etwas von einem kleinen Dorf, in dem die letzten echten Nachfahren der Inka lebten, ehe es vor wenigen Jahrzehnten entdeckt wurde – die Leute wurden daraufhin umgesiedelt, weil sie noch in einer Original Inka-Siedlung lebten. Auch Schatten und Wipperfürth sind inzwischen weiter auf der Suche, sie fuhren direkt nach Machu Picchu – allerdings nur fast – weil Wipperfürth seinen schwer übergewichtigen Freund lieber stundenlang durch den Dschungel schleifen wollte als wenige Sol mehr für die komplette Bustour zu bezahlen – sie kamen nie in MP an – dafür trafen sie auf Siebeneisen, der inzwischen das Dorf besuchte, in das man die Inka-Nachfahren umgesiedelt hatte … Auch Siebeneisens Lebensgefährtin schlug dort auf. Und gemeinsam zog man in die Wüste, wo man in einer Kirche die Lösung des Rätsels fand. Allerdings verfolgt von ein paar Fliesenlegern aus New York, die dachten sie würden für einen New Yorker Gangsterboss arbeiten und ihrerseits von ihm, weil sie in seinem Restaurant den Boden nicht fachmännisch verlegt hatten … – die hatten von diesem sagenhaften Inka-Vermächtnis nämlich durch weitere Hefte des Bayern erfahren … und nun fand man sich zum Showdown in dieser Kirche ein – und ein Enkel dieses Bayern tauchte auch noch auf.

Die anschließende Ehrung von Siebeneisen durch den Italienischen Konsul in New Orleans im Maskierten Waschbären lasst Euch doch vom Autoren selber erklären.

Ich mag diese Buchreihe sehr. Ich habe den ersten Band geschenkt erhalten und die Wilde Jagd nach Schattens Miterben war richtig lustig. Der zweite Band handelte vom letzten Miterben – aber vor allem von der Jagd nach einer Statue, die einem bankrotten Maharadscha wieder zu Mitteln verhalf. Den habe ich mir bereits für die Buch-Challenge geholt, Buch, das in Asien spielt.

Beide Male hat die Geizhals-Connection von Wipperfürth und Schatten dem armen Siebeneisen abenteuerliche Reisewege und Unterkünfte beschert.

In diesem Band ist Siebeneisen wesentlich aufsässiger. Aber besser geht es ihm damit auch nicht, er erlebt immer noch witzige Sachen bei Transport und Unterkunft und erreicht am Ende sein Ziel, ohne dass es ihn reich und berühmt macht – naja, jetzt wenigstens ein bißchen.

Der Stil, vor allem die Charakterführung erinnert an Pratchetts bessere Tage (wie er immer wieder zwischen den Fliesenlegern und den eigentlichen Helden der Reihe hin und herschwenkt – eindeutig)

Ich erkenne mich in den drei Figuren einfach wieder: Siebeneisens Abneigung gegen Pur teile ich voll und ganz seit meine letzte Mitbewohnerin ihre Liebe dazu gefunden hatte … ich bin einfach kein Schlagerfreund. Und ich bin ein schrecklicher Besserwisser wie Wipperfürth. Außerdem scheine ich ungefähr Schattens Körpermaße zu haben. Und geizig bin ich auch noch – allerdings anders als Wipperfürth mehr dann, wenn es um mich selber geht, Wipperfürth hat ja in den ersten beiden Bänden lieber auf Siebeneisens Kosten gespart.

Das Buch ist witzig, eignet sich für einen netten Nachmittag auf der Couch und erhält von mir fünf Kokosnüsse von fünf, weil die Prämisse dieses Mal leicht geändert wurde und auch Wipperfürth und Schatten richtig leiden. Vor allem unter Wipperfürths falscher Sparsamkeit.

Stefan Nink hat außer dieser Reihe noch zahlreiche Reiseführer und Bildbände zu verantworten – er war definitiv schon in den Canyons, die er hier am Anfang des Buches beschreibt, er war auch schon in Südamerika, allerdings eher in Patagonien als im Hochland der Anden … zumindest hat er über das letztere noch keinen eigenen Reiseführer geschrieben.

 

Punkt, Punkt, Punkt 2017 – (40) – Herbst

Herbstzeit ist Erntezeit ist Weinlesezeit – hier mal ein lustiges Gedicht aus dem Jahr 1888:

Die 88er Weine

In diesem Jahr am Rheine
sind leider gewachsen Weine,
die an Wert nur geringe,
es reiften nur Säuerlinge
im Verlauf dieses Herbstes,
nur Herberes bracht´ er und Herbstes.
Zu viel Regen, zu wenig Sonnenschein
ließ erhofften Segen zerronnen sein,
nichts Gutes floss in die Tonnen ein.
Der 88er Rheinwein
ist, leider Gottes, kein Wein,
um Leidende zu laben,
um Gram zu begraben,
um zu vertreiben Trauer;
er ist dafür zu sauer.
An der Mosel steht es noch schlimmer,
da hört man nichts als Gewimmer,
nichts als Ächzen und Stöhnen
von den Vätern und Söhnen
den Müttern und Töchtern
über den noch viel schlechtern
Ertrag der heurigen Lese.
Der Wein ist wahrhaft böse,
ein Rachenputzer und Krätzer;
wie unter Gläub´gen ein Ketzer,
wie ein Strolch, ein gefährlicher,
in dem Kreise Ehrlicher
unter guten Weinen erscheint er.
Aller Freude ist ein Feind er,
aller Lust ein Verderber;
sein Geschmack ist fast noch herber
als der des Essigs, des reinen,
ein Wein ist es zum Weinen.
Aber der Wein, der in Sachsen
in diesem Jahr ist gewachsen
und bei Naumburg im Tale
der raschfließenden Saale,
der ist saurer noch viele Male
als der sauerste Moselwein.
Wenn du ihn schlürfst in dich hinein,
ist dir´s, als ob ein Stachelschwein
dir kröche durch deine Kehle
das deinen Magen als Höhle
erkor, darin zu hausen.
Angst ergreift dich und Grausen.
Aber der Grüneberger
ist noch sehr viel ärger.
Lass ihn nicht deine Wahl sein!
Gegen ihn ist der Saalwein
noch viel süßer als Zucker.
Er ist ein Wein für Mucker,
für die schlechtesten Dichter
und dergleichen Gelichter.

Er macht lang die Gesichter,
blass die Wangen; wie Rasen
so grün färbt er die Nasen.
Wer ihn trinkt, den durchschauert es,
wer in trank, der bedauert es.
Er hat etwas so Versauertes,
dass er sich nicht lässt mildern
und nur schwer ist zu schildern
in Worten oder Bildern.
Aber der Züllichauer
ist noch zwölfmal so sauer
als der Wein von Grünberg.
Der ist an Säure ein Zwerg
gegen den Wein von Züllichau.
Wie eine borstige wilde Sau
zu einer zarten Taube,
so verhält sich, das glaube,
dieser Wein zu dem Rebensaft
aus Schlesien. Er ist schauderhaft,
er ist grässlich und greulich,
über die Maßen abscheulich.
Man sollte ihn nur auf Schächerbänken
den Gästen in den Bechern schenken,
mit ihm nur schwere Verbrecher tränken,
aber nicht ehrliche Zecher kränken.
Wenn du einmal kommst
in diesem Winter nach Bomst,
deine Erfahrung zu mehren,
und man setzt, um dich zu ehren,
dir heurigen Bomster Wein vor,
dann bitt´ ich dich, sieh dich fein vor,
dass du nichts davon verschüttest
und dein Gewand nicht zerrüttest,
weil er Löcher frisst in Kleider
und auch in das Schuhwerk leider.
Denn dieses Weines Säure
ist eine so ungeheure,
dass gegen ihn Schwefelsäure
der Milch gleich ist, der süßen,
die zarte Kindlein genießen.
Fällt ein Tropfen davon auf den Tisch,
so fährt er mit lautem Gezisch
gleich hindurch durch die Platte.
Eisen zerstört er wie Watte,
durch Stahl geht er wie durch Butter,
er ist aller Sauerkeit Mutter.
Stand halten vor diesem Sauern
weder Schlösser noch Mauern.
Es löst in dem scharfen Bomster Wein
sich Granit auf und Ziegelstein.
Diamanten werden sogleich,
in ihm hineingelegt, flaumenweich,
aus Platina macht er Mürbeteig.
Dieses vergiss nicht, falls du kommst
in diesem Winter einmal nach Bomst.
Johannes Trojan,  (* 14. August 1837 in Danzig; † 21. November 1915 in Rostock) war ein deutscher Schriftsteller und weil er schon über 70 Jahre verstorben ist, liegt auf seinem Werk kein Urheberrecht mehr. Dieses Gedicht stammt nicht aus der Sammlung Scherzgedichte, die ist nämlich schon von 1883 – und dieses Gedicht wurde im November 1888 geschrieben.

Ich bin über dieses Gedicht in den späten 70ern des letzten Jahrhunderts gestolpert, als ich noch ein Kind war und es in einer vergessenen Kochzeitungssammlung (Menü) meiner Mutter fand. Meine Schwester hat sich die Mühe gemacht, es auswendig zu lernen. Ich kann nur einzelne Passagen … Aber in Anbetracht dessen dass wir 2017 auch eher mäßige Sonneneinstrahlung hatten, bin ich gespannt, wie sich der 2017er entwickelt …

 

Fehlleistung Tagesschau-Seite

Am 27.09. Bildunterschrift unter dem Wetterphoto des Tages:

Wetterbild vom 27.09.2017

Fachwerkhäuser an der Fulda in Hann, Niedersachsen (Foto: Gunter Hartmann)

So weit, so schön. Moment mal: Hann?

Gemeint ist  Hann. Münden. Früher mal bekannt als Hannoversch Münden (ich wusste gar nicht, dass die frühere Abkürzung heute offizieller Städtenamen ist, wieder was gelernt.)