Wettervorhersage: 85% Wahrscheinlichkeit, dass es regnet .. Mittags vor allem.
Mit diesem Wissen ließ ich die Sonnenbrille und das Käppi vom letzten Mal daheim, traf mich um kurz vor 10 an der U-Bahnstation und zog in Begleitung vor das Rathaus. Schönstes Wetter. Die Jazz-Band Hannover spielte tapfer gegen die frühe Stunde an, die ca. 150 Leute, die sich schon aus den Betten gewälzt hatten, vorwiegend ältere Semester (soviel dazu, mit dem Spektakel mehr junge Leute anlocken zu wollen) gingen nicht weniger tapfer mit, es wurde, weil ja noch viel Platz war von einigen der Tapferen auch getanzt.
Das war das Vorgeplänkel. Dann folgten die Ray Gelato Giants mit heftiger Promo für das neue Album mit italienischen Swing-Titeln. Der Platz füllte sich langsam, noch immer überwog die Gruppe der 50 + Leute, und die Stimmung zog an. Es wurde 12, wir gingen ins IchiBan essen – schöne Portionen für nicht viel Geld. Und lecker war es auch noch. Weiß nicht, wieso die Mehrheit der Leute die Bratwurst am Rathaus vorzog.
Zurück am Rathaus gab es die Hannover Bigband – mit Stargast Max Mutzke. Und der lieferte. Unglaublich, was der „Junge“ sich gemacht hat. Introvertierter Pulloverträger, als Raab den Song-Contest-Teilnehmer suchte, war da jetzt ein Mann auf der Bühne, der die BigBand anleitete, das Publikum mitzog (von mitreißen kann keine Rede sein, der Hannoveraner an sich ist ein Norddeutscher, so leicht reißen wir nicht) und den Entertainer gab.
Er brachte nur einen Song auf Deutsch – aber bewies mir Skeptikerin damit, dass es auch durchaus vernünftige Swing-Musik auf Deutsch geben kann.
Und er lobte Hannover – und dass er mit Berlin, Wuppertal und dem Schwarzwald telefoniert hätte, aber überall dort hätte es geregnet. Wir hatten Sonnenschein.
Nach der BigBand folgte eine längere Umbaupause, es kam dann Matt Bianco. Ein langer Akt! Und wenn das mit „Hannover swingt“ auch nix mehr zu tun hat – mir gefiel es. Half a minute klang allerdings wesentlich anders. Sunshine day war irgendwo bei mir noch eingespeichert und „Don’t blame it on the girl“ habe ich auch wieder erkannt.
Für mich war das der letzte act – mein Rücken und die Beine fanden, es wurde Zeit, nicht mehr doof rumzustehen – ich ging dann nach Hause.
Immer noch kein Regen. Wir haben wohl ne 86 gewürfelt 😉