Ich habe mir vor dem Kreta-Urlaub zwei Bücher gekauft, eines von einer Engländerin, einen Roman über die Insel Spinalonga. Das hatte ich vor Kreta angefangen, aber habe erst ein Fünftel gelesen.
Aber beendet habe ich das e-book Little Infamies von Panos Karnezis. Böse Kurzgeschichten von einem kleinen griechischen Dorf mit einem epischen Ende.
Was mir besonders gefiel, war die Tatsache, dass Kanezis die einzelnen Geschichten miteinander verflochten hat, nicht nur, dass die Hauptfiguren in einer Geschichte oft in der nächsten wieder auftauchen, dann als Randfiguren, nein, es wird auch oft Bezug genommen auf die Geschehnisse in der vorherigen Geschichte. Die Geschichten, einzeln gelesen, erinnern teilweise an Hemingway, aber mit (eben teilweise tiefschwarzem) Humor.
Da gibt es den selbstgerechten, „Ihr seid alle Sünder und werdet alle in der Hölle schmoren“-Priester. Die allein lebende Frau, Stella. Sapphire, die Hure. Den Kafenionbetreiber Whale. Den Stationsvorsteher mit seiner Frau, beide kinderlos, sie lustigerweise die Hebamme des Dorfes.
Zeitlich schwer einzuordnen – ich würde sagen, irgendwann in den 50ern? Es gibt bereits Fernseher, aber sie sind selten. Es fahren Busse und Züge, aber unzuverlässig. Die Straßen sind noch weitgehend holprige Karrenpfade.
Bei allen Unzulänglichkeiten der einzelnen Charaktere, hatte ich doch begonnen, die Bewohner dieses Dorfes wert zu schätzen. Das Ende tat mir daher doch ein wenig leid.
Panos Karnezis
Little Infamies
Erscheinungsjahr 2002
Volle fünf Kokosnüsse. Gut geeignete „Gute Literatur“ für den Strandurlaub, weil Kurzgeschichten wunderbar erlauben, das Buch mal aus der Hand zu legen.
Mein erster griechischer Autor – also, wenn man mal von den Klassikern absieht. Und nachdem ich nun mal kurz nach Griechenland reingeschnuppert habe – ja, ist definitiv authentisch.
das hoert sich super an!!! danke fuer einen klasse buch tip.
War super.