Monatsarchiv: Oktober 2016

Punkt, Punkt, Punkt – (44) – Architektur

Heute will ich mal eine Bresche für moderne Architektur schlagen. Nicht die langweiligen Glas-Baukästen in der immer gleichen Reckeckform – DAS wäre ja zu langweilig. Aber Hannover hat auch einige Perlen an moderner Architektur zu bieten.

Da ist zum einen wohl einer der bekanntesten internationalen Architekten, Frank Owen Gehry, ein kanadisch-US-amerikanischer Architekt und Designer. Und dass er eben nicht nur Gebäude im Blick hat, sieht man daran, wie seine Gebäude aussehen – mal was anderes! In Hannover ist es der Gehry-Tower, ein neunstöckiges Gebäude, dass sich durch eine eben nicht rechtwinklige Fassade auszeichnet. Sehr schönes Foto bei Wikipedia, daher von mir nur ein Link.

Ein weiteres modernes Gebäude, das sich mal traut, etwas ANDERS daher zu kommen, mit verschachtelten Gebäudeteilen und mit Wasser aufgefrischtem Innenhof ist die Nord-LB-Zentrale am Friedrichswall in Hannover. Ich gebe zu, ich musste mich erst daran gewöhnen. Aber nachdem ich einmal den Innenhof begangen habe, bin ich ein Fan. Auch hier – das Wikipedia-Foto kann ich nicht toppen. Obwohl es Glas und Stahl ist, haben die Architekten (Behnisch, Behnisch und Partner) daraus etwas Ungewöhnliches gemacht.

Schon etwas älter aber auch atypisch für Glas-Stahl-Architektur ist dieses chinesische Restaurant in der Nähe der MHH. Eine Glas-Pyramide. Von diesem Gebäude habe ich leider keine Infos über den/die Architekten.

Mein Lieblingsgebäude in „moderner“ Architektur ist aber eines, das von der Straße her erstmal sehr unscheinbar daher kommt. Es ist mit roten Ziegeln verkleidet, enthält nur wenige Glas-Stahl-Elemente und mit einem hohen Zaun, der sich direkt anschließt, und dem von der Straße sich wegorientierenden Eingang wirkt es weder sonderlich neu noch sonderlich spektakulär. Es wurde Ende der 80er Jahre gebaut, ist daher also schon etwa 30 und daher eher so alt wie die Pyramide, wirkt aber wenig futuristisch.

Was mich trotzdem so fasziniert?

Dieses Gebäude trägt deutliche Anspielungen auf eine klassische Burg. Die obere Fensterzeile hat nur schmale, Schießscharten-ähnliche Fenster. Der Haupteingang ist fast wie durch einen Burggraben von der Auffahrt getrennt, der Eingangsbereich hat daher etwas Zugbrücken-haftes. Und an den Ecken und in der Mitte der Front und der Rückseite sind Treppenhäuser, die sich an den Ecken wie Türme höher als das eigentliche Gebäude erstrecken. Es gibt in diesem Gebäude zwei Innenhöfe (Link zeigt Bilder von der Bauzeit, von der Dachfirma), getrennt durch einen Mittelflügel, der allerdings nicht in die letzte Etage (die mit den „Schießscharten“) reicht. Und auf drei Seiten sind diese Innenhöfe von einer Art Galerie umfasst, wie ein klassischer Wehrgang. Sehr schöne Bezüge auf eine mittelalterliche Burg.

Dieses Gebäude steht in einem alten Ensemble aus den 30ern – an deren rotbraune Ziegelarchitektur es sich anlehnt.

Was daran aber noch mehr fasziniert – das Gebäude wurde mal gebaut für die Verwaltung der Bundeswehr in Niedersachsen und Bremen. Eine „Burg“ für die Verteidigung – form follows function in höchster Vollendung! Seither hat sich in der Nutzung einiges getan. Aber schön ist das Gebäude immer noch.

Lichter über oder auch in Hannover

Ich kann die Nachbarin des Recyclinghof ja durchaus verstehen, die sich darüber beschwerte, dass die Beleuchtung sie stört – mir geht es ja mit den Lichtern von Sofa Loft teilweise genauso, aber immerhin hat man dort meiner Beschwerde nachgegeben – nachdem ich dort Stühle für über 200 Euro das Stück gekauft habe – und den Spot woanders hingestellt, so dass er nicht mehr in mein Schlafzimmer leuchtete! *Thumb up, SofaLoft*

Die Nachbarn des Recyclinghofes müssen mit einer neuen Beleuchtung des Recyclinghofes auskommen. Als würde 96 dort bei Flutlicht trainieren – beschwerte sich eine Anwohnerin.

Nun, tagsüber ist das nicht zu vermeiden. Schließlich müssen Leute dort arbeiten, sich Autos dort sicher auf engem Raum bewegen und die Mitarbeiter die angelieferten Güter begutachten und auch bewegen. Und so dachte ich in meiner Naivität, dass aha die Beleuchtung wohl auch über Nacht anließe – das wäre auch für mich ein Grund, zu kritisieren. Doch weit gefehlt.

Die Beleuchtung wird eine Stunde vor Öffnung an- und eine Stunde nach dem Ende der Öffnungszeiten abgeschaltet. Dazu muss man wissen, der Wertstoffhof öffnet um 9, die Müllwagen verlassen gegen 7 Uhr den Wertstoffhof- also gehen die Lampen um frühestens 6 Uhr an. Und abends ist am Dienstag um 18:30 Uhr Schluss – und die Lampen sind damit um 19:30 Uhr aus. DAS finde ich durchaus zumutbar. An den anderen Tagen ist es sogar deutlich früher! Und Montag ist zumindest kein Kundenverkehr (aber die Müllwagen werden natürlich trotzdem dort ein- und ausfahren).

Wertstoffhöfe
Montag geschlossen !!!!!!!
Dienstag
9.00 – 18.30 Uhr
Mittwoch – Freitag 9.00 – 16.00 Uhr !
Samstag 9.00 – 14.00 Uhr

Von einer Energieverschwendung kann ich da nichts entdecken. Und von einer Störung der Tierwelt auch nicht.

Während der Nachtstunden ist jedenfalls Ruhe und Dunkelheit gegeben. Das ist mehr, als ich bei mir behaupten kann. Aber ich beschwere mich doch auch nicht über die sehr gelegentlichen späten Events bei SofaLoft – Kultur ist nun mal nicht immer um 22 Uhr beendet. Und solange es nicht öfter als  ein paar mal im Jahr ist, kann ich damit leben. Jeden Abend muss ich es natürlich auch nicht haben.

Was noch viel bemerkenswerter ist: aha hat die Lichtwerte außerhalb des Recyclinghofes gemessen. 100 Lux IM ZENTRUM des Hofes, 50 Lux im Randbereich – und 3 Lux an der Häuserwand in 2 m Höhe. Im Übrigen, der Wert von 3 Lux sinkt nicht auf Null, wenn die aha-Leuchten abgeschaltet sind – sondern auf 1,5 …

Und um das mal zu illustrieren:

Elite-Fußballstadion 1.400 lx
Büro-/Zimmerbeleuchtung 500 lx
Flurbeleuchtung 100 lx
Wohnzimmer 50 lx
Straßenbeleuchtung 10 lx

Die Dame die sich dort beschwert hat, hat also deutlich übertrieben, als sie davon sprach, dass es die Helligkeit einer Flutlichtanlage erreicht. Und die Helligkeit von Flurbeleuchtung muss ich in meinem Wohnzimmer jede Nacht ertragen – weil die gegenüberliegenden Häuser ihre Flurfenster in Richtung unseres Hauses ausgerichtet haben – da bekommt man das mit. Außerdem muss ich, wie alle Anwohner der Jordanstraße mit den Rettungswagen der Feuerwehr leben, die vor der Kreuzung, an der unser Haus steht, ihre Sirene laut aufschallen lassen. AUCH IN DER NACHT. Möchte ich, dass die Feuerwehr dort nicht mehr langfährt? Oder dass sie ihr „ZuSpät“-Gedudel ausschaltet? Wohl kaum!

„Durch eine räumlich getrennte Ein- und Ausfahrt wird die Verkehrsdichte der Tiestestraße verringert, da der abfließende Verkehr über die Anna-Zammert-Straße geleitet wird. Der Einfahrtsbereich von der Tiestestraße kann durch Pkw zweispurig befahren werden und bietet eine Rückstaumöglichkeit für bis zu 10 Fahrzeuge. Ebenfalls positiv für Anwohner und Besucher: Eine Lärmschutzmauer verringert die Lärmbelastung und auf den Grünflächen von insgesamt 900 Quadratmetern Fläche werden im Herbst Bäume gepflanzt.“ Von der aha-Website.

Um das also nochmal festzuhalten: Die Umbauarbeiten (die mich genervt haben, weil ich so nicht dazu kam, meinen Sondermüll dort zu entsorgen), haben gerade für die Anwohner eine Menge Verbesserungen gebracht – Lärmschutz, mehr Grün, verbesserte Vekehrsführung – aber für manche ist es einfach nie genug.

Am Schlimmsten finde ich aber, dass der Kommentator der Stadtteilzeitung fordert, dass aha sich NOCH mehr Mühe hätte geben müssen.

Die Masten der Leuchten hätten geringer in der Höhe ausfallen sollen, nicht jede Ecke muss beleuchtet werden – so seine kühnen  Thesen. aha hätte sich nicht genügend Gedanken gemacht.

Ach nein? Im Artikel: „Die Beleuchtungsstärke sei nach den sogenannten Technischen Regeln für Arbeitsstätten ausgelegt und rechnerisch überprüft worden“. Sollte Lesen und Schreiben nicht eine Grundvoraussetzung für den Journalisten sein? Was an „Technischen Regeln für Arbeitsstätten“ hat er nicht verstanden? Den REGEL-Gehalt??

Ich jedenfalls finde diesen Kommentar irritierend, zumal der Artikel, vom selben Autoren geschrieben, eindeutig die Fragen klärt, die der Autor des Kommentars aufwirft. JA, aha hat sich Gedanken gemacht, hat Regeln zu bedenken gehabt, nicht nur den Wohlfühlfaktor und die Anwohnerin hat immerhin selbst an dem EINEN TAG, an dem lang geöffnet ist, noch vor der Tagesschau-Zeit die von ihr begehrte Dunkelheit. Bis zum nächsten Morgen.

Der Kommentator stellt sich hier einseitig auf die Seite der EINEN Anwohnerin, als wäre ihre Beschwerde auf jeden Fall berechtigt – was ich hier bei weitem so nicht erkennen kann. Und NEIN, ich arbeite nicht bei aha, ich muss mit der Beleuchtung von SofaLoft und den Super-, Drogerie- und Tier-Märkten dahinter leben und mit der Ampel an der Kreuzung, dazu mit den Rettungswagen, dem Lärm von der Bahnstrecke, der Buslinie in der Jordanstraße, dem Zulieferverkehr für SofaLoft und den Rest des Industriegebietes – und beschwere ich mich etwa? Ich lebe IN DER STADT!

Ich bitte allenfalls mal darum, dass Licht nicht außerhalb der Öffnungszeiten angelassen wird, aber auch nur, wenn es so penetrant ist wie der Spot, der mir direkt ins Schlafzimmer geleuchtet hat.

Mit den leuchtenden Bäumen auf dem Vordach von SofaLoft habe ich mich schon lange abgefunden, die Donnerstag-Kino-Nächte mit vermehrter Beleuchtung und den Leutchen, die dann „das Kino“ verlassen und sich noch unterhalten, sehe ich als kulturelle Bereicherung, die übliche Werbebeleuchtung der Schaufenster muss man doch einem Ladengeschäft zugestehen. Man wohnt IN DER STADT – HALLOOOOO? Da kann ich nicht verlangen, dass ich die gleiche Dunkelheit erlebe wie in einem Einsiedelhof irgendwo JOTTWEDE.

Ein bißchen mehr Objektivität auch bei Kommentaren, bitte. Nicht jeder Anwohner, der ein Anliegen hat, hat auch ein berechtigtes.

 

Punkt, Punkt, Punkt – (43) – Wald

Hier, in der Großstadt Hannover gibt es auch Wald.

Und jetzt hört auf, Euch vor Lachen zu schütteln, ich meine nicht drei zusammenstehende Bäume, es sind immerhin 13 % der Hannoverschen Stadtfläche! – U.a. die 640 ha der Eilenriede. Mitten in der Stadt. Ok, östlich vom Stadtzentrum, aber immer noch mitten im Stadtgebiet, nicht etwa am Stadtrand!

Der Name ist ungewöhnlich, weil er schon so alt ist:

„Der erste Teil des Namens Eilenriede (Eilen) leitet sich ab von den dort früher hauptsächlich vorkommenden Erlen (Ellern). Der zweite Teil des Namens (Riede) (siehe auch: Ried) ist eine alte Bezeichnung für sumpfigen Boden.“

Ganz Hannover jenseits der mittelalterlichen Stadtmauern steht auf ziemlich sumpfigem Boden – auch unser Neues Rathaus . Es steht auf über 6000 Eichenpfählen – eben wegen des sumpfigen Bodens. Und unser Masch-See ist eben auch tiefergelegter Sumpf … Daher der Name.

Aber zurück zum Stadtwald.

In der Stadt gibt es eine Straße, über deren Namen ich mich schon oft gewundert habe, den Schiffgraben. Nun weiß ich wenigstens, was es mit diesem auf sich hat:

„Ein geschichtliches Relikt in der Eilenriede ist der Schiffgraben. Dieser war ein im Mittelalter erbauter Kanal, der das Aegidientor in der Stadt mit dem Altwarmbüchener Moor verband. Er diente dem Transport von Torf und Holz in die Stadt“

„Heute finden sich zu 75 % Laubbäume in der Eilenriede. Neben hauptsächlich Eichen, Rotbuchen, Erlen und Birken kommen auch zahlreiche andere Baumarten vor. Auf den sandigen Böden finden sich als Nadelbäume vorwiegend Kiefern und Lärchen. Früher wuchsen auf dem feuchten und sumpfigen Gelände hauptsächlich Erlen (Ellern). Im März und April ist der Waldboden großflächig mit Pflanzenteppichen bedeckt. Dann blühen Lerchensporn, Scharbockskraut, das Gelbe Windröschen und der weiße Bärlauch.“

So, nun wisst Ihr es, wir haben wirklich einen Wald in der Stadt. Wir sind halt ein wenig anders in Hannover. Wir singen sogar Lieder über unsere Serienmörder:

Im hannöverschen Wald gab es den im Lied besungenen Räuber nämlich auch, keinen knuddeligen Hotzenplotz, einen Serienmörder, der Name war Hanebuth.

 

Senkt Joggen den IQ?

Heute, an der Fußgängerampel. Auf der anderen Seite näherte sich ein Jogger, die Ampel zeigte Rot für Fußgänger – der Jogger, Blick steil auf die Straße gerichtet, joggte munter weiter.

Entweder – er hat auch nach einem halben Jahr noch nicht mitbekommen, dass da eine Ampel steht. Was nicht für seine Intelligenz spricht, wer eine Straße überquert sollte die Veränderungen bemerken.

Oder – er hat es mitbekommen, aber ihm fehlt die Intelligenz, das Signal zu verarbeiten. Ein Auto stand übrigens an der zu überquerenden Straße und wartete auf ein Grün-Signal – wenn dieses Auto nun genauso focussiert gewesen wäre wie der Jogger, hätte das einen bösen Bluterguss gegeben – oder vielleicht sogare eine Gehirnerschütterung.

Es ist also definitiv NICHT so, dass Bewegung SCHLAUER macht … Sonst würde sich der vorher erwähnte Jogger nicht so eklatant und (sich selbst und andere) gefährdend verhalten haben.

Wie war das, bei einer Theorie reicht es nicht, ein Beispiel zu haben, aber um eine Theorie zu stürzen, reicht ein Gegenbeweis? Dann habe ich zumindest die Theorie erschüttert, dass Bewegung zur höheren geistigen Leistungsfähigkeit beiträgt.

(Kann sich jemand vorstellen, was für ein Genie Hawkins wäre, wenn er sich auch noch regelmäßig bewegen würde?)

Es ist wohl einfach zu einfach, zu sagen, alles Gute kommt von Bewegung, alles Schlechte von einem erhöhten BMI.

Und ja, auch heute gab es wieder einen Amokradfahrer, der über den Bürgersteig in die falsche Fahrtrichtung fuhr. Dabei die Kunden einer Bäckerei und die Leute gefährdend, die zur U-Bahnstation wollten. Und dann war da noch die Radfahrerin, die, wenn auch vorsichtig, aber unbeirrbar, am gerade angehaltenen Bus vorbei musste. Unbedingt. Obwohl vorne weiter ihre Weiterfahrt durch ein ROT blockiert war.Auch hier – Bewegung soll intelligent machen? Dann möchte ich nicht wissen, welches Intelligenz-Niveau diese eifrigen Freizeitsportler hatten, bevor sie sich bewegten … Es kann sich nur um einen IQ in Höhe der Raumtemperatur handeln. Selbst wenn wir Fahrenheit annehmen, wären das so bei 70 …

Autofahrer sind mir auch aufgefallen, vorgestern, an der Bushaltestelle. Zwei Autofahrer mit auswärtigem Kennzeichen fuhren auf der BUS-Spur.Mit PKW. Eine davon ließ jemanden aussteigen und wartete dann länger, bis sie sich wieder einordnen konnte, Glück, dass gerade kein Bus kam, der andere bog munter von der Busspur aus nach rechts ab – leider kam er so in Konflikt mit dem ersten Wagen auf der PKW-Spur … Minderintelligenz ist eindeutig kein Vorrecht von Leuten, die sich bewegen.Es sind übrigens Fahrer aus Nachbarkreisen gewesen, anzunehmen, dass die Fahrenden nicht das erste Mal in Hannover waren.

Die können froh sein, dass ich nicht zu den Leuten gehöre, die ständig ihre Smartphone-Kamera an haben – könnte daran liegen, dass ich kein Smartphone habe.

Wieso ist es so schwer, sich in einer vollen Stadt an Verkehrsegeln zu halten? Schließlich sind diese Regeln dazu erdacht worden, damit es fair für alle zu geht.

Punkt, Punkt, Punkt – (42) – Spiegelung

Passend zu Halloween (das in 15 Tagen auch bei uns der Vorabend zu Allerheiligen ist), kommt hier eine gruselige Spiegelung. Davon gibt es im Netz natürlich noch viel mehr Stories …

Und weil ihr von mir ja etwas zum Lächeln gewohnt seid, hier auch ein etwas anderer Grusel. Bunte Blätter im Herbst zeigen hier einen C-Promi bei der harten Arbeit, sich den Promi-Status durch nackte Tatsachen zu erhalten.

Es gibt auch Leuten, die ECHT ganz aus Versehen Nacktfotos von sich anfertigen, wenn sie etwas fotografieren – und dabei vergessen, dass manche Objekte gut reflektieren.

Ich jedenfalls begnüge mich heute damit, andere Seiten „zu spiegeln“ 😉

 

 

 

Chefkoch.de

Ich muss hier mal Werbung machen. Für meine Lieblings-Rezeptseite. Also, die Trennung zwischen Lieblings und Rezeptseite ist gewollt, auch wenn man auf Chefkoch auch manche Lieblingsrezepte findet.

Nicht nur kann ich dort Rezepte suchen lassen für Zutaten, die ich im Hause habe … suche ich ein bestimmtes Rezept, ist Chefkoch ein wunderbarer Platz um es zu finden.

Heute suchte ich Mayonnaise. Und habe ein Rezept gefunden, das mir völlig die Angst davor nahm, dass ich Mayonnaise gerinnen lassen könnte.

Voraussetzung: Ein Pürierstab – und ein Mixbecher …

Dann braucht man noch 1/4 l neutrales Öl (Sonnenblumen- oder Rapsöl), 1 Ei, 1 EL Essig, ev. 1 TL Senf (ich habe drauf verzichtet, ging auch), Pfeffer und Salz.

Alles in dieser Reihenfolge in den Mixbecher geben, den Stab noch nicht einschalten, auf den Boden des Mixbechers stellen, DANN einschalten, man sieht in Sekunden, wie aus Öl und Ei und ein bißchen Essig cremige Mayonnaise wird. Langsam hochziehen.

Ich mixe dann noch zwei EL Joghurt drunter, das macht es etwas geschmeidiger.

Ich habe heute beschlossen, ich kaufe keine Mayo mehr.

Früher, als man noch keinen Pürierstab hatte, soll es aufwändiger gewesen sein, aber wir leben im Jahr 2016, Pürierstäbe sind heute in wirklich FAST JEDEM Haushalt zu finden. Und wenn nicht, eine Anschaffung lohnt sich.

Und ich bin nicht die Einzige, die begeistert von diesem Rezept war.

Ich hatte halt von gestern drei Pellkartoffeln übrig und noch eine Scheibe Putenkassler im Kühlschrank und Cornichons im Vorrat. Nur keine Mayo da. Da ich derzeit krank geschrieben bin, wollte ich jetzt nicht nochmal los – also gab es heute selbstgemachte Mayo. Mit dem Salzen und Pfeffern muss jeder selbst wissen, ich war sehr schwäbisch vorsichtig mit dem Salz … aber Nachsalzen geht immer.

Sollte man allerdings zu viel Salz verwendet haben – da gibt es ja noch die Möglichkeit, noch einen Esslöffel Joghurt dazu zu geben.

Es hat lange gedauert, aber jetzt bin ich bekehrt. Eier, Öl und Essig sowie Salz und Pfeffer habe ich eigentlich immer im Hause. An Mayo wird es nicht wieder scheitern …

Punkt, Punkt, Punkt – (41) – Fernweh

Ihr wisst ja nun schon, dass ich fast immer versuche, einen neuen Dreh zu einem altbekannten Wort zu finden. Mit „Fernweh“ ging mir das ebenso, auch weil wir schon ein ähnliches Thema hatten und ich daher die Kategorie bereits einmal abgedeckt hatte. Und ich wollte Euch nun nicht mit einem ähnlichen Post langweilen.

Nun besteht das schöne Wort Fernweh, mit dem wir eigentlich die Sehnsucht nach der Ferne verbinden, zwei Wortteile, eines kennen wir vom Wort Fernsehen (auch ein Sinneseindruck –  Sehen), das andere vom Bauchweh. Ich interpretiere also heute Fernweh als Fernschmerz. Den anderswo verursachten und mithilfe eines technischen Gerätes vermittelten  Sinneseindruck des Schmerzes. Das gibt’s doch gar nicht?

Doch, das geht sogar so gut, dass man ganze Fernsehshows zu dem Thema „Katharsis“ entwickelt hat.

Wieso denn schon wieder Katharsis* und was ist das eigentlich?

Weil Fernweh, wenn man das Weh als Schmerz interpretiert, dem griechischen Theater wieder nahe kommt – man bewältigt eigene, starke Gefühle, in dem man anderen dabei zusieht, wie jene diese Gefühle durchleben. Oder um es hochgestochen zu formulieren:

*Die Katharsis (gr. κάθαρσις kátharsis „Reinigung“) bezeichnet nach der Definition der Tragödie in der aristotelischen Poetik die „Reinigung“ von bestimmten Affekten. Durch das Durchleben von Jammer/Rührung und Schrecken/Schauder (von griechisch éleos und phóbos, auch seit Lessing in irreführender Weise mit Mitleid und Furcht übersetzt) erfährt der Zuschauer der Tragödie als deren Wirkung eine Läuterung seiner Seele von diesen Erregungszuständen (Poetik, Kap. 6, 1449b26) (Aus Wikipedia geklaut)

(Im Englischen wird der Begriff allerdings vordringlich zum Thema Darmreinigung benutzt … aber das nur am Rande. Kann ja auch eine nicht allzu ferne Wirkung von großer Furcht sein.)

Fernsehshows wie „Verstehen Sie Spaß„, „Upps! – Die Pannenshow“ oder auch „Takeshi’s Castle„sorg(t)en mit ihrem Ansatz, uns Leute vorzuführen, die leiden, dafür, dass uns klar wird, man stirbt nicht vor Scham. Und selten vor Schmerz. Und irgendwann wird man darüber lachen können.

Hier ein paar Beispiele:

Und wenn man sich das nächste Mal den Zeh an der Tür ramponiert, oder an einem Stuhlbein, einer Kommodenecke, am Bett oder wo auch immer … ist es – im Verhältnis zu dem im Video gesehenen, dann doch nur eine Kleinigkeit … Perspektive ist alles. Und plötzlich ist es kein Drama mehr – sondern eine Komödie. Es sei denn, der Zeh muss eingegipst werden 😉 Obwohl auch das sehr lustig sein kann … hinterher. Wenn man in der Erinnerung nur noch an das Komische und nicht mehr den Schmerz denkt.

 

 

 

 

TUI fly – „Krankheitswelle“

TUI ist ein Hannoversches Unternehmen. Und TUI fly ist eine Tochter davon. Jetzt melden sich zahlreiche Mitarbeiter krank.

DAS kann keine Arbeitskampfmaßnahme sein, Leute. Das Recht, bezahlt zu werden, weil man krank ist, ist hart erkämpft. Durch Aktionen wie diese wird dieses Recht missbraucht. So kann es nicht gehen. Das ist nicht kreativ, das ist rechtsmissbräuchlich.

Ja, ich verstehe die Sorgen der Mitarbeiter. Aber denkt doch bitte auch an die anderen Arbeitnehmer. Wollt Ihr wirklich, dass die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall wieder diskutiert – und eventuell eingeschränkt wird, weil Ihr ganz offensichtlich dieses Recht missbraucht, um Eure (berechtigten) Sorgen klar zu machen?

Glaubt mir, das hat Folgen. Folgen, die weit über TUI fly hinausgehen. Das wird dafür sorgen, dass dieses Privileg, das wir hier in Deutschland genießen, eingeschränkt wird, damit Ihr die Ersten – und die Letzten – seid, die dieses Privileg zum Arbeitskampf missbrauchen! Glaubt Ihr wirklich, dass ein so weiter Rechtsmissbrauch NICHT zu Einschränkungen führt? Dann seid Ihr naiv!

Was ist denn gegen einen ordentlichen Warnstreik einzuwenden? Wie, nicht gewerkschaftlich organisiert, weil ihr die paar an 30 oder 50 Euro im Monat sparen wollt? Da muss ich Euch leider sagen, da habt Ihr Euch Probleme hausgemacht.

Hört auf damit, die Rechte aller Arbeitnehmer zu gefährden, in dem Ihr Rechte, die allen zustehen, missbraucht! Ihr seid unsolidarisch und mein Mitleid hält sich damit wirklich in Grenzen.

Natürlich – für die paar Mitarbeiter, die die aktuelle Erkältungswelle wirklich dahin gerafft hat: Gute Besserung. Ihr missbraucht das Recht nicht. Werdet erst mal wieder gesund.

Den anderen aber sage ich: Macht Euch nichts vor, was Ihr hier macht, wird Folgen haben, die weit über TUI fly hinaus gehen – und die Kollegen in anderen Branchen und Betrieben werden Euch dafür schon zu danken wissen …

Punkt, Punkt, Punkt – (40) – Einsam auf weiter Flur

Eine meiner Freundinnen hat da so ein Gedankenexperiment – und ich muss sagen, mir kam der Gedanke auch schon:

Was würden wir machen, wenn wir (jeweils) allein wären – also – ganz allein – keine weiteren Menschen auf der Welt?

Die ganzen plötzlich gefangenen Tiere, die nicht mehr versorgt werden – und das schließt die Raubtiere im Zoo und die großen Spinnen in den Terrarien ein – würde ich die befreien?

Würde ich, wenn ich sicher wüsste, die anderen Menschen wären für immer weg – mir Vorräte aus den Läden holen – und selber Gartenbau betreiben? Würde ich es schaffen, mich doch mit Strom zu versorgen? Oder müsste ich meine eingefrorenen Vorräte schnell aufessen? Ohne Elektrizität? Oder hätte ich von den weiterhin einspeisenden Solaranlagen noch genügend?

Nehmt Euch mal fünf Minuten und fragt Euch, was würdet Ihr tun? Was müsstet Ihr tun? Würden all die Omnivoren wie ich, wenn sie jeweils plötzlich mutterseelenallein wären, weiterhin Fleisch essen? Das müsste man selber jagen! Oder züchten und dann selber töten, häuten … Oder wäre ich plötzlich „Nur noch Fisch“-Esser? Einen Fisch zu töten, kann ich mir eher vorstellen.

Wie würde ich verkraften, keine Milch, keine Milchprodukte mehr zu haben? Schließlich müsste ich mir sonst eine Kuh zulegen – und lernen, wie man Käse macht.

Immerhin könnte ich noch Beeren sammeln, Marmelade auf einem Holzfeuer kochen und Brot würde ich wohl auch noch hinbekommen – wenn auch kein Notbrot mehr (da sind ja wieder Milchprodukte drin).

Gruselig wäre es schon – vor allem, wenn ich mir vorstelle, dass eben auch in anderen Zoos in Deutschland Tiere vom Menschen ohne Zugang zu Futter eingesperrt sind – die im Falle eines Falles einfach verhungern würden – wie käme ich dorthin, wie würde ich Arten, die auf besondere Lebensräume spezialisiert sind, in ihre natürlichen Welten zurück befördern können? Eisbären? Erdmännchen? Ich würde wohl kaum alle deutschen Zoos schaffen, und es WÜRDEN TIERE VERHUNGERN, wenn plötzlich nur noch ich, mutterseelenallein da wäre. Von den ganzen Zuchttieren und Masttieren mal abgesehen, von denen wir in Deutschland so viele haben, dass ein einzelner sie nicht mal alle freilassen könnte, damit sie selbst zur Weide gehen … Mal davon abgesehen, dass das moderne Deutsche Edelschwein auch nicht mehr mit dem Leben da draußen klar käme.

 

Mutterseelenallein – plötzlich würde man merken, wie spezialisiert die Gesellschaft ist – ich weiß nicht, wie lange das mit dem Wasser funktionieren würde – und ob es auf den Straßen nicht zum Himmel stinken würde,weil die Abwasserkanäle nicht mehr genug gespült werden.

Ich bin jetzt 48 – und nicht die Fitteste – wie lange würde ich überleben? Ohne Medizinische Hilfe? Die Antibiotika könnte ich mir ja noch aus den Apotheken mopsen, aber was, wenn ich, wie letztens spezialisierte Hilfe bräuchte? Wenn ich nicht wüsste, ob meine Krankheit viral oder bakteriell verursacht wäre – oder vielleicht doch ein Pilz?

Immerhin wäre es so ruhig wie jetzt, am Sonntag Morgen – kein Auto weit und breit zu hören. Ok, hier fährt nochmal eins.

Es gibt da eine fiktionale „Dokumentation“

Auf einmal fühlt man sich als Mensch wieder sehr klein.

Und genau das ist einer der Gründe, warum ich eben nicht glücklich wäre in einem kleinen Haus auf einer kleinen Insel … Ich BRAUCHE Menschen um mich herum. Ich brauche die Aussicht, meine Freunde zu treffen, die Möglichkeit, mit anderen zusammen zu arbeiten, die Gewissheit, dass ich andere (gegen Geld) habe, die für mich arbeiten (egal ob Ärzte oder Metzger – oder die Unterhaltungsindustrie).

Also, besser nicht allein auf weiter Flur. Einsam dagegen? Also – einsam fühle ich mich höchst selten. Aber auch nur, weil ich mich darauf verlassen kann, dass andere eben im Notfall da sind.