Raymond Chandler – von dem ich vor Urzeiten mal was gelesen habe, habe ich letztens mit drei Büchern im verwaltungsinternen Büchertauschschrank gefunden. Eines davon las ich noch vor dem Jahresende: Playback
Handlung: Philip Marlowe wird auf eine junge Frau angesetzt, von der er ein Foto bekam, die Zugverbindung, mit der sie in LA eintreffen würde und den Auftrag, herauszufinden, wo sie sich niederlässt.
Die junge Frau fährt von LA weiter in einen kleinen Ort, nimmt sich dort einen Mietbungalow, wird von einem schmierigen Typen erpresst, schlägt Marlowe nieder, taucht dann im Nobelrestaurant des kleinen Örtchens wieder auf, dort wird sie von einem Hotelbesitzer vor dem Schmierlappen bewahrt … und Marlowe merkt nach einer kleinen Weile, dass er nicht der Einzige ist, der ihr folgt.
Von seinem Auftraggeber bekommt er keine weiteren Infos, da dieser auch nicht mehr von dem eigentlichen Hintergrund weiß. Und so muss Marlowe entweder das Vertrauen der jungen Frau gewinnen – oder der Zufall ihm zu Hilfe kommen. Letzteres passiert.
Und noch einiges andere … Letztlich sterben zwei Leute, einer wird übel zusammen geschlagen, Marlowe schläft mit diversen Frauen (obwohl er sich als dick und alt beschreibt, ja klar, Chandler) – und am Ende ist das Schlimmste ein Gerichtsurteil, ein übereifriger Ex-Schwiegervater und zwei Erpresser. Wer den Selbstmord des einen Menschen verursacht hat, bleibt unausgesprochen.
Dieser Roman ist aus den späten 50ern, dem Abgesang der Marlowe-Ära. Und ich gebe auch nur 2 Kokosnüsse, da der Unterhaltungswert eher mau war. Ständig drängt sich Marlowe irgendwelchen Frauen auf, die ihn gewähren lassen, während sich dieselben Frauen gegen andere Männer durchaus zur Wehr setzen … Da spricht für mich viel AlterMann-Traum raus.
Und der eigentliche Fall – ist so lieblos erzählt, so wenig spannend, so wenig der Auflösung bedürftig … da wäre 3 schon großzügig. Daher zwei Kokosnüsse.
Playback
Raymond Chandler
Diogenes-Ausgabe, gefunden im Büchertausch auf der Arbeit
Keine 200 Seiten – glücklicherweise.
„Playback“ ist Chandlers letzter (vollständiger) Marlowe-Krimi, ein fades Spätwerk, wirklich nicht empfehlenswert. Ich betone das nur noch einmal, weil Chandler auf der Höhe seiner Schaffenskraft meines Erachtens ein paar richtig gute Bücher geschrieben hat, die ich hoch schätze. „Playback“ hingegen, wie du sagst … Viele Grüße aus dem Süden
Freut mich, dass es mir nicht allein so ging!
Ich glaube, ich brauche das Buch nicht zu lesen. 🙂
Ich hab’s für umsonst von einem public bookdhelf
war es die kosten wert? 🙂
Um – the costs for those calories I have invested to carry it to my castle? Well, there were two others from Chandler which I yet have to read. But I would not have bought it!
I meant was it worth your time to read it?
Not really.