Erstes schlechtes Beispiel: Tom Gregory, „Rather be you„
Darin weint ein lyrisches Ich, dass es sich im Schlamm befände, während der/die Ex bereits sich „weiter voran bewegt“
I’m down in the mud while you’re moving on
I know I’d rather be you, I’d rather be you
Feeling nothing, nothing at
Uhm – ich denke, er/sie fühlt schon etwas:
Befreiung, Freude, Erleichterung, dass etwas, das als nicht mehr positiv empfunden wurde, beendet ist. Vielleicht ist es gerade diese Kleinkindische Ich-Bezogenheit, die den/die Ex weggetrieben hat.
Natürlich, vielleicht ist der/die Ex auch ein/e üble Narzist*in – wir erfahren ja nichts über die andere Person, nur dass sie angeblich „nichts fühlt“. Vermutlich fühlt die Person aber doch etwas, nur nicht dasselbe, wie das lyrische Ich …
Geht mir jedenfalls genauso auf den (metaphorischen) Sack wie
Schlechtes Beispiel Nummer zwei: Jason Derulo „Let me take you dancing„
Pull up, skrrt-skrrt on your body
There’s just us two in this party
That Louis, that Prada
Looks so much better off ya
Turn me up, up, up, be my waitress
No, we not in love, so let’s make it
Tequila and vodka
Girl, you might be a problem
So harmlos, der Titel – lass mich dich zum Tanzen einladen …
Nur, dass Tanzen hier nie die Absicht des lyrischen Ichs ist (wichtig, dass vom Sänger zu unterscheiden). Er will die (in diesem Fall weibliche) Person entkleiden, ohne dass auch nur ein Funken Gefühl dabei im Spiel ist.
Und dazu – und hier wird es sogar rechtlich problematisch, will er sie besoffen machen.Hier nochmal zur Klarstellung: Ein Partner, der besoffen ist, kann nicht rechtlich wirksam in einen Sex-Akt einwilligen. Damit ist die sexuelle Handlung, die an der betrunkenen Person vorgenommen wird, ein Sexualverbrechen. Ob es sich um sexuelle Belästigung oder gar um eine Vergewaltigung handelt, hängt dabei vom weiteren Vorgehen ab.
Wie kann sowas im Öffentlich-Rechtlichen Radio gespielt werden? In Zeiten von #metoo?