Wieder mal wollte ich an der Buch-Challenge von Daggi teilnehmen – aber irgendwie habe ich mich nicht so richtig zum Lesen motivieren können. Nun bin ich erkältet, da habe ich mal eben schnell ein dünnes Taschenbuch zwischengeschaltet (eigentlich lese ich gerade eine e-book-Version von Orhan Pamuks Schnee, aber Bildschirm geht gerade gar nicht, blendet tierisch).
Jetzt beendet habe ich: Her Privates We von Frederick Manning. Das Buch stammt aus dem Jahr 1929 und beschreibt die Erfahrungen von Herrn Manning im Ersten Weltkrieg, nur dünn verschleiert durch seinen Protagonisten Bourne. Manning war Australier, der aber in Großbritannien lebte und auch in der Englischen Armee diente.
In dem Buch finden wir uns an der Seite eines einfachen Soldaten, der eher einzelgängerisch ist, aber die distanzierte Kameradschaft von Soldaten zu schätzen weiß. Das Buch setzt ein nach den blutigen Tagen von der Somme Juli/August 1916 und endet im November.
Letztes Jahr begann ich meine Leserei mit Poilu, dem Tagebuch eines französischen Ersten Weltkriegsteilnehmers. Dieser Roman nun (eine nur dünn verhüllte Autobiographie mit fiktivem Ende) erinnerte mich stark an dieses Tagebuch. Von Im Westen nichts Neues dagegen kenne ich (meine ich) nur den Film (und wenn ich das Buch doch gelesen haben sollte, ist das schon viele, viele, viele Jahre her). Aber ich habe den Eindruck, als wenn Remarque sehr viel mehr Fiktion geschrieben hat.
Es gab auch etwas, das mir an Her Privates We nicht gefiel – immer wieder gleitet der Held Bourne in philosophische Betrachtungen des Kriegs ab – und genau dann scheint er den Krieg zu glorifizieren. Für mich ist Krieg jedoch die Kapitulation des Intellekts vor der Gewalt.