Neugier soll ja ein Zeichen von Intelligenz sein – also war ich neugierig (warum s. weiter unten) – und habe bei Google „Male escorts for females“ angegeben.
Die Seiten der Serviceanbieter habe ich natürlich ausgelassen – ich wollte ja nur mal sehen, was Google so rauswirft. Aber gab außer zahlreichen Anbietern in US und UK und Australien (erkennbar an den Länderkennungen der Seiten, die brauchte ich dafür nicht aufzurufen) auch zwei Seiten mit Erfahrungsberichten von „Kundinnen“. (Nennt man sie eigentlich „Freierinnen?“)
Neugier, dein Name ist Weib.
Das erste war eine Reporterin in LA, die ein sehr „braves“ Date hatte – jedenfalls offiziell 😉 Essen gehen, Massage, ein paar Küsse. Sehr brav, aber wie authentisch das war, weiß ich nicht – immerhin hat sie ein Photo ihres Escorts veröffentlicht, der angeblich nicht wusste, dass sie einen Bericht schreibt … Entweder ist das schlechter journalistischer Stil, oder einfach eine glatte Lüge. In diesem Bereich (Sex) wird ja immer gern gelogen, hab ich mir sagen lassen (auch das kann natürlich eine Lüge sein, eine Meta-Lüge sozusagen).
Das zweite war ein anonymes Interview in einem australischen Blog von einer Kundin, die angeblich zweimal im Monat einen Mann für gewisse Stunden mietet. Klang eher wie eine Anzeige für solche Art Dienstleistungen. Es war immer alles ganz toll und fantastisch, aber es fehlten Details, die ein wenig für Authentizität gesorgt hätten.
Also, wenn Euch das Thema weiter interessiert, googelt halt selber. Ich werde hier nicht in die (immer noch äußerst braven) Details gehen. Auch in Deutschland gibt es solche Dienste – wie eine schnelle Änderung meiner Google-Suche ergab. Und genau bis soweit bin ich gegangen. Googeln, dass es sowas auch im deutschen Internet gibt. Nicht weiter.
Sorry, aber ich kann mich einfach nicht beim Sex mit einem Mann sehen, den ich dafür bezahle. Ich nässe mich lachend ein beim Gedanken daran, was nach mehr Sex klingt als es ist, eher von einer schwachen Beckenbodenmuskulatur kündet.
Aber: Während ich das zweite Interview las, klingelte mein Telefon. Ich habe noch, ganz 90er, einen Festnetzanschluss, mit dem ich auch ganz klassisch im Telefonbuch stehe.
Erster Anruf: STILLE – auf mein „Hallo“ weiter nix .. Hab‘ ich halt aufgelegt. Ich dachte mir da schon, dass das mal wieder einer „jener“ Anrufer war.
Und nun, meine lieben Leser, ratet, was nach diesem ersten Anruf passierte? Klar: Ein zweiter. Auf mein „Hallo“ kam dieses Mal (in einer nicht mal unangenehmen Stimme) mein Zweitname, den ich fürs Internet benutze. Da kommt natürlich meine Paranoia hoch – WER benutzt meinen ZWEITnamen, wenn er einen „jener“ Anrufe startet?
Die Stimme war nicht nur nicht unangenehm, es klang auch ziemlich erregt – vermutlich hat er an seinem Joystick herumgeschrubbelt, kann er sich nicht dazu Youporn ansehen wie andere Leute auch? *seufz*
Ich habe natürlich abgestritten, dass Fran mein Name sei – ist es ja auch nicht, mein Rufname jedenfalls ist es nicht. Ich habe diesen Namen als Kind gehasst – der Klang ist im Deutschen einfach zu hart – nicht sexy, sorry.
Aber für die Stimme, lieber anonymer Anrufer, bekommst du immerhin 1 Punkt – fehlen nur noch 99 bis zur aufblasbaren Waschmaschine mit Blaulicht, die „Tatütata“ macht, wenn die Wäsche fertig ist.
Wieso so ein Anruf ausgerechnet dann durchklingelt, wenn ich „Escortservice, männlich in Deutschland“ google? Ich fürchte, ich muss mal wieder einen Virencheck durchführen – ansonsten beschuldige ich die NSA …
Ich versichere, das war das ERSTE MAL, dass ich nach soetwas gegoogelt habe. Auf den Gedanken brachte mich ein Artikel im heutigen Observer – allerdings ging es bei dem um einen männlichen Escort, der schwul war und entsprechende Klientel bediente. Nun ist es ja nichts Neues, dass Männer Sex kaufen. Und da trat die Neugier bei mir hinzu und mein Anfangs-Feminismus – tun Frauen das auch? So kam ich auf die Google-Suche .. Nun wisst Ihr es.
Für all die Verzweifelten unter Euch – Angebote zwecklos – daher hab ich die Kommentarfunktion auch dieses Mal deaktiviert. Ich hab weder den Bedarf noch die Kohle dazu.