Schlagwort-Archive: aha

Lichter über oder auch in Hannover

Ich kann die Nachbarin des Recyclinghof ja durchaus verstehen, die sich darüber beschwerte, dass die Beleuchtung sie stört – mir geht es ja mit den Lichtern von Sofa Loft teilweise genauso, aber immerhin hat man dort meiner Beschwerde nachgegeben – nachdem ich dort Stühle für über 200 Euro das Stück gekauft habe – und den Spot woanders hingestellt, so dass er nicht mehr in mein Schlafzimmer leuchtete! *Thumb up, SofaLoft*

Die Nachbarn des Recyclinghofes müssen mit einer neuen Beleuchtung des Recyclinghofes auskommen. Als würde 96 dort bei Flutlicht trainieren – beschwerte sich eine Anwohnerin.

Nun, tagsüber ist das nicht zu vermeiden. Schließlich müssen Leute dort arbeiten, sich Autos dort sicher auf engem Raum bewegen und die Mitarbeiter die angelieferten Güter begutachten und auch bewegen. Und so dachte ich in meiner Naivität, dass aha die Beleuchtung wohl auch über Nacht anließe – das wäre auch für mich ein Grund, zu kritisieren. Doch weit gefehlt.

Die Beleuchtung wird eine Stunde vor Öffnung an- und eine Stunde nach dem Ende der Öffnungszeiten abgeschaltet. Dazu muss man wissen, der Wertstoffhof öffnet um 9, die Müllwagen verlassen gegen 7 Uhr den Wertstoffhof- also gehen die Lampen um frühestens 6 Uhr an. Und abends ist am Dienstag um 18:30 Uhr Schluss – und die Lampen sind damit um 19:30 Uhr aus. DAS finde ich durchaus zumutbar. An den anderen Tagen ist es sogar deutlich früher! Und Montag ist zumindest kein Kundenverkehr (aber die Müllwagen werden natürlich trotzdem dort ein- und ausfahren).

Wertstoffhöfe
Montag geschlossen !!!!!!!
Dienstag
9.00 – 18.30 Uhr
Mittwoch – Freitag 9.00 – 16.00 Uhr !
Samstag 9.00 – 14.00 Uhr

Von einer Energieverschwendung kann ich da nichts entdecken. Und von einer Störung der Tierwelt auch nicht.

Während der Nachtstunden ist jedenfalls Ruhe und Dunkelheit gegeben. Das ist mehr, als ich bei mir behaupten kann. Aber ich beschwere mich doch auch nicht über die sehr gelegentlichen späten Events bei SofaLoft – Kultur ist nun mal nicht immer um 22 Uhr beendet. Und solange es nicht öfter als  ein paar mal im Jahr ist, kann ich damit leben. Jeden Abend muss ich es natürlich auch nicht haben.

Was noch viel bemerkenswerter ist: aha hat die Lichtwerte außerhalb des Recyclinghofes gemessen. 100 Lux IM ZENTRUM des Hofes, 50 Lux im Randbereich – und 3 Lux an der Häuserwand in 2 m Höhe. Im Übrigen, der Wert von 3 Lux sinkt nicht auf Null, wenn die aha-Leuchten abgeschaltet sind – sondern auf 1,5 …

Und um das mal zu illustrieren:

Elite-Fußballstadion 1.400 lx
Büro-/Zimmerbeleuchtung 500 lx
Flurbeleuchtung 100 lx
Wohnzimmer 50 lx
Straßenbeleuchtung 10 lx

Die Dame die sich dort beschwert hat, hat also deutlich übertrieben, als sie davon sprach, dass es die Helligkeit einer Flutlichtanlage erreicht. Und die Helligkeit von Flurbeleuchtung muss ich in meinem Wohnzimmer jede Nacht ertragen – weil die gegenüberliegenden Häuser ihre Flurfenster in Richtung unseres Hauses ausgerichtet haben – da bekommt man das mit. Außerdem muss ich, wie alle Anwohner der Jordanstraße mit den Rettungswagen der Feuerwehr leben, die vor der Kreuzung, an der unser Haus steht, ihre Sirene laut aufschallen lassen. AUCH IN DER NACHT. Möchte ich, dass die Feuerwehr dort nicht mehr langfährt? Oder dass sie ihr „ZuSpät“-Gedudel ausschaltet? Wohl kaum!

„Durch eine räumlich getrennte Ein- und Ausfahrt wird die Verkehrsdichte der Tiestestraße verringert, da der abfließende Verkehr über die Anna-Zammert-Straße geleitet wird. Der Einfahrtsbereich von der Tiestestraße kann durch Pkw zweispurig befahren werden und bietet eine Rückstaumöglichkeit für bis zu 10 Fahrzeuge. Ebenfalls positiv für Anwohner und Besucher: Eine Lärmschutzmauer verringert die Lärmbelastung und auf den Grünflächen von insgesamt 900 Quadratmetern Fläche werden im Herbst Bäume gepflanzt.“ Von der aha-Website.

Um das also nochmal festzuhalten: Die Umbauarbeiten (die mich genervt haben, weil ich so nicht dazu kam, meinen Sondermüll dort zu entsorgen), haben gerade für die Anwohner eine Menge Verbesserungen gebracht – Lärmschutz, mehr Grün, verbesserte Vekehrsführung – aber für manche ist es einfach nie genug.

Am Schlimmsten finde ich aber, dass der Kommentator der Stadtteilzeitung fordert, dass aha sich NOCH mehr Mühe hätte geben müssen.

Die Masten der Leuchten hätten geringer in der Höhe ausfallen sollen, nicht jede Ecke muss beleuchtet werden – so seine kühnen  Thesen. aha hätte sich nicht genügend Gedanken gemacht.

Ach nein? Im Artikel: „Die Beleuchtungsstärke sei nach den sogenannten Technischen Regeln für Arbeitsstätten ausgelegt und rechnerisch überprüft worden“. Sollte Lesen und Schreiben nicht eine Grundvoraussetzung für den Journalisten sein? Was an „Technischen Regeln für Arbeitsstätten“ hat er nicht verstanden? Den REGEL-Gehalt??

Ich jedenfalls finde diesen Kommentar irritierend, zumal der Artikel, vom selben Autoren geschrieben, eindeutig die Fragen klärt, die der Autor des Kommentars aufwirft. JA, aha hat sich Gedanken gemacht, hat Regeln zu bedenken gehabt, nicht nur den Wohlfühlfaktor und die Anwohnerin hat immerhin selbst an dem EINEN TAG, an dem lang geöffnet ist, noch vor der Tagesschau-Zeit die von ihr begehrte Dunkelheit. Bis zum nächsten Morgen.

Der Kommentator stellt sich hier einseitig auf die Seite der EINEN Anwohnerin, als wäre ihre Beschwerde auf jeden Fall berechtigt – was ich hier bei weitem so nicht erkennen kann. Und NEIN, ich arbeite nicht bei aha, ich muss mit der Beleuchtung von SofaLoft und den Super-, Drogerie- und Tier-Märkten dahinter leben und mit der Ampel an der Kreuzung, dazu mit den Rettungswagen, dem Lärm von der Bahnstrecke, der Buslinie in der Jordanstraße, dem Zulieferverkehr für SofaLoft und den Rest des Industriegebietes – und beschwere ich mich etwa? Ich lebe IN DER STADT!

Ich bitte allenfalls mal darum, dass Licht nicht außerhalb der Öffnungszeiten angelassen wird, aber auch nur, wenn es so penetrant ist wie der Spot, der mir direkt ins Schlafzimmer geleuchtet hat.

Mit den leuchtenden Bäumen auf dem Vordach von SofaLoft habe ich mich schon lange abgefunden, die Donnerstag-Kino-Nächte mit vermehrter Beleuchtung und den Leutchen, die dann „das Kino“ verlassen und sich noch unterhalten, sehe ich als kulturelle Bereicherung, die übliche Werbebeleuchtung der Schaufenster muss man doch einem Ladengeschäft zugestehen. Man wohnt IN DER STADT – HALLOOOOO? Da kann ich nicht verlangen, dass ich die gleiche Dunkelheit erlebe wie in einem Einsiedelhof irgendwo JOTTWEDE.

Ein bißchen mehr Objektivität auch bei Kommentaren, bitte. Nicht jeder Anwohner, der ein Anliegen hat, hat auch ein berechtigtes.

 

Mülltage

Müll entsorgen ist für den privaten Haushalt normalerweise keine Wissenschaft, oder?

Man trennt Gelben Sack, Papier, Glas, Altkleider (die noch verwendbar sind) und Restmüll. Wer hat und mit Fruchtfliegen leben kann, sammelt auch noch Biomüll. Diese gesammelten Werke werden dann an den „Mülltagen“ entsorgt.

Alles ganz einfach. Sollte man meinen.

In dem Haus, in dem ich lebe, übersteigt das aber bereits den intellektuellen Horizont einiger meiner Mitbewohner. Immer wieder sehe ich Gelben Sack-Müll im Restmüll, in friedlicher Koexistenz mit Altpapier und Altglas. Für Katzenstreu bleibt da wenig Platz

Letztens ist das sogar bei der Hausverwaltung angekommen. Weil die Mülltonnen an den Mülltagen immer überfüllt waren und Müll schon (in Tüten) neben den Tonnen abgestellt wurde, bekamen wir ein Schreiben, wir sollten gefälligst besser sortieren.

Ganz meine Meinung, Hausverwaltung! Auch wenn man das vielleicht etwas freundlicher formulieren könnte.

Wenn ich es sowieso nicht in die Tonnen bringe, ist es dann wirklich zuviel verlangt, die kostenlosen Gelben und Blauen Säcke zu befüllen – und diese zwei Schritte weiter an die Straße zu stellen? Altglas beim Weg zum Discounter in den Container zu werfen?

Von Biomüll will ich ja gar nicht zu träumen wagen.

Aber ja, es scheint manchen Leuten schon zuviel Aufwand. Ich bin für eine Sackabfuhr (mit kostenpflichtigen Restmüllsäcken) auch in der Stadt Hannover. DAS würde den Umgang mit dem Müll dann wirksam auf das Portemonnaie umlegen. Das könnte helfen. Stattdessen soll jetzt auch die Region auf die Tonnenabfuhr umgestellt werden.

Die Regionsbewohner kämpfen für Ihre Säcke – und ich muss sagen, ich kann es verstehen. Klar – die Tonne ist SCHNELLER in der Entsorgung – für aha. Aber wenn man es rein vom Müllvermeidungsanreiz betrachtet, ist die Einzelsack-Abfuhr sinnvoller. Weil die Leute es sofort im Portemonnaie spüren, wenn sie nicht trennen. Aber wer wird sich durchsetzen? Sinn und Verstand? Oder das Geld, das eingespart wird durch die schneller zu erledigenden Mülltouren? Ich bin kein Zyniker – ich bin auch kein Pessimist – aber Realismus wird heutzutage auch nicht gern gesehen.