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Mülltage

Müll entsorgen ist für den privaten Haushalt normalerweise keine Wissenschaft, oder?

Man trennt Gelben Sack, Papier, Glas, Altkleider (die noch verwendbar sind) und Restmüll. Wer hat und mit Fruchtfliegen leben kann, sammelt auch noch Biomüll. Diese gesammelten Werke werden dann an den „Mülltagen“ entsorgt.

Alles ganz einfach. Sollte man meinen.

In dem Haus, in dem ich lebe, übersteigt das aber bereits den intellektuellen Horizont einiger meiner Mitbewohner. Immer wieder sehe ich Gelben Sack-Müll im Restmüll, in friedlicher Koexistenz mit Altpapier und Altglas. Für Katzenstreu bleibt da wenig Platz

Letztens ist das sogar bei der Hausverwaltung angekommen. Weil die Mülltonnen an den Mülltagen immer überfüllt waren und Müll schon (in Tüten) neben den Tonnen abgestellt wurde, bekamen wir ein Schreiben, wir sollten gefälligst besser sortieren.

Ganz meine Meinung, Hausverwaltung! Auch wenn man das vielleicht etwas freundlicher formulieren könnte.

Wenn ich es sowieso nicht in die Tonnen bringe, ist es dann wirklich zuviel verlangt, die kostenlosen Gelben und Blauen Säcke zu befüllen – und diese zwei Schritte weiter an die Straße zu stellen? Altglas beim Weg zum Discounter in den Container zu werfen?

Von Biomüll will ich ja gar nicht zu träumen wagen.

Aber ja, es scheint manchen Leuten schon zuviel Aufwand. Ich bin für eine Sackabfuhr (mit kostenpflichtigen Restmüllsäcken) auch in der Stadt Hannover. DAS würde den Umgang mit dem Müll dann wirksam auf das Portemonnaie umlegen. Das könnte helfen. Stattdessen soll jetzt auch die Region auf die Tonnenabfuhr umgestellt werden.

Die Regionsbewohner kämpfen für Ihre Säcke – und ich muss sagen, ich kann es verstehen. Klar – die Tonne ist SCHNELLER in der Entsorgung – für aha. Aber wenn man es rein vom Müllvermeidungsanreiz betrachtet, ist die Einzelsack-Abfuhr sinnvoller. Weil die Leute es sofort im Portemonnaie spüren, wenn sie nicht trennen. Aber wer wird sich durchsetzen? Sinn und Verstand? Oder das Geld, das eingespart wird durch die schneller zu erledigenden Mülltouren? Ich bin kein Zyniker – ich bin auch kein Pessimist – aber Realismus wird heutzutage auch nicht gern gesehen.